R94 Stressfest Invitation

What do you do when threats to R94 loom on the horizon? Organize a streetfest!

We want to open our doors and take the street with you, regardless of whether you’ve known us for years or are hearing from us for the first time. Let’s meet, talk to each other, drink something together, dance, sing, conspire, and maybe even learn something.

Let’s tell each other about the fights that we’ve been fighting everyday for years: on the streets, at home, in the prisons, the schools, and in the other spaces and institutions.

These times of increasing crises and social control do not scare us away from strengthening relationships, from fighting, attacking, having fun together, despite everything and because of everything. Let’s go where we belong: in the offensive and together.

Join us for music, workshops, and discussions from 2pm on August 31st. More details will be available on rigaer94.squat.net/termine.

If you would like to have a distro or an info table at the streetfest, you are welcome to get in touch with us before Aug. 20 at r94streetfest@systemli.org.

R94 Stressfest Einladung

Was tun, wenn sich die Bedrohungslage der R94 wieder anspannt? Ein Straßenfest organisieren!

Wir möchten unsere Türen öffnen und uns mit euch die Straße nehmen, egal ob ihr uns seit Jahren kennt oder zum ersten mal von uns hört. Lasst uns dort treffen, miteinander reden, uns verabreden, ein Becher trinken, tanzen, singen und vielleicht auch etwas lernen.

Lass uns von den Kämpfen erzählen, die wir täglich und seit Jahren auf der Straße, zu Hause, in den Schulen, den Knästen und den anderen Räumen und Institutionen führen.

Die Zeiten zunehmender Krisen und sozialer Kontrolle lassen uns nicht davon abschrecken Verbindungen aufzubauen, zu kämpfen, anzugreifen und trotz alldem und gerade wegen alldem Spaß zu haben. Lass uns dahin gehen, wo wir hingehören: In die Offensive und zwar gemeinsam.

Wir freuen uns auf euch am 31. August ab 14 Uhr für Musik, Workshops und Diskussionen. Mehr Infos findet ihr bald hier: rigaer94.squat.net/termine.

Wenn ihr einen Infostand bei unserem Straßenfest machen möchtet, meldet euch gerne vor dem 20. August bei uns per Mail: r94streetfest@systemli.org.

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  • Kategorie: Statements

+++ English below +++ (other languages will follow in the next weeks)

Über ein Jahr haben wir nicht mehr über das juristische Theater um die Rigaer94 informiert. Was die Entwicklungen für unser Haus bedeuten, wollen wir mit diesem Text zusammenzufassen. Das heißt für uns erst einmal ein wenig weiter auszuholen, um Aktuelles mit Vergangenem zu verbinden. Danach präsentieren wir euch unsere neuesten Recherchen zu Briefkästen, Räumungsklagen und einem Bankkonto. Der Text ist ziemlich lang geworden, aber vielleicht schaut ihr einfach selbst.


Ein Kreis schließt sich – 3 Jahre Brandschutzbegehung
Manchmal braucht es einen Moment bis wir in der Lage sind die sich überschlagenden Ereignisse einzuordnen, die unsere volle Aufmerksamkeit erfordern, uns in ihren Bann ziehen, dann festhalten und mit denen wir uns gemeinsam überschlagen. Wir wissen, dass es Zeit braucht, die wir oft nicht haben oder die wir uns nicht nehmen wollen, um kurz innezuhalten, Luft zu holen, einmal auszuatmen und mit klarem Kopf zurückzuschauen.


Für viele mag es unverständlich erscheinen, aber mit dem letzten Räumungsversuch im Juni 2021 ging in diesem Haus ein Zeitabschnitt zuende, der mit den Räumungen einer Vielzahl von Projekten in den Jahren davor schon begonnen hatte und seinen letzten Aufschrei vielleicht bei der TagX-Demo des Köpi-Wagenplatzes hören ließ. Über Jahre waren verschiedene Projekte in dieser Stadt – vernetzt in der Interkiezionale (interkiezionale.noblogs.org) – damit beschäftigt, sich den Angriffen des damals Rot-Rot-Grünen Senats entgegenzuwerfen, die darauf abzielten, die Stadt dem weiteren Zugriff des Kapitals auf dem Silbertablett zu servieren.


Mit den Erfahrungen dieser Räumungswelle im Kopf haben wir damals einen Gegenvorschlag formuliert und am 16. und 17. Juni 2021 gemeinsam mit vielen anderen in dieser Stadt und darüber hinaus in die Tat umgesetzt. Die erfolgreiche Verteidigung des Hauses war aber anders als von uns beabsichtigt nicht „ein weiterer Schritt unser aller Selbstorganisierung“. Wenn wir zurück schauen, fühlt es sich eher so an, als ob ab Ende 2021 die Kämpfe um die Stadt an den (verbliebenen) autonomen Projekten größtenteils vorbeigegangen sind. 


In Berlin war Deutsche Wohnen und Co. Enteignen angetreten, um im Rahmen demokratischer Verfahren dem allgemeinen Ausverkauf von Wohnraum entgegenzutreten. Das überwältigende „Ja!“ zur Enteignung wurde auf der Ebene der politischen Entscheidungsträger:innen ad absurdum geführt. Nicht überraschend, in dem Ausmaß der Ignoranz dann aber doch verwunderlich, wurden Hundertausende in dieser Stadt förmlich ausgelacht. Während das Bündnis Mietenwahnsinn 2019 noch Zehntausende auf die Straße brachte, war in den folgenden Jahren wenig davon zu spüren. Auch militante Beiträge und Angriffe gegen die Akteur:innen der Verdrängung konnten nicht mehr an frühere Zeiten anknüpfen. Sicherlich gab es aber zahlreiche Initiativen, in denen sich in den letzten Jahren Mieter:innen und Andere organisiert und miteinander gekämpft haben. Gleichzeitig hat sich das Berlin, in dem wir leben und kämpfen, in den letzten Jahren noch weiter im Interesse der Herrschenden entwickelt, die den letzten Quadratmeter des Bodens dieser Stadt und immer öfter auch den Himmel für sich beanspruchen. Der Amazon-Tower ist hier nur das markanteste Beispiel eines Herrschaftsanspruchs der Reichen, der von überall zu sehen sein soll. Einige Diskussionstexte  zu Deutsche Wohnen und Co. Enteignen und Kämpfen in der Stadt, die wir gefunden haben, findet ihr unten.


Währenddessen scheint sich die Weltlage – durch die kleinen Fenster der Rigaer94 gesehen – immer weiter zuzuspitzen. Die Coronapandemie und die damit verbundene fortschreitende Vereinzelung, aber auch beinahe widerspruchslose Einreihung in herrschaftliche Narrative und Maßnahmen. Der Ukraine-Krieg, die „Zeitenwende“ und die unwidersprochene (Re-)Militarisierung Deutschlands. Kriege um Ressourcen, der kontinuierliche koloniale Zugriff und das laute Säbelrasseln einer sich neu formierenden Blockkonfrontation. Zuletzt die Live-Übertragung des Völkermords in Gaza als Showcase neuester technologischer Mittel auf der einen und der unüberhörbare Ruf nach Freiheit und Selbstbestimmung auf der anderen Seite.


Wir sind weit davon entfernt Antworten auf die Fragen zu finden, die in den hier unvollständig aufgeführten Punkten mitschwingen. Andererseits sind wir uns unserer Stärken und der Möglichkeiten, die unser Haus hat bewusst. Um der Vereinzelung entgegenzuwirken, öffnen wir weiterhin Allen unsere Türen, die einander finden wollen, um sich zu verabreden die Verhältnisse ins Wanken zu bringen. Wir laden ein, das Haus als Rückzugsort zu nutzen, um sich zu sammeln und dem Autoritarismus in all seinen Formen entschlossen entgegenzutreten. Und wir bieten weiterhin all jenen Räume, die sie so dringend benötigen, um sich zu organisieren und die ihnen von anderen verwehrt werden. Trotz der unzähligen Herausforderungen steht außer Frage, auf welcher Seite wir stehen: Der Stadt von Unten, des selbstorganisierten Lebens, der Ausgebeuteten und Unterdrückten – auf der Seite der Freiheit für Alle!                            

Ein Briefkasten als “Eigentümer”
Seit dem 3. Januar 2024 ist nicht mehr Mark Robert Burton sondern Lisa Close „Director“ der Lafone Investments Limited. Neben Lafone war Lisa Close bereits von 70 anderen Limited “Director”, für die vier noch aktiven ist sie es weiterhin. Ein Großteil dieser Strohfirmen hat dieselbe Adresse wie Lafone: „6 Consett Business Park, Consett, Country Durham, UK DH8 6BP“. Angebliche Gesellschafter sollen die Coraline Limited (94%) als Mehrheitsgesellschafterin, deren Gesellschafter wiederum andere Limited sein sollen, usw., und ein angeblich existierender Herr Mykola Koval (6%) sein. Außer der Rigaer94 gibt es kein anderes Haus, das die Briefkastenfirma als ihr Eigentum anführt. Anwälte in Berlin sind immer noch Markus Bernau (Binzstraße 65, 13189 Berlin) sowie der adelige Dr. Alexander Freiherr von Aretin, ein ehemaliger Leiter der Abteilung Recht und Privatisierung der Treuhandanstalt Anfang der 90er. Er ist Teil der renommierten Wirtschaftskanzlei GvW Graf von Westphalen. Als Hausverwalter dient Torsten Luschnat (Kuhnaustraße 6, 12623 Berlin).                                    

Die Kanzlei GvW hat im Juni 2024 auch das Unternehmen FASSI anwaltlich beraten. Eine Firma, die offensichtlich auch für militärische Nutzung produziert, da sie auf der diesjährigen Sicherheits- und Verteidigungsmesse Eurosatory in Paris ausgestellt hat.


Im Oktober 2021 wurde öffentlich, dass die Lafone Investments Limited in den Pandora Papers auftaucht, einem der größten Leaks über Briefkastenfirmen, Steuerhinterziehung und -paradiese.


Es ist klar, dass das Firmengeflecht dafür da ist, den von Aretin selbst als „Familienvater“ bezeichneten vermeintlichen Eigentümer Leonid Medved als Geschäftsführer der Centurius Immobilien Handels GmbH (Kurfürstendamm 92, 10709 Berlin) und seine Geschäfte zu verschleiern. Schon 2016 wurde er in einem Presseartikel der bei AFD-Wähler:innen beliebten Zeitung Welt, im Zusammenhang mit der Centurius genannt. Den Tipp hatte der damalige Strohmann von Lafone gegeben. Auch die BerlinerMieterGemeinschaft hatte 2022 einen Artikel dazu geschrieben. Weitere Presseartikel dazu findet ihr unten.                                   

Auch von woanders haben wir gehört, dass es ein offenes Geheimnis sei, dass Leonid Medved den Bullen der Direktion 5 als Eigentümer der 94 bekannt sei. 2021 bekamen wir die Information, dass die Firma Nudelmann & Friends unser Haus als „geräumte Kulturfläche“ zu 2.000 Euro/m2 anbot. Zumindest damals noch datete Leonids Tochter den Makler Benjamin Nudelmann, der ein Vertrauter des Eigentümers der Liebig34, Padovicz, ist.                 

 Die Räumungsklagen und neue Termine
Die letzten Texte von uns, die wir 2022 zu den Räumungsklagen geschrieben haben, könnt ihr hier (Januar 2022), hier (Juni 2022) und hier (Dezember 2022) nachlesen.
Zusammengefasst geht es juristisch immer um den Beweis, dass Lafone, Coraline, und so weiter, Strohfirmen sind und welche Auswirkungen der Brexit auf die Handlungsmacht einer britischen Limited außerhalb der britischen Grenzen hat. Während, wie es scheint, Leonid Medved von Berlin aus das Geschehen leitet. Es geht auch immer darum, ob die ausgestellten Prozessvollmachten für die Anwälte Bernau und von Aretin durch den*die „Director“ aka Strohperson überhaupt so anerkannt werden können. 


Im Januar 2022 schrieben wir über einen der weiteren Versuche der Briefkastenfirma seit 2016, einen Räumungstitel für unsere öffentlichen Räume, die Kadterschmiede und den Jugendclub Keimzelle im Erdgeschoss, zu bekommen. Nachdem sowohl Landgericht als auch Kammergericht der Räumungsklage eine Absage erteilten, endete im November 2023 die Beschwerde des Anwalts Bernau gegen die Entscheidung des Kammergerichts erfolglos vor dem Bundesgerichtshof. Seitdem gibt es nichts Neues in diesem Verfahren. 
Weil wir in diesem Verfahren nicht die Prozessvollmacht rügten, gab es vor dem Amtsgericht ein Räumungsurteil gegen unseren Sportraum. Das Ergebnis der Berufungsverhandlung steht noch aus. Sonst gab es eine erste Serie von klageabweisenden Urteilen der Räumungsklagen gegen die seit 1992 bestehenden Mietverträge als auch gegen Personen, die durch die Razzia vom Oktober 2021 diesen Klagen hinzugefügt wurden. In den kommenden Monaten fangen die Berufungsverhandlungen an. Am 4. September findet der erste dieser Prozesse vor dem Landgericht Berlin statt. 


Und das ist wichtig, denn seit einigen Monaten scheint die Justiz einen anderen Kurs einschlagen zu wollen. Auch wenn sich nichts an dem Konstrukt der Briefkastenfirma geändert hat. Die Entwicklungen erinnern uns daran, dass der Druck auf unser Haus nicht nachgelassen hat, auch wenn er in letzter Zeit nicht so direkt wahrnehmbar war wie in anderen Momenten. Wir sind uns sicher, dass unsere Feinde ihre Strategien ständig anpassen und neue entwickeln, um die Rigaer94 loszuwerden. Wir haben nicht vergessen, dass die CDU noch im Wahlkampf die Räumung unseres Hauses versprochen hat. Wir werden sehen, wie weit sie damit überhaupt noch kommen, da sie nicht die ersten sind, die mehr abgebissen haben, als sie kauen können.


Gleichzeitig hat auch Lafone mehr Geld und Mühe darein gesteckt, sich die Rigaer94 als Kapitalanlage zu erhalten. Sie haben ein Gutachten in Auftrag gegeben, also mit viel Geld bezahlt, das die Rechtmäßigkeit der Briefkastenfirma Lafone beweisen soll. Mit diesem Gutachten hat sich Prof. Dr. Alexander Schall vom Lehrstuhl für Deutsches, Europäisches und Internationales Privat- und Unternehmensrecht sowie Rechtsvergleichung von der Leuphana Universität Lüneburg in den Dienst des Kapitals gestellt. 


Das Landgericht Berlin hat jetzt in zwei Verfahren gegen Wohnungen im Vorderhaus und ein Zimmer im Dachgeschoss vom Hinterhaus nicht die Rechtmäßigkeit der Briefkastenfirma angezweifelt. Während die zwei Wohnungen im Vorderhaus trotzdem keinen Räumungstitel bekamen, scheint das Landgericht bei dem Dachgeschossraum einen Räumungstitel fällen zu wollen. Ob die Richter:innen tatsächlich daran festhalten wollen, einer Briefkastenfirma und einem sich dahinter versteckenden Spekulanten Recht zu geben, werden wir in ungefähr einem Monat sehen.                                   

Neuigkeiten aus der “Abteilung Recherche”
Über Umwege sind wir in den Besitz einer Email-Unterhaltung zwischen dem sogenannten Hausverwalter Torsten Luschnat und dem ehemaligen Ermittlungsführer der “EG Nordkiez” des LKA 521, Philipp Warmuth, gekommen. Aus diesen geht einerseits hervor, dass jetzt auch Luschnat Daten über Personen im angeblichen Umfeld des Hauses an den Staatsschutz weitergegeben hat. Dabei wurden neben den ungeschwärzten Kontoauszügen der Lafone auch Listen über (angebliche) Miet- bzw. Wohnverhältnisse in der Rigaer94 weitergeleitet, die Namen, IBAN, Höhe und Zeitpunkt von Zahlungen beinhalten. Auch geht hervor, dass beide sich zumindest einmal, am 7. April 2020, getroffen und über die Situation der Rigaer94 beraten haben. 


Andererseits erläutert Luschnat in einer Email gegenüber Warmuth unverhohlen einen Teil des Konstruktes, das wir weiter oben beschrieben haben und mit dem die Lafone Investments Limited seit Jahren versucht, unseres Hauses habhaft zu werden:        

  • “Wie bereits angesprochen handelte es sich hierbei [bei Pawel Kapica] jedoch nur um einen “Strohmann“ des Eigentümers, da dieser nicht selbst in die Öffentlichkeit treten wollte. Letztendlich war es nur ein Briefkasten. Auch sei erwähnt, dass es Pawel Kapica tatsächlich gibt, es sich jedoch nur um einen Einzelunternehmer ohne Angestellten handelt.”

Die besagten Kontoauszüge aus den Jahren 2015, 2016, 2017, 2018 und 2019 haben wir einer kleineren Untersuchung unterzogen, die wir im Folgenden interessierten Leser:innen zugänglich machen. Wir wollen ein wenig Licht in das Dunkel bringen, das diese Briefkastenfirm(en) umgibt. Allgemein lässt sich das Konstrukt Lafone in den Jahren 2015-2019 an einer Sammlung von Firmen mit ähnlichen Namen feststellen. So tauchen in den fünf vorliegenden Jahren Cheeswrights Notaries Public (2015), Chown Dewhurst LLP (2015, 2017), Clifton SC Limited (2017, 2018, 2019), Clifton Admin Limited (2018) und zuletzt Clifton Adminn (sic!) Limited Acc. Hold with Newcastle (2019) in den Kontoauszügen auf. Anders als die genannten Firmen taucht die Centurius Immobilien Handels GmbH von Leonid Medved in allen Jahren auf (2015-2019). Insgesamt wird Lafone zwischen 2015 und 2019 durch Einlagen finanziert, über deren Herkunft wir keine Informationen haben. Es flossen 233.372,38 Euro auf das besagte Konto, dass in den Jahren für verschiedene Zwecke verwendet wurde.                                   

Als Einzelpersonen am Interessantesten sind neben den Anwälten von Aretin und Bernau (deren Bezahlung sich – zu Ungunsten Bernaus – stark voneinander unterscheidet), vor allem der in der Mail von Luschnat an Warmuth genannte Pawel Jedrzej Ludwik Teresa Kapica, der als Strohmann 2016-2019 Zahlungen in Höhe von mehreren Tausend Euro erhält. Genau einmal 2015 taucht auch Leonid Medved auf, der 2.903 Euro von der Lafone erhält.Ein ehemaliger “Besitzer” des Hauses Suitbert Beulker wiederum bekommt noch 2019 5.142 Euro mit dem Verwendungszweck “Beratervertrag – Aufhebungsvereinbarung”, wobei unklar ist, welche beratende Tätigkeit er verrichtet haben soll und wieso noch im Oktober 2019 an ihn Zahlungen getätigt wurden. Obwohl er schon lange vorher behauptete mit der Rigaer94 nichts mehr zu tun zu haben. Mittlerweile ist er verstorben.                                    

Von den Unternehmen, die vom Konto der Lafone bezahlt werden, stellt die VPSitex Deutschland GmbH (Buckower Chaussee 134, 12277 Berlin) den größten Kostenpunkt dar. Am 11.10.2018 werden 34.000 Euro mit dem Verwendungszweck “Vergleich” an den Sicherheits- und Überwachungsdienst überwiesen. Der Verwendungszweck deutet seinerseits auf Unstimmigkeiten über die Leistungen hin, die möglicherweise in einer außergerichtlichen Einigung beigelegt wurden und deshalb als “Vergleich” bezeichnet werden. 2016, während der damaligen Belagerung der Kadterschmiede und des Dachbodens, hatte VPSitex Sicherheitstüren geliefert, die sie aber nach zwei Wochen Belagerung und der gescheiterten Räumung nie zurückbekommen haben. Das Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsbüro Tober und Co. GmbH (Taubertstraße 6-8, 14193 Berlin-Grunewald) bekommt ab 2016 jährlich gute 1000 Euro. Den Daten nach zu schließen ist das Büro für den Jahresabschluss oder anderweitige administrative Tätigkeiten der Lafone zuständig. Ein Alexander Tober ist laut Northdata (link)Geschäftsführer einer Firma, von der auch Medved Geschäftsführer ist.


Neben den genannten Einzelpersonen und Unternehmen, tauchen in den Kontoauszügen noch weitere auf, über die wir aus Platzgründen an dieser Stelle nicht umfassend berichten. Bei Interesse findet ihr für die eigene Recherche eine Liste der fehlenden Firmen in den Fußnoten. Auffällig sind unserer Einschätzung nach vor allem die zuerst genannten “Firmen”, die unterstreichen, inwiefern es sich bei der Lafone schon seit Jahren um ein Sammelbecken, d.h. ein undurchsichtiges Netzwerk und eben nicht eine “geschäftstüchtige“ Firma handelt. Darüber hinaus halten wir es für notwendig die zu benennen, die sich auf die eine (bpsw. Sicherheitsdienst) oder auch andere Art (bspw. Steuerberatung) an den bekannten Machenschaften der Lafone beteiligt haben und weiter beteiligen. Für uns ist es selbstverständlich den Akteur:innen der Verdrängung keine Ruhe zu lassen und sie an Orten und zu Zeitpunkten zu treffen, an denen sie es am Wenigsten erwarten.


Und nu?!
Klar ist, dass die Rigaer94 schon immer im Besitz derjenigen war, die das Haus renovieren, mit Leben füllen und für die Ideen von Autonomie und Selbstorganisation kämpfen. Die Rigaer94 gehört emanzipatorischen Bewegungen und das wird sie auch bleiben. Auch wenn Richter:innen also entscheiden sollten, dass ein Briefkasten, irgendein:e Schlipsträger:in oder wer auch immer Eigentümer:in unseres Hauses sein sollen, wollen wir daran erinnern, dass wir uns nicht an ihre Spielregeln halten werden.                              

Was genau nach den Urteilen geschieht, wissen wir trotzdem (noch) nicht. Aber es zeichnet sich ein weiterer Angriff auf unserer Haus ab. Nach dem Scheitern, mit der Brechstange unsere Türen und unseren Willen zu brechen, haben schon die Müller-SPD und der von Geisel geführte Innensenat vor Jahren gesagt, dass sie eine (rechtssichere) Lösung für das ganze Haus finden wollen. „Lösung“ bedeutet nichts anderes als Räumung. Und so sind die leisen Schritte, mit denen sich Politik und Justiz anschleichen, Vorboten eines schlussendlich nur gewaltsam umsetzbaren Räumungsplans.                              

 Wir leben in Zeiten, in denen alte Gewissheiten zusammenbrechen und neue Ideen im Angesicht einer zuweilen unüberschaubaren Welt auf sich warten lassen. Diese Stadt verändert sich rasant. Manchmal erscheint uns deswegen die Zeit, in der Besetzungen an der Tagesordnung und kämpferisches kollektives Wohnen üblicher und nicht die Ausnahme waren, wie eine vergangene Epoche. Wir sind aber weiterhin davon überzeugt und stehen dafür ein, dass es genügend Gründe, Ideen und Menschen gibt, um Häuser wie die Rigaer94 mit Leben zu füllen und als einen Ort unserer Kämpfe zu erhalten und weiterzuentwickeln.


Wir wollen uns nicht in der Auseinandersetzung mit uns selbst verlieren, sondern aus den Türen unseres Hauses in die Welt treten, um sie gemeinsam zu verändern. Genauso dürfen wir nicht den Fehler begehen, uns auf den Irrwegen der globalen Machtkämpfe aus den Augen zu verlieren und die Menschen, mit denen wir alltäglich leben, zu vergessen. Bis heute hat noch niemand allein Antworten auf die drängenden Fragen gefunden, die sich uns stellen. Von der Auseinandersetzung mit unseren eigenen patriarchalen und kolonialen Mechanismen, zu lokalen Kämpfen und einer Stadt von Unten bis zu dem Angriff auf ein kapitalistisches globales System, das sich nicht nur hinter Briefkästen versteckt: Wir laden euch ein, zusammen auf die Suche zu gehen und die Köpfe zusammenzustecken, um sicherzustellen, dass sich keine:r in der Ungerechtigkeit dieser Welt einrichtet. 


Das letzte Wort im Kampf um unser Haus ist noch lange nicht gesprochen.Für die Freiheit und das selbstbestimmte Leben!


Rigaer94


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Rigaer94: Return of the Phoenicurus. News from a letterbox
We haven’t reported on the legal drama surrounding Rigaer94 for over a year. In this text, we want to summarize what the developments mean for our house. For us, this first means going a little further, to connect the current with the past. We then present our latest research on letterboxes, eviction proceedings and a bank account. The text has become quite long, but perhaps you can just take a look for yourself.


A circle closes – 3 year anniversary of fire safety inspection
Sometimes it takes a moment for us to be able to categorize the overlapping events that demand our full attention, that captivate us, then hold us and with which we overturn together. We know that it takes time, which we often don’t have or don’t want to take, to pause for a moment, take a breath, exhale and look back with a clear head.


It may seem incomprehensible to many, but the last eviction attempt in June 2021 marked the end of a period of time in this building, that had already begun with the evictions of a large number of projects in the years before and perhaps made its last outcry heard at the TagX demo from Köpi-Wagenplatz. For years, various projects in this city – networked in the Interkiezionale (interkiezionale.noblogs.org) – had been busy opposing the attacks of the then Red-Red-Green Senate, which aimed to serve up the city on a silver platter for the further grip of capital.


With the experiences of this wave of evictions in mind, we formulated together, with many others in this city and beyond, a counter-proposal at the time and put it into action on June 16 and 17, 2021. However, the successful defence of the house was not “a further step in our self-organization“, as we had intended. Looking back, it feels more like the struggles for the city have largely bypassed the (remaining) autonomous projects since the end of 2021. 


In Berlin, Deutsche Wohnen und Co. Enteignen (Expropriate Deutsche Wohnen and Co.) had set out to oppose the general sell-off of housing within the framework of democratic procedures. The overwhelming “Yes!” to expropriation was reduced to absurdity by the political decision-makers. Unsurprisingly, but surprisingly given the extent of the ignorance, hundreds of thousands of people in this city were literally laughed at. While the Mietenwahnsinn (Rentmadness) alliance brought tens of thousands onto the streets in 2019, there was little sign of this in the years that followed. Even militant contributions and attacks against the protagonists of displacement could no longer build on earlier times. However, there have certainly been numerous initiatives in which tenants and others have organized and fought together in recent years. At the same time, the Berlin in which we live and fight has developed even further in recent years in the interests of those in power, who are claiming the last square meter of the city’s land and, increasingly often, the sky for themselves. The Amazon Tower is just the most striking example of a claim to power by the rich, which is visible from everywhere. Some discussion texts on Deutsche Wohnen and Co. expropriation and struggles in the city that we have found can be found below.

Meanwhile, the global situation – as seen through the small windows of the Rigaer94 – seems to be coming to a head. The corona pandemic and the associated progressing isolation, but also an almost uncontradicted integration into narratives and measures of those in power. The war in Ukraine, the “Zeitenwende” (turn of an era) and the unchallenged (re)militarization of Germany. Wars over resources, the ongoing colonial grab and the re-fortifying of a newly forming bloc confrontation. Most recently, the live broadcast of the genocide in Gaza as a showcase for the latest technological means on the one hand and the unmistakable call for freedom and self-determination on the other.

We are a long way from finding answers to the questions, that resonate in the incomplete list of points mentioned here. On the other hand, we are aware of our strengths and the possibilities that our house has. In order to counteract isolation, we continue to open our doors to all those who want to find each other and arrange to shake things up. We invite you to use the house as a retreat to gather and oppose authoritarianism in all its forms. And we continue to offer spaces to all those who so desperately need them to organize and are denied them by others. Despite the countless challenges, there is no question which side we are on: The city from below, of self-organized life, of the exploited and oppressed – on the side of freedom for all!


A letterbox as “owner”
Since January 3rd, 2024, Lisa Close has been the new director of Lafone Investments Limited instead of Mark Robert Burton. In addition to Lafone, Lisa Close was already director of 70 other limited companies, and she continues to be director of the four, that are still active. The majority of these letterbox companies (shell companies) have the same address as Lafone: “6 Consett Business Park, Consett, Country Durham, UK DH8 6BP”. Alleged shareholders of Lafone are said to be Coraline Limited (94%) as majority shareholder, whose shareholders in turn are said to be other limited companies, etc., and an allegedly existing Mr. Mykola Koval (6%). Apart from Rigaer94, there is no other house that lists the letterbox company as its property. The lawyers in Berlin are still Markus Bernau (Binzstraße 65, 13189 Berlin) and the aristocratic Dr. Alexander Freiherr von Aretin, a former head of the legal and privatization department of the Treuhandanstalt in the early 1990s. He is part of the renowned commercial law firm GvW Graf von Westphalen. Torsten Luschnat (Kuhnaustraße 6, 12623 Berlin) serves as property manager. 


In June 2024, the law firm GvW also provided legal advice to the company FASSI. A company that apparently produces for military usage, as FASSI exhibited at this year’s Eurosatory security and defense trade fair in Paris.


In October 2021, it became public that Lafone Investments Limited appeared in the Pandora Papers, one of the biggest leaks about letterbox companies, tax evasions and tax havens.


It is clear that the network of companies is there to conceal the alleged owner Leonid Medved, described by Aretin himself as a “family man“, as managing director of Centurius Immobilien Handels GmbH (Kurfürstendamm 92, 10709 Berlin) and his business. He was already named in connection with Centurius in 2016 in a press article in the Welt newspaper, which is popular with AFD (Alternative for Germany) voters. The tip was given by Lafone’s dummy at the time. The BerlinerMieterGemeinschaft (BerlinRentersCollective) also wrote an article about this in 2022. You can find more press articles on this below.        

We also heard from somewhere else, that it was an open secret, that Leonid Medved is known to the cops from Directorate 5 as the alleged owner. In 2021, we were informed that the company Nudelmann & Friends was offering our house as an “unoccupied space” for 2,000 euros/m2. At least at that time, Leonid’s daughter was still dating the estate agent Benjamin Nudelmann, who is a familiar of the owner of Liebig34, Padovicz.


The eviction lawsuits and new dates
You can read the last texts we wrote on the eviction lawsuits in 2022 here (January 2022), here (June 2022) and here (December 2022). In summary, the legal issue is always about proving that Lafone, Coraline, and so on, are letterbox companies and what impact Brexit has on the power of a British limited company to act outside British borders. While it seems, Leonid Medved is running the business from Berlin. It is also always a question of whether the powers of attorney issued to the lawyers Bernau and von Aretin by the “director” aka dummy can be recognized at all. 
In January 2022, we wrote about one of the letterbox company’s further attempts since 2016 to obtain an eviction order for our public spaces, the Kadterschmiede and the Keimzelle youth club on the ground floor. After both the Landgericht (Regional Court) and the Kammergericht (Court of Appeal) rejected the eviction lawsuit, Bernau’s appeal against the Kammergericht decision was unsuccessful before the Bundesgerichtshof (Federal Supreme Court) in November 2023. Since then, there has been nothing new in these proceedings. 


Because we did not object to the power of attorney in one proceeding, there was an eviction judgement against our sports room at the Amtsgericht (Local Court). The outcome of the appeal hearing is still pending. Otherwise, there has been a first series of judgements, dismissing the eviction lawsuits against the rent contracts in place since 1992, as well as against the people, who were added to these lawsuits, as a result of a raid in October 2021. The appeal hearings will begin in the coming months. On September 4, the first of these trials will take place at the Berlin Landgericht. 


And that is important, because the judiciary seems to have changed course in recent months, even though  nothing has changed in terms of the letterbox company construct. The developments remind us that the pressure on our house has not abated, even if it has not been as directly perceptible recently as at other times. We are sure that our enemies are constantly adapting their strategies and developing new ones to get rid of Rigaer94. We haven’t forgotten that the CDU (Christian Democratic Union) promised to evict us during their latest election campaign. We’ll see how far they get with that, as they’re not the first to bite off more than they can chew.


At the same time, Lafone has also put more money and effort into preserving Rigaer94 as an capital investment for themselves. They have commissioned an expert opinion, i.e. paid a lot of money, to prove the legality of the Lafone letterbox company. With this expert opinion, Prof. Dr. Alexander Schall from the Chair of German, European and International Private and Corporate Law and Comparative Law at Leuphana University Lüneburg has put himself at the service of capital. 


In two proceedings against apartments in the front house and a room in the attic of the back house, the Berlin Landgericht has not questioned the legality of the letterbox company. While the two apartments in the front building nevertheless didn’t get an eviction order, the Landgericht seems to want to issue an eviction order for the attic room. We will see in about a month’s time whether the judges really want to stick to upholding a letterbox company and a speculator hiding behind it.


News from the “Research Department”
We have come into possession of an email conversation between the so-called property manager Torsten Luschnat and the former investigator of the “EG Nordkiez” of the LKA 521 (state office of criminal investigation 521), Philipp Warmuth. On the one hand, these emails show that Luschnat has passed on data about people in the alleged surrounding of the house to the Staatsschutz (state security office). In addition to the unredacted bank statements of Lafone, lists of (alleged) rental and living conditions in Rigaer94 were also passed on, containing names, IBANs, amounts and dates of payments. It also emerges that the two met at least once, on April 7, 2020, to discuss the situation at Rigaer94. 


On the other hand, in an email to Warmuth, Luschnat blatantly explains part of the letterbox company construct, that we described above and with which Lafone Investments Limited has been trying to get hold of our house for years:
“As already mentioned, however, [Pawel Kapica] was only a “dummy” for the owner, as he did not want to appear in public himself. Ultimately, it was just a letterbox. It should also be mentioned that Pawel Kapica actually exists, but is only a sole trader with no employees.”


We have conducted a small investigation into the above mentioned bank statements from 2015, 2016, 2017, 2018 and 2019, which we are making available to interested readers below. We want to shed some light on the darkness surrounding these letterbox companies. In general, the Lafone construct can be identified from a collection of companies with similar names in the years 2015-2019. The five years in question include Cheeswrights Notaries Public (2015), Chown Dewhurst LLP (2015, 2017), Clifton SC Limited (2017, 2018, 2019), Clifton Admin Limited (2018) and most recently Clifton Adminn (sic!) Limited Acc. Hold with Newcastle (2019) appear in the bank statements. Unlike the above metioned companies, Centurius Immobilien Handels GmbH owned by Leonid Medved appears in all years (2015-2019). In total, Lafone was financed between 2015 and 2019 by deposits, whose origin we have no information about. 233,372.38 Euro flowed into the aforementioned bank account, which was used for various purposes over the years.


The most interesting individuals are the lawyers von Aretin and Bernau (whose payment differs greatly from one another – to Bernau’s disadvantage) and, above all, Pawel Jedrzej Ludwik Teresa Kapica, who was named in the email from Luschnat to Warmuth and received payments of several thousand euros as a dummy in 2016-2019. Leonid Medved also appears exactly once in 2015, receiving 2,903 euros from Lafone.A former “owner” of the company, Suitbert Beulker, received €5,142 in 2019 for the purpose of “consultancy contract – termination agreement”, although it is unclear what consultancy work he was supposed to have carried out and why payments were still being made to him in October 2019. Although he had long before claimed to have nothing more to do with Rigaer94. He has since died. 
Of the companies paid from the Lafone account, VPSitex Deutschland GmbH (Buckower Chaussee 134, 12277 Berlin) represents the largest expense. On 11.10.2018, 34,000 euros were transferred to the security and monitoring service with the reference “arrangement”. The reference indicates disagreements about the services, which may have been settled in an out-of-court arrangement and are therefore referred to as a “+++arrangement”. In 2016, during the siege of the Kadterschmiede and the attic at the time, VPSitex had supplied security doors, which they never received back after two weeks of siege and the failed eviction. The tax consultancy and auditing firm Tober und Co GmbH (Taubertstraße 6-8, 14193 Berlin-Grunewald) receives a good 1,000 euros a year from 2016 on. According to the data, the office is responsible for Lafone’s annual financial statements and other administrative activities. According to Northdata (link), Alexander Tober is the managing director of a company of which Medved is also the managing director.


In addition to the individuals and companies mentioned, the bank statements also include other companies, that we cannot report on in detail here for reasons of space. If you are interested, you can find a list of the missing companies in the footnotes for your own research. In our opinion, the “companies” mentioned first are underline the extent to which Lafone has for years been a collection pool, i.e. an untransparent network and not a “businesslike” company. Furthermore, we believe it is necessary to name those who have been involved in one way (e.g. security service) or another (e.g. tax consultancy) in the known intrigues of Lafone and continue to do so. For us it is of course important not to leave the actors of displacement and repression alone and to meet them in places and at times, when they least expect it.


And now?
It is clear that Rigaer94 has always belonged to those who repair and renovate the building, filled it with life and fought for the ideas of autonomy and self-organization. Rigaer94 belongs to emancipatory movements and it always will. So even if judges should decide that a letterbox, some suits or whoever supposely owns our house is legitimate, we want to remind them that we will not play by their rules.            

We still don’t (yet) know, what exactly will happen after the court rulings are made. But another attack on our house is looming. After failing to break down our doors and our will with a crowbar, the Müller-SPD (Socialdemocratic Party Germany led by Michael Müller) and the Innensenat (Interior Senate) led by Geisel (former Interior Senator of Berlin) have already said years ago, that they want to find a (legally secure) solution for the entire building. “Solution” means nothing other than eviction. And so the quiet steps being taken by politicians and the judiciary are forsights of an eviction plan, that can ultimately only be implemented by force.


We live in times in which old certainties are collapsing and new ideas are taking their time in the face of a sometimes unmanageable world. This city changes rapidly. Therefore sometimes it seems to us that the time, when squatting was the order of the day and militant collective living was prevalent and not the exception, as a past era of struggle. But we are still convinced and stand for it, that here are still enough reasons, ideas and people to fill this house with life and to maintain and further develop it as a place of our struggles.                                

We don’t want to lose ourselves in navel-gazing, but rather step out of the doors of our home into the world in order to change it together. In the same way, we must not make the mistake of losing sight of ourselves in the mad rush of global power struggles and forgetting the people we live with and struggle together every day. To date, no one has found answers to the pressing questions we face on their own. From the confrontation with our own patriarchal and colonial mechanisms, to local struggles and a city from below, to the attack on a capitalist global system, that is not just hiding behind letterboxes: We invite you to go on a quest together and put your heads together to make sure that no one settles into the injustice of this world. 


The last word in the fight for our house is far from being spoken.For freedom and a self-determined life!


Rigaer94

** Diskussion**

Juli 2021: „Die Enteignung der Hausbesitzer*innen liegt auf dem Weg zur Sozialen Revolution“ – Kritik an Kampagne: Deutsche Wohnen kaufen (link: https://kontrapolis.info/4395/)

August 2021: Das Eine sagen und das Andere tun (link: https://kontrapolis.info/4738/

September 2021: (B) Soziale Revolution und Enteignen statt “Deutsche Wohnen” kaufen (link: https://de.indymedia.org/node/151779)

Februar 2022: Der „Volksentscheid“ wird durch niemanden umgesetzt werden, außer durch die Wut der Straße (link: https://kontrapolis.info/6363/

Mai 2024: Mietkampf im Hamsterrad (link: https://kontrapolis.info/13228/


**Presseberichte**

Tagesspiegel, 2016: https://www.tagesspiegel.de/berlin/die-spur-der-spielhallen-5223598.html

Die Welt, 2016: https://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_politik/article157216654/Wem-gehoert-die-Rigaer-94-wirklich.html

BZ, 2016: https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/eigentuemer-der-rigaer-strasse-94-soll-spielhallenbesitzer-sein

Spiegel, 2016: https://www.spiegel.de/spiegel/rigaer-strasse-94-das-letzte-gefecht-in-berlin-a-1103263.html

Taz, 2022: https://taz.de/Hausprojekt-Rigaer94-in-Berlin/!5902156/ und https://taz.de/Rigaer-Strasse-94/!5856809/   

RBB, 2022: https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2020/08/rigaer-strasse-teilbesetztes-haus-berlin-fragen-antworten.html     

junge welt, 2022 https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/423643.rigaer-stra%C3%9Fe-94-zu-einer-gesamtl%C3%B6sung-ist-der-eigent%C3%BCmer-nicht-bereit.html (uns fehlt der Zugang zu diesem Artikel)


**Liste der FirmenGS Gebäude- und Sicherheitsservice, Section Security, Bober Sicherheitstechnik, Scholz Umzüge Möbelspedition GmbH, a.b. media GmbH, DGL Dienstleistungen GmbH

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collage of gentrification , hostile architecture, evictions and resistance

[deutsch unten]

It’s been more than three and a half years since our friends of the anarcha-queerfeminist squat L34 were evicted. Soon after, the landlord Padovicz rented the house, mainly to families with an unclear permanent resident status in Germany, exploiting them with high rent in miserable conditions, and using them as disposable placeholders while the market value of the house increases. We see that renting the house to migrants is a thought-out decision by Padovicz as he considers them as easy to exploit due to the racism in the housing market and the according lack of possibilities to find better options, as well as not expecting us to attack the place because of our solidary stance.

Recently, rumors are going around about an upcoming eviction of all the current tenants. The announced eviction of one family, dated to the 21st of June was supposedly canceled. An attempt was made last year already, when the property management told the tenants they would be evicted on August 31. In the end, the eviction did not take place on this day. This time, the threat of eviction might turn out not to be as empty as last time. At the beginning of May this year, one part of the ground floor of Liebig Straße 34, the former Infoladen Daneben, was put on Kleinanzeigen to be rented as commercial space. This gives us the impression that they may actually throw out the current tenants and bring the commercialisation of the place that they stole from us to another level.

What exactly will happen to the house is uncertain if they succeed, but redevelopment of the house into a commercial space or luxury apartments would almost certainly mean even more policing and surveillance, harassment of our houseless neighbors, and further restriction of our possibilities to gather together in the street and on Dorfplatz. Changing the facade of the house would be another attempt to erase the memory of collective and resistant living that took place there.

We feel that it is important that we do not allow ourselves to be demotivated by developments like this. Even if it becomes more difficult to meet and to struggle together in the same ways we did in the past, it is always possible to fight back. We can look at how our neighborhoods are changing, which companies are involved in their restructuring, where they are, and what they need to function, and in what ways the state is involved. It might require us to reconsider how we intervene in this process.

We should understand gentrification as an ongoing process that can be fought at any point. Just as it was fought on these days three years ago with the eviction attempt of R94 on 16th & 17th of June and its defense, just as it was fought during the eviction wave of L34, Meuterei, Syndikat and Köpiplatz.

As there is no verified date for an actual eviction attempt, we cannot call for a specific date. Though, we see the upcoming threat and should not let it unanswered. Let’s prepare for what is coming, be creative in our ways to stop it and show them, that the ideas of L34 will never rest in peace!

Fight Gentrification!

Andauernde Gentrifizierung im Friedrichshainer Nordkiez

Über dreieinhalb Jahre ist es jetzt her, dass unsere Freund*innen aus der anarcha-queerfeministischen Besetzung L34 geräumt wurden. Nur kurze Zeit später vermietete der Eigentümer Padovicz das Haus, größtenteils an Familien mit unklarem Aufenthaltsstatus. Diese beutet er mit hohen Mieten bei katastrophalen Zustände aus und nutzt sie als austauschbare Platzhalter während der Marktwert des Hauses steigt. Wir sehen das Vermieten des Hauses an Migrant*innen als durchdachte Entscheidung von Padovicz, da er sie aufgrund des Rassismus im Wohnungsmarkt und den dementsprechend wenigen Möglichkeiten besseres zu finden als einfach auszubeuten sieht, und wegen unserer solidarischen Haltung keine Angriffe auf das Haus erwartet.

Zuletzt gingen Gerüchte um über eine kommende Räumung aller aktuellen Bewohner*innen. Die angekündigte Räumung einer Familie zum 21. Juni wurde scheinbar abgesagt. Einen Versuch gab es schon letztes Jahr, als die Hausverwaltung den Bewohner*innen angekündigt hat, sie würden am 31. August geräumt werden. Letztendlich hat keine Räumung stattgefunden. Dieses Mal könnte sich die Räumungsbedrohung als mehr herausstellen als eine leere Drohung. Anfang Mai dieses Jahres wurde ein Teil des Erdgeschosses der Liebig Straße 34, der ehemalige Infoladen Daneben, als Gewerbefläche zum vermieten auf eBay-Kleinanzeigen gestellt. Das hinterlässt bei uns den Eindruck, dass sie dieses Mal tatsächlich versuchen könnten die Bewohner*innen herauszuwerfen und bringen damit die Kommerzialisierung des Ortes den sie uns genommen haben auf die nächste Stufe.

Was genau mit dem Haus passiert wenn sie Erfolg haben ist ungewiss. Eine Umwandlung des Hauses in Gewerbeflächen oder Luxuswohnungen würde ziemlich sicher mehr Kontrolle und Überwachung bedeuten, mehr Schikane von unseren wohnungslosen Nachbar*innen und weitere Einschränkung unserer Möglichkeiten, uns auf der Straße und am Dorfplatz zu sammeln. Die Fassade des Hauses zu erneuern wäre ein weiterer Versuch, die Erinnerungen an das kollektive und widerständige Leben auszulöschen, das hier stattfand.

Wir finden es wichtig, uns durch solche Entwicklungen nicht demotivieren zu lassen. Selbst wenn es schwieriger wird sich zu treffen und auf die Arten gemeinsam zu kämpfen wie wir es in der Vergangenheit getan haben, ist es immer möglich, sich zu wehren. Wir können sehen wie sich unsere Kieze ändern, herausfinden welche Unternehmen daran beteiligt sind, wo diese sind, was sie brauchen um zu funktionieren und welche Rolle der Staat hat. Vielleicht müssen wie dazu überdenken, wie wir in diesen Prozess eingreifen können.

Wir sollten Gentrifizierung als einen stetigen Prozess erkennen, der an jedem Punkt bekämpft werden kann. So wie er an diesen Tagen vor drei Jahren bekämpft wurde, bei dem Räumungsversuch der R94 am 16. und 17. Juni und ihrer Verteidigung, so wie er während der Räumungswelle der L34, Meuterei, Syndikat und des Köpiplatzes bekämpft wurde.

Da es kein sicheres Datum für eine tatsächliche Räumung gibt, können wir nicht für einen bestimmten Tag aufrufen. Trotzdem sehen wir die kommende Gefahr und sollten sie nicht unbeantwortet lassen. Lass und darauf vorbereiten was kommt, kreativ sein in den Mitteln es aufzuhalten und ihnen zeigen, dass die Ideen der L34 niemals ruhen werden!

Stoppt Gentrifizierung!

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  • Kategorie: Statements

Chronik aktualisiert // Chronic updated

FYI: Wir haben unsere Hauschronik aktualisiert und endlich auch ins Englische übersetzt. Ihr könnt sie hier finden: https://rigaer94.squat.net/chronik/

FYI: We updated the house chronic and finally translated it into english. You can find it here: https://rigaer94.squat.net/chronik/

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  • Kategorie: Statements

[german below]

When we conspire
Conspire to hold 
hold hold hold 
hold on hold out and hold together 
and jump when we feel it right 
let our fire set us ablaze so everyone can see our spark
 
conspire to remember the feeling of moss under our feet 
the feeling of sun on our skin 
the smell of roots and melting asphalt 
the burn in legs and lungs after a last second sprint 
to feel each others' passion and motivation 
to be compassionate with ourselves 
conspire to guide our desires to their truest targets 
When we conspire our fires so bright 
Today we live a cycle of devastation and wars, of ecocide, of intensifying technological and social control. Day by day, we watch companies devour misery and death, supported by state militaries. Defense budgets soar as the parliaments of western countries support genocides, as they finance conflict in the global south to maintain their control over living beings and their environments, which they have categorised as resources. We watch companies enrich themselves through exploitation of the living world to continue the madness of technological progress and the farce of the ecological transition. 
And meanwhile in our cities, we see the social war unfolding in front of us in the form of gentrification, among others. Those deemed unsuitable for the neighborhoods that are being restructured for the comfort of the rich are subjected to violence from police and landlords, struggle with price increases and social pressure, watch their communities fracture, and are displaced. 
These situations strengthen our resolve to conspire against those responsible for the exploitation and misery in this world, to search for their weaknesses and attack them, to find moments where the structures of domination are destroyed that give us so much joy, to turn the dark nights into lightning, to demonstrate that we hate them and that we will make their lives harder as we strive to break their power. 
We defend the importance of conspiring and attacking, of stopping their machinery, even for a short time, causing them the greatest possible damage, demonstrating that they are not immune, that they have flaws, that they are not perfect and of course vulnerable.
We will continue to conspire day by day to end what the existant, to end this world of misery, to defend our dignity, to show them that they will never sleep peacefully, that there will always be people willing to attack power in all its forms. We will conspire from our homes, places where we fight to break with everything established, places that are dangerous to power, where we aim to create another way of relating, linking, and taking care of each other. 

In February 2023, two comrades were arrested and are being accused with conspiracy to commit a crime qualified as arson. Their trial will begin on May 27th. We will stand in solidarity with our comrades regardless of what the judicial apparatus says about them. The details of the case will only be relevant in court. The only things that matter to us are that our friends and comrades find themselves in the best possible position and receive all the love and solidarity they need, and that the fight goes on. We will continue furthering our conspiracy to overthrow the existent! 
Let us join the opening of the process on 27th of may at 12:00 pm in front of the courthouse in Moabit. 
There are further planned process dates, so far they are : 

06.06. - 09:15 am 
13.06. - 09:15 am 
01.07. - 09:15 am 
04.07. - 09:15 am
08.07. - 09:15 am 
11.07. - 09:15 am


For more information: verabredet.noblogs.org
We want to show our solidarity and remember that we have an appointment… we meet somewhere dark to make them shine.
Nothing is finished, everything continues. 

Wir haben eine Verabredung | Conspiracy to Overthrow the Existent

When we conspire
Conspire to hold 
hold hold hold 
hold on hold out and hold together 
and jump when we feel it right 
let our fire set us ablaze so everyone can see our spark
 
conspire to remember the feeling of moss under our feet 
the feeling of sun on our skin 
the smell of roots and melting asphalt 
the burn in legs and lungs after a last second sprint 
to feel each others' passion and motivation 
to be compassionate with ourselves 
conspire to guide our desires to their truest targets 
When we conspire our fires so bright 

Heute leben wir in einem Zyklus aus Verwüstung und Kriegen, Ökozid, sich intensivierender technologischer und sozialer Kontrolle. Tag für Tag schauen wir dabei zu, wie Firmen, unterstützt von staatlichen Militärmächten, sich von unserem Elend und Tod ernähren. Verteidigungshaushalte schnellen in die Höhe, unter Parlamenten westlicher Länder, die Genozide unterstützen und Konflikte im globalen Süden finanzieren, um ihre Kontrolle über Lebewesen und ihre Umwelt aufrechtzuerhalten, die sie als Ressourcen kategorisiert haben. Wir sehen zu, wie Konzerne sich an der Ausbeutung der lebenden Welt bereichern, um den Wahnsinn des technologischen Fortschritts und die Farce der ökologischen Wende fortzuführen.
Und gleichzeitig sehen wir in unseren Städten, wie der soziale Krieg sich unter anderem in Form von Gentrifizierung vor uns entfaltet. Die, die für die Nachbarschaften als unpassend gelten, die für die Reichen umstrukturiert werden, werden der Gewalt von Polizei und Vermieter*innen unterworfen, kämpfen mit Preiserhöhungen und sozialem Druck, müssen ihren Gemeinschaften beim Auseinanderbrechen zusehen und werden verdrängt.
Diese Situationen stärken unsere Entschlossenheit, uns gegen die Verantwortlichen für die Ausbeutung und Misere dieser Welt zu verabreden und zusammenzukommen, nach ihren Schwachpunkten zu suchen und sie anzugreifen, Momente zu finden, in denen die Strukturen der Herrschaft zerstört werden, die uns so viel Freude schenken, die dunklen Nächte in Blitze verwandeln, und zeigen, dass wir sie hassen und dass wir in unserem Streben, ihre Macht zu brechen, ihnen das Leben schwerer machen werden.
Wir verteidigen die Bedeutung davon, sich zu verabreden und anzugreifen, ihre Maschinerie zu stoppen, sei es auch nur für kurze Zeit, ihnen den größtmöglichen Schaden zuzufügen, um zu zeigen, dass sie nicht immun sind, dass sie Schwachstellen haben, dass sie nicht perfekt sind und selbstverständlich verletzlich.
Wir werden uns weiterhin Tag für Tag verabreden, das Existierende, diese Welt des Elends zu beenden, um unsere Würde zu verteidigen, um ihnen zu zeigen, dass sie niemals ruhig schlafen werden können, dass es immer Leute geben wird, die die Macht in all ihren Formen angreifen werden. Wir werden uns von zuhause aus, von Orten, die der Macht gefährlich sind, wo wir eine andere Art uns aufeinander zu beziehen, Kontakte herzustellen und für einander zu sorgen, zu schaffen versuchen. 

Im Februar 2023 wurden zwei Gefährt*innen verhaftet und werden der Verabredung zum Verbrechen, durch Brandstiftung, angeklagt. Ihr Verfahren wird am 27. Mai beginnen. Wir werden in Solidarität mit unseren Gefährt*innen stehen, egal, was der Justizapparat über sie sagt. Die Details des Falles werden nur im Gerichtssaal relevant sein. Für uns zählt nur, dass unsere Freund*innen und Gefährt*innen sich in der bestmöglichen Lage befinden, dass sie all die Liebe und Solidarität bekommen, die sie brauchen, und dass der Kampf weitergeht. Wir werden weiterhin unsere Verabredung fortführen, um das Existierende zu Fall zu bringen!
Lasst uns zum Prozessauftakt am 27. Mai um 12:00 Uhr vor das Gerichtsgebäude in Moabit kommen.
Es gibt weitere geplante Prozesstermine, bis jetzt sind das:

06.06. - 09:15 am 
13.06. - 09:15 am 
01.07. - 09:15 am 
04.07. - 09:15 am
08.07. - 09:15 am 
11.07. - 09:15 am


Weitere Informationen: verabredet.noblogs.org
Wir wollen unsere Solidarität zeigen und vergesst nicht, dass wir eine Verabredung haben… wir treffen uns an einem dunklen Ort, um sie zum Leuchten zu bringen.
Nichts ist vorbei, alles geht weiter.

*ansatzweise Übersetzung:
Wenn wir uns verabreden

Verabreden, zu halten
halten, halten, halten
festhalten, ausharren und zusammenhalten
und springen, wenn es sich richtig anfühlt
lasst unser Feuer uns in Brand setzen, sodass alle unseren Funken sehen können


verabreden, uns an das Gefühl von Moos unter unseren Füßen zu erinnern
das Gefühl von Sonne auf unserer Haut
den Geruch von Wurzeln und schmelzendem Asphalt
das Brennen in den Beinen und Lungen nach einem Sprint in letzter Sekunde
einander Leidenschaft und Motivation zu spüren
um mit uns mitzufühlen
verabreden, um unsere Sehnsüchte zu ihren wahrsten Zielen zu führen


Wenn wir uns verabreden unsere Feuer so hell
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  • Kategorie: Statements

Da wir auf unserem Instagram-Konto keine exklusiven Inhalte haben möchten gibt es hier zur Transparenz unseren ersten Post als Text. Updates, Statements, Veranstaltungen etc. von uns findet ihr weiterhin auf unserem Blog, Stressfaktor, Kontrapolis, Indymedia und co.

As we dont want to have exclusive content on our instagram account we hereby publish our first post as a text for transparancy. Our updates, statements, events etc. will still be on our Blog, Stressfaktor, Kontrapolis, Indymedia and so on.

Als ersten Post auf unserem neuen Instagram Account, wollen wir eine kurze Kritik an dieser Plattform und anderen Sozialen Medien formulieren. Wir wissen, dass wir in einer Welt mit vielen Widersprüchen leben, welche wir immer wieder aushalten müssen, die Erstellung dieses Accounts ist einer. Soziale Medien wie Instgram sind ein großer Bestandteil der fortschreitenden Digitalisierung dieser Welt, wodurch sich Personen immer mehr von Technologie abhängig machen und gemacht werden. Plattformen werden darauf ausgerichtet, dass Menschen durch zum Beispiel “personalisierte Empfehlungen” möglichst viel Zeit auf diesen verbringen. Alles was um uns herum passiert, muss sofort geteilt, fotografiert werden, ohne im eigentlichen Moment zu leben. Das Individuum löst sich dadurch immer mehr von der realen Welt ab und wird dazu angehalten den persönlichen Kontakt, wie Diskussionen und den sozialen Kampf auf der digitalen Ebene zu führen. Deshalb sehen wir diesen Account auch nicht als Plattform mit uns oder untereinander zu diskutieren. Wir sind, wie davor auch, bei allen unseren öffentlichen Veranstaltungen wie zum Beispiel der Küfa am Mittwoch und Donnerstag ab 20Uhr in der Kadterschmiede ansprechbar und offen für Kritiken, sowie Diskussionen. Eine weitere Kritik an Sozialen Medien, wie Instagram ist, dass nur Menschen, die ihre Daten, durch die Erstellung eines Accounts, der Platform vermitteln, Zugriff auf die Inhalte dieser haben. Mit diesen Daten meinen wir nicht nur, die e-mail Adresse, sondern insbesondere alle persönliche Daten, die Unternehmen wie Meta sammeln, um Profite aus der Überwachung von Personen und sozialen Kontakten zu schlagen. Deshalb wollen wir, trotz der Erstellung dieses Accounts, weiterhin auf analoge Methoden, wie Poster, Flyer, Zines auf unseren Blog rigaer94.squat.net, sowie weitere Kontrainformationsmedien, wie kontrapolis.info, de.indymedia.org und radar.squat.net als Hauptmittel unserer Propaganda zurückgreifen. Um den Kreis zurück zum Widerspruch zu schließen, sehen wir trotz all der oben genannten Kritiken, die Möglichkeit mit Instagram einen Schritt aus unseren gewohnten Kreisen zu treten und mehr Menschen zu erreichen.
Rigaer94 

As the first post on our new Instagram account, we want to formulate a short critique of this platform and other social media. We know that we live in a world with many contradictions, which we have to endure again and again, the creation of this account is one of them. Social media, like Instgram, are a big part of the ongoing digitalization of this world, by which individuals make themselfs and are being made more and more dependent on technology. Platforms are geared towards people spending as much time as possible on them, for example through “personalized recommendations”. Everything that happens around us has to be shared and photographed immediately, without living in the actual moment. As a result, the individual is increasingly detached from the real world and is encouraged to carry out personal contact, discussions and the social struggle on a digital level. That’s why we don’t see this account as a platform to discuss with ourselves or with each other. We are, as before, approachable and open to criticism and discussion at all our public events, such as the Küfa on Wednesday and Thursday at 8pm in Kadterschmiede.Another criticism of social media, such as Instagram, is that only people who provide their data to the platform by creating an account have access to its content. By this data we do not only mean the e-mail address, but especially all personal data that companies, such as Meta, collect in order to make profits from the surveillance of people and social relations. Therefore, despite the creation of this account, we will continue to use analog methods such as posters, flyers, zines, our blog rigaer94.squat.net, as well as other counter-medias such as kontrapolis.info, de.indymedia.org and radar.squat.net as the main means of our propaganda. To come back to the contradiction we face, despite all the criticisms mentioned above, we see Instagram as a way to step out of our usual circles and reach more people.
Rigaer94 

  • Comments Off on Zu unserem Instagram-Konto: Kritik an Sozialen Medien // On our instagram-account: critics on social media
  • Kategorie: Statements

Daniela Klette, as a member of the 3rd Gen. of RAF, she is accused of several robberies and having committed murders. The state takes adventage of this, to justify his hunt for the other members and Fhain / Kberg to be branded as danger areas again. Burkhardt und Ernst-Volker are still hiding. The police is not releasing any information about the other arrested people.

Come on Saturday the 9.3 at 6pm to Marianenplatz

Let´s show our solidarity for everyone affected by the searches, to all prisoners and
submerged.
No one is alone in the fight against the state and its repressions!

Aufruf zur Demo für Daniela Klette und den weiteren festgenommenen & Untergetauchten Personen

Daniela Klette wird als Mitglied der 3ten Gen. der RAF vorgeworfen mehrere Banküberfälle und
Morde begangen zu haben. Das nutzt der Staat um seine Hetzjagd nach den anderen Mitgliedern zu
rechtfertigen und Fhain / Kberg erneut als Gefahrengebiete zu brandmarken. Burkhardt und Ernst-
Volker sind weiterhin untergetaucht. Zu den anderen festgenommenen Personen ruckt die Polizei
keine Angaben raus.

Kommt am Samstag den 9.3 um 18 Uhr zum Marianenplatz

Lasst uns unsere Solidarität zeigen für alle Betroffenen der Durchsuchungen, an alle
Gefangenen und Untergetauchten.
Keine*r ist alleine im Kampf gegen den Staat und dessen Repressionen!


  • Comments Off on Call for the demonstration for Daniela Klette and the others arrested & people in hiding
  • Kategorie: Statements

[deutsche Version unten]

In the past weeks and months, repression against Palestinian resistance in Germany has escalated. Ban after ban, enforced by the German government, is accompanied by a racist smear-campaign, as usual led by Springer media. Palestinian resistance in Germany has been criminalized long before the 7th of October 2023. Events and demonstrations in solidarity with the struggle for a free Palestine were banned and Palestinian activists are threatened with deportation (https://samidoun.net/category/campaigns/stand-with-zaid/). This is followed by bans on Palestinian symbols at schools and universities, bans on slogans and the enforcement of a targeted siege of entire Berlin neighbourhoods by cops who terrorize residents with racist cop violence. Restricting ways of cultural expression and the freedom to move are colonialist tools and the German state is using them in order to erase disobidience and Palestinian culture.The sorrowly prepared ban of Samidoun: Palestinian Prisoner Solidarity Network is a further escalation of this intensified repression. Samidoun is a solidarity group that has been building international support networks for Palestinian prisoners and their families since 2011 (https://samidoun.net/about-samidoun/). On 2nd of November 2023, Federal Minister Nancy Faeser issued a ban on Samidoun. The press and politicians frame Samidoun’s activists as “radical Islamists”.  Three weeks later, 15 apartments were raided. On the 20th of December 2023, more apartments, mostly from young FLINTA*s, as well as Cafe Karanfil and the Interbüro were raided. This time under the pretext that the feminist group Zora would have made propaganda for the Popular Front for the Liberation of Palestine (PFLP) on Instagram.Despite this escalating repression, the resistance is continuing. There are numerous protests happening every week, targeting the different institutions that are enforcing the repression. People are protesting at schools, universities, in front of Axel-Springer-Haus and in front of party offices. In different neighbourhoods, people are taking the streets and fighting the cops that are trying so hard to silence the resistance. We stand in solidarity with everyone affected by repression because of their struggle for freedom! We do not want to leave the ban on a solidarity group for prisoners uncommented on. There is not the need to share all the same ideas in order to be in solidarity with people facing repression! Let’s break the silence and fight together!
Our passion for freedom is greater than their repression!

“They’re calling us terrorists, like they don’t know who the terror is”¹

Die Repression gegen den palästinensischen Widerstand in Deutschland ist in den letzten Wochen und Monaten eskaliert. Ein Verbot nach dem Anderen, durchgesetzt von der deutschen Regierung, wird von einer rassistischen Hetzkampagne  begleitet, die wie immer von den Springer-Medien angeführt wird. Die Kriminalisierung von palästinensischem Widerstand in Deutschland begann schon lange vor dem 7. Oktober 2023. Veranstaltungen und Demonstrationen in Solidarität mit dem Kampf für ein freies Palästina wurden verboten und palästinensische Aktivist*innen sind von Abschiebung bedroht (https://samidoun.net/category/campaigns/stand-with-zaid/). Es folgten Verbote von palästinensischen Symbolen an Schulen und Universitäten, Verbote von Sprüchen und die Verstärkung einer gezielten Belagerung ganzer Kieze in Berlin durch Cops, die die Bewohner*innen mit rassistischer Polizeigewalt terrorisieren. Die Einschränkung von kulturellem Ausdruck und Bewegungsfreiheit sind kolonialistische Werkzeuge, die der deutsche Staat einsetzt, um Ungehorsam zu brechen und palästinensische Kultur auszulöschen.Das akribisch vorbereitete Verbot von Samidoun: Palestinian Prisoner Solidarity Network ist eine weitere Eskalation dieser verschärften Repression. Samidoun ist eine Solidaritätsgruppe, die seit 2011 internationale Unterstützungsnetzwerke für palästinensische Gefangene und ihre Familien aufbaut (https://samidoun.net/about-samidoun/). Am 2. November 2023 hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser ein Verbot von Samidoun ausgesprochen. Presse und Politik framen die Aktivist*innen von Samidoun als “radikale Islamisten”.  Drei Wochen später wurden 15 Wohnungen gerazzt. Am 20. Dezember 2023 wurden weitere Wohnungen, meist von jungen FLINTA*s, sowie das Cafe Karanfil und das Interbüro durchsucht. Diesmal unter dem Vorwand, dass die feministische Gruppe Zora auf Instagram Propaganda für die Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) geteilt hätte.Der Widerstand geht trotz der eskalierenden Repression weiter. Jede Woche finden zahlreiche Proteste statt, die sich gegen die verschiedenen Institutionen richten, die die Repression durchsetzen und befeuern. Menschen protestieren an Schulen, Universitäten, vor dem Axel-Springer-Haus und vor unterschiedlichen Parteibüros. In verschiedenen Kiezen gehen die Menschen auf die Straße und kämpfen gegen die Cops, die mit allen Mitteln versuchen den Widerstand zum Schweigen zu bringen. Wir sind solidarisch mit Allen, die Repression erfahren, weil sie für Freiheit kämpfen! Wir wollen das Verbot einer Solidaritätsgruppe für Gefangene nicht unkommentiert lassen. Solidarität mit Menschen die Repression erfahren muss möglich sein, auch ohne alle Ideen zu teilen! Lasst uns das Schweigen brechen und gemeinsam kämpfen!
Unsere Leidenschaft für die Freiheit ist größer als ihre Repression!

¹Lowkey – Terrorist

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### — English version below — ###

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Gemeinsam zum Gedenken an Silvio Meier

Am 21. November 1992 wurde der damals 27-jährige Silvio Meier im Ostberliner U-Bahnhof Samariterstraße von Neonazis ermordet. Zwei von Silvios Freunden wurden schwer verletzt. Silvio Meier wurde erstochen, weil er einen Neonazi wegen seinem offen rechten Auftreten und seine Aufnähers konfrontiert hatte. Silvio Meier wurde ermordet, weil er ein Antifaschist war.

Der Mord an Silvio Meier ist kein Einzelfall und reiht sich ein in die traurige Liste von mindestens 219 Opfern rechter Morde seit dem Wendejahr 1990. Wir brauchen niemandem zu erklären, dass Neonazi Gewalt – auch wenn oft anders dargestellt – weder ein rein ostdeutsches Phänomen ist, noch 1989 aus dem Nichts enstand. Akteure und Strukturen des Nationalsozialismus existierten in Westdeutschland auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs weiter
Ab den 1980er Jahren wurden Neonazi-Strukturen zunehmend sichtbarer und bewiesen damit, dass die “Entnazifizierung” in Deutschland nie stattgefunden hat. Der Fall der Mauer eröffnete westlichen Neonazis neue Rekrutierungsmöglichkeiten und ermöglichte es der bereits bestehenden Szene in der DDR, sich breiter zu organisieren und offen aufzutreten. Dass Deutschland ein Neonazi- und Rassismusproblem hat, wurde nach dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen erneut deutlich. Die Fernsehübertragungen des brennenden Sonnenblumenhauses führten dazu, dass die ganze Welt dieses Problem sehen konnte – und doch wird es heutzutage immernoch geleugnet.

Es gibt eine Kontinuität zwischen damals und heute. Zwar gibt es heute keine pogromartigen Ausschreitungen in der Größenordnung der 90er Jahre, aber Neonazi-Strukturen und rassistisches Gedankengut sind nach wie vor präsent – seit Jahrzehnten sogar auf dem Vormarsch – und manifestieren sich als wesentlicher Bestandteil von Staat und Gesellschaft. Aus diesem Grund ist es nach wie vor notwendig, sich zu organisieren und gegen neonazistische und rassistische Gewalt zu kämpfen. Einem vor 31 Jahren ermordeten Antifaschisten zu gedenken ist nicht nostalgisches, es ist, auch wenn mit einem symbolischen Akt, das weiterführen der selben antifaschistischen Haltung. Es sollte uns auch daran erinnern, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, sich als offen linker Mensch in Bezirken wie Friedrichshain “frei” bewegen zu können. Das haben wir einer konsequenten antifaschistischen Haltung und Aktion zu verdanken. Wir dürfen nicht vergessen, dass dies in anderen Stadtteilen, Städten und in der Provinz bei weitem nicht selbstverständlich ist – besonders nicht für BIPOC und queere Personen. Denn genau das sind die Menschen, die sich tagtäglich mit rassistischer und diskriminierender Gewalt erfahren und damit auseinandersetzen müssen.

Lasst uns gemeinsam am 18. November nach Eisenach fahren, denn “wir lassen uns nicht unterkriegen” und am 21. November um 19 Uhr am U-Bahnhof Samariterstraße an Silvo Meier gedenken.

Unsere Solidarität geht an die in Dresden verurteilten und die inhaftierten Antifaschist*innen in Budapest und auf der ganzen Welt. Kraft und Glück an die Untergetauchten!

Antifaschismus bleibt Handarbeit

Rigaer94


Together in memory of Silvio Meier

On November 21, 1992, the then 27-year-old Silvio Meier was murdered by Neo-Nazis in East Berlin’s underground station ‘Samariterstraße’. Two of Silvio’s friends were seriously injured. Silvio Meier was stabbed to death because he confronted a Neo-Nazi about his openly right-wing appearance and his patch. Silvio Meier was murdered because he was an anti-facist.

The murder of Silvio Meier is not an isolated incident and he joins the sad list of at least 219 victims of right-wing murder since the so called ‘Wendezeit’ of 1990. We don’t need to explain to anyone that Neo-Nazi violence – although often portrayed differently – is neither a purely East Germany phenomenon nor did it come out of nowhere in 1989. Actors and structures of the national socialism continued to exist in West Germany after the end of the Second World War. From the 1980s on wards, Neo-Nazi structures became increasingly visible and proved, that the ‘Denazifizierung’ in Germany never happened. The fall of the Berlin Wall opened up new recruitment opportunities for Western Neo-Nazis and enabled the already existing scene in the GDR to organize itself and appear openly. The fact, that Germany has a Neo-Nazi and racist problem got obvious again after the pogrom in Rostock-Lichtenhagen. The television broadcasts of the burning sunflower house meant, that the whole world could see this problem – and still it’s getting denied these days.

There is a continuity between then and now. There are no pogrom-like riots on the scale of the 90s today, but Neo-Nazi structures and racist ideas are still present – even on the rise since decades – and manifesting as an essential part of the state and society. Therefore, it is still necessary to organize and fight against Neo-Nazi and racist violence. Commemorating an anti-facist who was murdered 31 years ago is nothing nostalgic, it’s the symbolic act of continuing the same anti-facist stance. It should also remind us that it is not a self-evidence to be able to move ‘freely’ as an openly leftist person in districts like Friedrichshain. We have a consistent anti-facist stance and actions to thank for this. We must not forget that this is far from being a given situation in other neighborhoods, cities and provinces – especially for BIPOC and queer people. Because these are the people who are affected and have to deal with racist and discriminatory violence on a daily basis.

Let us travel together to Eisenach on November, 18 because ‘we will not be beaten down’ and commemorate Silvo Meier at 7 pm on November, 21 at the underground station ‘Samariterstraße’.

Our solidarity goes to the anti-facists convicted in Dresden and imprisoned in Budapest and around the world. Strength and happiness to those in hiding.

Antifaschismus bleibt Handarbeit!

Rigaer94

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###Deutsch unten; Castellano abajo###

Since a couple of weeks, we have heard from many about the necessity of expressing themselves regarding what is “happening now in Gaza”. Arguments that seem to almost suggest that a new war has started are common even in radical or anarchist circles. Since the break out from Gaza took place, the Palestinian struggle for liberation has been suffering in Germany from being reduced to Hamas’ actions. The German State, political parties, and even sometimes our comrades, are very concerned about how far or close one can be towards Hamas’ ideas. But very little about the historical roots of an asymmetric war that has lasted more than 70 years is brought into discussion by these positions. An ongoing massacre of Palestinian people has been happening since the days of British colonialism, assisted by the establishment of an apartheid regime in an artificially created settler society.

Today, the need to condemn constructed horror stories, even when they have been already denied in the hegemonic media, still prevails in Germany. Instead of listening to voices from Palestine or their exiled communities, there is little resilience to the orientalist discourse that the state and the media are pushing, constructing the image of “the Arab” as the ultimate evil. This dynamic has been present in all so called “Wars on Terror” since 9/11, but it originated long before. Individuals and collectives, who have never been sympathizers of Hamas, today find themselves backed up against a wall, expected to follow the directives of a white german movement. First they must publicly declare their distance from Islamist ideas before being given the space to speak about their own political ideas about liberation from the colonial and fascist oppression of Israel.

The level of violence displayed in Berlin in the last few weeks cannot be explained merely as a reaction to the break out of Gaza. Students can be slapped by a teacher in school, people are facing brutal police violence in the streets, and demonstrations are systematically banned. Although anti-Semitism finds its greatest expressions in this territory, and we see it as our responsibility to fight the multiple expressions of white christian supremacy – be it Aiwagner, AFD, Reichsbürger or others – the German state deflects attention from this by accusing others. The idea of imported anti-Semitism is and remains a way for Germany to find a new demon of history and to push anti-Semitism from itself to Palestine in a historically revisionist way. The results are evident today. With the usual racist agitation, by constructing the idea that Palestinians are anti-Semitic by nature, the German state is trying to divide our class along ethnic and religious lines, as a smokescreen for the division between us and the gun-grabbers who are currently earning a lot of money from Rheinmetall shares.

In order to silence any resistance to the complicity between the german state and the Israel military and its Zionist authorities, the well-known narrative of guilt is utilized, unfolding it like a transparent mantle over the people socialized in the territory controlled by the german state.

Only now, after over 100 years?!

The sea of contradictions in which war is immersed weighs heavily upon us. Since over 100 years, we see images of Palestinian people being murdered by colonial forces. Since over 100 years, we see images of Palestinian people being displaced from their own territories. Since the II Oslo Accord in 1995, we have witnessed how the narrative artillery of peacemaking attacks all forms of self-defense and self-determination, characterizing them as barbaric, zeal-driven, or uncivilized.

We are sick and tired of seeing tons of rubble in Gaza, after decades of bombardments by the Israeli forces. And it is with this feeling that we observe the fences of the biggest prison in the world being torn down. People in Gaza have been subjected to constant violence, violence which we cannot even imagine being inflicted upon our own bodies but have normalized for others. After all, normalizing the oppression of certain people is a necessity of the colonial capitalist world we still live in. This beast needs the colonized to remain silent, to passively obey. The german “left” also loves victims to “care for” to redeem their guilt.

What disturbs some people in Germany today, is not the violence in and of itself, and not all deaths are equally disturbing. We internalize the valuation of the deaths we can put faces to, while we do not care about the faceless ones. We accept the fact that some can mourn for their beloved ones, and bury them, and at the same time we simply accept the disappearance of thousands and thousands. What disturbs some people, mostly the ones in power, is the fact that those expected to remain passive are taking action on a path to liberation, and this is when the system finally shakes. Through their actions, people in Gaza are forcing us in central Europe, to stop navel-gazing and to take a position on their reality. Today, people who should be pursuing the Western developmental ideal, throw in our faces a reality that is at times difficult for us to understand. This gets us out of our heads, forcing us to leave the place of those who dictate discourse, who say what is of interest and what is not, and demands that we draw attention to a reality that we all profit from. Or do we still think that our well-being and economic stability in this country is independent of the slaughter of others in the Global South?

For many here, it is a blow to their ego, to be confronted by this reality, to be exposed as not having a clear stance. Because until today they could have been indifferent, like some of us were, but no longer. Taking a stance in this genocide should be easy for anyone. For us it is painful, contradictory, and exhausting, but necessary. War puts us in the position of not having any ready-made option to choose, but requires us to build positions of our own, or get sidelined…

Maybe this can be a chance for many to begin to understand what colonialism means also for people here, for our daily life and praxis, and therefore to walk on the path of anti-colonial fights.

Facing contradictions while remaining in solidarity.

Despite the contradictions mentioned above, we do not distance ourselves from our anti-militarist and anti-war convictions. It is clear to us that the war machinery and the market of death are never the path to liberation. We learned that the idea of white supremacist peace, in which only the military of UN-recognized nation states fights in occupied territories, is not peaceful. It is simply an ignorant idea, which is intended to take away the space for self-defense by monopolizing violence on a global scale. All deaths that have happened so far are awful, as are those happening today. That is why we want a struggle that ensures that no one else dies, or is marked for death because of their identity, and becomes just another number in a global statistic.

And we know for a fact that the regime’s politics, which are shaped by the Israeli military and supported by the Palestinian Authority that ruled this land from the 90s on, did not provide any fertile ground to a life in freedom, and wouldn’t do so in any possible future.

In recent days, the news repeats the position that Germany stands with Israel. Well the german state might, but we have shown in Sonnenallee, Potsdamer Platz, O-Platz… that we stand with Palestine.

From West Sahara to the mountains in Chiapas, from Wallmapu to the Kashmir Valley. From our hearts to Gaza, 48, and the West Bank, that is to say, to Palestine as a whole, we embrace self-organization and the self-determination of peoples. We greet those who are oppressed and rise up for other worlds, and who engage in dialogue through actions.

We stand side by side with the people facing repression. Let’s join Sonnenallee, and be in the streets in any way one chooses.

From the river to the sea, Palestine will be free!

Rigaer 94

Einige Gedanken zum Ausbruch aus dem größten Gefängnis der Welt

Seit einigen Wochen hören wir von Vielen von der Notwendigkeit sich hinsichtlich der “Geschehnisse in Gaza” zu äußern. Argumente, die darauf hindeuten, dass ein neuer Krieg begonnen habe, sind weit verbreitet, auch in radikalen oder anarchistischen Kreisen. Seit dem Ausbruch aus Gaza hat der palästinensische Kampf um Befreiung in Deutschland stark unter der Reduzierung auf die Aktionen der Hamas gelitten. Der deutsche Staat, Politiker*innen und manchmal sogar unsere Mitstreiter*innen sorgen sich sehr darum, wie nah oder fern man sich zu den Ideen der Hamas positioniert. Zum historischen Kontext eines asymmetrischen Krieges, welcher nun schon mehr als 70 Jahre andauert, wird dabei jedoch nur wenig gesagt. Ein andauerndes Massaker an der palästinensischen Bevölkerung begann bereits zu der Zeit des britischen Kolonialismus, assistiert durch die Errichtung eines Apartheidregimes in einer künstlich geschaffenen Siedler*innengesellschaft.

Heute ist die Notwendigkeit, konstruierte Schreckensgeschichten zu verurteilen, auch wenn diese schon in den hegemonialen Medien widerlegt worden sind, immer noch vorherrschend in Deutschland. Anstatt den Stimmen aus Palästina oder der sich im Exil befindenden Communities zuzuhören, herrscht eine geringe Widerstandsfähigkeit gegenüber dem, vom Staat und den Medien befeuerten, orientalistischen Diskurs. Ein Diskurs, der das Bild “des Arabers” als das ultimative Böse konstruiert und der in all den sogenannten “Kriegen gegen den Terror” seit dem 11. September 2001 genutzt wurde, aber schon lange vorher zu existieren begann. Individuen und Kollektive, die nie Sympathisant*innen der Hamas waren, befinden sich heute mit dem Rücken zur Wand und werden aufgefordert, die Richtlinien einer weißen deutschen Bewegung zu befolgen. Zuerst sollen sie sich öffentlich von islamistischen Ideen distanzieren, bevor sie den Raum bekommen, um über ihre eigenen politischen Ideen zur Befreiung von der kolonialen und faschistischen Unterdrückung Israels zu reden.

Das Ausmaß der Gewalt, das in den letzten Wochen in Berlin zu beobachten war, lässt sich nicht allein als Reaktion auf den Ausbruch aus dem Gazastreifen erklären. Schüler*innen können von Lehrer*innen geohrfeigt, Menschen auf der Straße brutaler Polizeigewalt ausgesetzt und Demonstrationen systematisch verboten werden. Obwohl Antisemitismus seinen größten Ausdruck auf diesem Territorium findet und wir es als unsere Verantwortung sehen, die vielfältigen Gesichter weißer christlicher Vorherrschaft – seien es Aiwanger, die AfD, Reichsbürger*innen oder andere – zu bekämpfen, verschiebt der deutsche Staat den Fokus der Aufmerksamkeit, indem er Andere dessen beschuldigt. Die Idee des importierten Antisemitismus ist und bleibt für Deutschland eine Möglichkeit, einen neuen Schuldigen in der Geschichte zu finden und geschichtsrevisionistisch Antisemitismus nach Palästina zu schieben. Die Konsequenzen dessen liegen heute offensichtlich vor uns. Mit wie gewohnt rassistischer Hetze und indem die Vorstellung konstruiert wird, dass Palästinenser*innen von Natur aus antisemitisch seien, versucht der deutsche Staat unsere Klasse entlang ethnischer und religiöser Linien zu spalten, um den tatsächlichen Widerspruch zwischen uns und den Waffenhändler*innen, die sich an Aktien von Rheinmetall und Co. eine goldene Nase verdienen, zu verschleiern.

Um jeglichen Widerstand gegen die Kollaboration zwischen dem deutschen Staat und dem israelischen Militär und dessen zionistischen Autoritäten zum Schweigen zu bringen, wird das bekannte Narrativ der Schuld genutzt, dass sich wie ein transparenter Mantel über die Menschen, die im deutschen Staatsgebiet sozialisiert wurden, legt.

Erst jetzt, nach über 100 Jahren?!

Das Meer an Widersprüchen in dem der Krieg schwimmt, lastet schwer auf uns. Weil wir seit mehr als 100 Jahren Bilder von palästinensischen Menschen sehen, die durch koloniale Kräfte ermordet werden. Weil wir seit mehr als 100 Jahren Bilder von palästinensischen Menschen sehen, die aus ihren eigenen Gebieten vertrieben werden. Weil wir seit dem II. Osloer Abkommen Zeug*innen dessen wurden, wie das Narrativ der Friedensschaffung unaufhörlich alle Formen der Selbstverteidigung und Selbstbestimmung als barbarisch, von Gier getrieben oder unzivilisiert angreift.

Es macht uns krank und müde nach Jahrzehnten der Bombardierung durch die israelische Armee tonnenweise Trümmer in Gaza zu sehen. Und es ist dieses Gefühl, mit dem wir zusehen, wie die Zäune des größten Gefängnis’ der Welt niedergerissen werden. Die Menschen in Gaza sind ständiger Gewalt ausgesetzt. Gewalt, die wir uns an unseren eigenen Körpern nicht einmal ansatzweise vorstellen können aber bei anderen normalisiert haben. Letztendlich ist diese Normalisierung eine Notwendigkeit der kolonialen kapitalistischen Welt, in der wir alle leben. Dieses Ungeheuer braucht das Schweigen und den passiven Gehorsam der kolonisierten Menschen, um zu überleben. Und auch die deutsche “Linke” liebt Opfer, um die man sich “kümmern” kann, um die eigene Schuld zu tilgen.

Was einige Leute in Deutschland heute stört, ist nicht die Gewalt an und für sich. Und nicht alle Toten sind gleichwertig beunruhigend. Wir verinnerlichen die Wertigkeit der Todesfälle, denen wir ein Gesicht zuordnen können, während wir diejenigen vergessen, die keine Namen und Gesichter haben. Wir akzeptieren den Fakt, dass einige um ihre Geliebten trauern und sie beerdigen können und gleichzeitig akzeptieren wir stillschweigend das Verschwinden abertausender Menschen. Was einige Leute und besonders diejenigen, die an der Macht sind, stört ist, dass jene von denen erwartet wird passiv zu bleiben aktiv werden und einen Weg zur Befreiung einschlagen. Und das ist der Moment, an dem das System endlich ins Wanken gebracht wird. Durch ihre Handlungen zwingen die Menschen in Gaza uns in Mitteleuropa damit aufzuhören, uns nur mit uns selber zu beschäftigen und Position zu ihrer Situation zu beziehen. Gerade konfrontieren uns Menschen, die dem Ideal der westlichen Entwicklung nachkommen sollen, mit einer Realität, die für uns manchmal schwierig zu verstehen ist. Das holt uns aus unseren Gedanken und zwingt uns, die Position derer zu verlassen die den Diskurs bestimmen, die sagen können was von Interesse ist und was nicht. Es fordert uns dazu auf, aufmerksam zu werden auf eine Realität, von der wir alle profitieren. Oder denken wir wirklich immer noch, dass unser Wohlbefinden und unsere ökonomische Stabilität in diesem Land unabhängig ist von dem Gemetzel im globalen Süden?

Für viele hier ist es ein Angriff auf ihr Ego, mit dieser Realität konfrontiert zu werden, dass festgestellt wird, dass sie keine klare Haltung haben. Denn bis heute konnten sie, wie einige von uns, teilnahmslos sein. Aber jetzt nicht mehr. Einen Standpunkt zu diesem Genozid einzunehmen, sollte für alle einfach sein. Für uns ist es schmerzhaft, widersprüchlich und erschöpfend, aber notwendig. Krieg bringt uns in die Position keine fertige Antwort wählen zu können, sondernd fordert von uns eigene Positionen zu finden oder am Rand zu stehen…

Vielleicht kann das die Chance für viele sein, ein Verständnis dafür zu entwickeln was Kolonialismus auch für Leute hier, für unser alltägliches Leben und unsere alltägliche Praxis bedeutet und damit den Weg antikolonialer Kämpfe zu gehen.

Im Angesicht von Widersprüchen solidarisch bleiben.

Trotz aller vorher genannten Widersprüche distanzieren wir uns weder von unserer anti-militaristischen noch von unserer anti-Kriegs Haltung. Als Anarchist*innen und Libertäre ist uns klar, dass die Maschinerie des Krieges und das Geschäft mit dem Tod niemals die Wege zur Befreiung sind. Als Anti-Kolonialist*innen haben wir gelernt, dass die Vorstellung des Friedens der weißen Vorherrschaft, in der ausschließlich Armeen der von den UN anerkannten Staaten in besetzten Gebieten kämpfen, kein Frieden ist. Es ist lediglich eine ignorante Idee, die dazu dient jede Möglichkeit der Selbstverteidigung zu nehmen, indem Gewalt auf globaler Ebene monopolisiert wird.

Alle Tode, die bisher passiert sind, sind schrecklich, so wie alle die heute passieren. Deswegen wollen wir einen Kampf, der dazu führt, dass niemand weiteres sterben muss oder aufgrund der eigenen Identität zum Sterben verurteilt ist und nur eine weitere Zahl in einer Statistik wird.

Und wir wissen mit Sicherheit, dass die Politik des Regimes, das vom israelischen Militär geformt und von der Palästinensischen Autonomiebehörde unterstützt wird, die das Land seit den 90ern regiert, keine Grundlage für ein Leben in Freiheit schafft und es auch in keiner möglichen Zukunft tun würde.

In diesen Tagen wird in den Nachrichten wiederholt, dass Deutschland zu Israel steht. Möglicherweise tut der deutsche Staat das, aber auf der Sonnenalle, dem Potsdamer Platz, dem O-Platz… haben wir gezeigt, dass wir zu Palästina stehen.

Von der West-Sahara zu den Bergen in Chiapas, von Wallmapu zum Kashmir Valley, von unseren Herzen nach Gaza, 48 und in die Westbank, also nach Palästina als Ganzem, begrüßen wir Selbstorganisierung und Selbstbestimmung. Wir grüßen all diejenigen, die unterdrückt werden, sich für eine bessere Welt erheben und über Aktionen in den Dialog treten.

Wir stehen Seite an Seite mit den Menschen, die sich der Repression entgegenstellen. Schließen wir uns denen auf der Sonnenallee an. Lasst uns auf die Straße gehen, auf die Art und Weise wie jede*r für sich selbst wählt.

From the river to the sea, Palestine will be free!

Rigaer 94

Pensamientos sobre la fuga, de la prisión mas grande del mundo

Desde algunas semanas ya, escuchamos desde muches la necesidad de expresarse respecto a lo que “acontece ahora en Gaza”. Argumentos que llegan incluso a sugerir que una nueva guerra comenzó, se han vuelto comunes en espacios radicales o incluso en círculos anárquicos. Desde que la fuga en Gaza

ocurriera, la lucha por la liberación del pueblo palestino, sufre en Alemania de ser reducida a las acciones de Hamas. El estado Alemán, partidos políticos, e incluso aveces compañeres, están muy preocupases de que tan cerca o lejos una pueda estar de las ideas Hamas. Al mismo tiempo, muy poco sobe las raíces históricas de una guerra-asimétrica que lleva ya mas de 70 años es considerado en las discusiones por estas posiciones.

Una continua masacre contra las palestinas viene sucediéndose desde el tiempo de la ocupación colonial británica -asistida por el establecimiento de un régimen de apartheid en una sociedad de colonos artificialmente creada.

Hoy, la necesidad de condenar falsas historias de horror persiste en Alemania, aun cuando estas han sido negadas por los medios hegemónicos. En vez de escuchar a las voces desde palestina o de las comunidades exiliadas, existe poca resiliencia al discurso orientalista que el estado y los medios empujan, con el interés de construir la imagen de “El árabe” como el mal mayor. Esta dinámica, aun cuando originada anteriormente, ha estado presente en todas las así llamadas “Guerras contra el Terror” desde 9/11. Individues y colectivos que nunca fueran simpatizantes del Hamas, se encuentran hoy puestas contra la pared, bajo la expectativa de seguir las directivas de un movimiento blanco Alemán. Primero se debe declarar públicamente la distancia para con ideas Islamitas, para luego acceder al espacio de expresión de las ideas propias respecto a la liberación de la opresión colonial del estado de Israel.

El nivel de violencia que se ha desplegado en Berlín en las ultimas semanas no puede ser explicado como una mera reacción a la fuga de Gaza. Maestras que pegan a estudiantes en la escuela. Personas objeto de brutal violencia policial, al tiempo que las manifestaciones son sistemáticamente ilegalizadas. Incluso cuando el antisemitismo encuentra una de sus mayores expresiones en este territorio, y vemos como nuestra responsabilidad el luchar las expresiones múltiples de una cristianismo supremacista -sea Aiwagner, AFD, Reichsburger o otres – el estado alemán desviá la atención sobre si mismo, por medio de la acusación a otres. La idea de un antisemitismos importado, es y se mantiene como una forma para Alemania de encontrar nuevos demonios, y depositar su propio antisemitismo en las palestinas como un mecanismo de revisionismo histórico. Los resultados son actualmente evidentes. Con la agitación racista habitual, al construir la idea de que las palestinas son antisemitas por naturaleza, el estado Alemán, intenta dividir nuestra clase siguiendo parámetros étnicos y/o religiosos, creando así una cortina de humo sobre la real división que es entre nosotres y los vendedores de armas de Rheinmetal, cuyo capital va en acelerado crecimiento.

Con el fin de silenciar cualquier resistencia contra la complicidad entre el estado de Israel, su militar y sus autoridades sionistas, la ya bien conocida narrativa de la culpa es desplegada como una manto transparente sobre quienes han sido socializadas en el territorio controlado por el estado Alemán.

Solo ahora, luego de mas de 100 años?

El mar de contradicciones en el cual la guerra se encuentra inmersa nos pesa. Por mas de 100 años vemos imágenes de palestinas siendo asesinadas por las fuerzas coloniales. Por mas de 100 años vemos imágenes de palestinas siendo desplazadas de sus propios territorios. Desde el segundo acuerdo de Oslo, en 1995, hemos presenciado como la artillería narrativa de la paz, ataca cualquier forma de autodefensa y auto determinación, al caracterizarlas como barbáricas, motivadas por el odio o incivilizadas.

Estamos cansadas al punto que nos enferma el ver los escombros de Gaza tras décadas de bombardeos por parte del militar israelí. Y es con este sentimiento que vemos tirar abajo las vallas de la prisión mas grande del mundo. La gente en Gaza ha estado sometida a constante violencia, violencia que no nos podemos siquiera imaginar sobre nuestros propios cuerpos, pero hemos normalizado sobre los cuerpos de otres. Al final y al cabo el normalizar la opresión sobre ciertas personas es una necesidad del sistemas capitalista colonial en el que aun vivimos. Esta bestia necesita que el colonizado permanezca pasivo y obediente. Así como la izquierda Alemana ama el tener “victimas” a quien “cuidar” para redimir su culpa.

Lo que le molesta a la gente hoy en Alemania, no es la violencia en si misma, al igual que no todas las muertes molestan de igual manera. Hemos internalizado la valoración de las muertes a las que se asigna un rostro, al tiempo que no nos importa ya las muertes anonimizadas. Hemos aceptado el hecho de que algunes pueden hacer el duelo de sus seres querides y darles sepultura, al mismo tiempo que simplemente aceptamos la desaparición de miles y miles. Lo que molesta a algunes, principalmente al quienes están en el poder, es el hecho de que estas personas quienes debería permanecer pasivas están tomando acción en un camino a la liberación, y es allí cuando el sistema realmente tiembla. Por medio de sus acciones, la gente en Gaza nos esta forzando en europa central, a dejar de mirar nuestro ombligo y tomar posición sobre sus realidades.

Hoy, quienes deberían de perseguir el ideal desarrollista occidental, nos tiran en la cara una realidad que nos resulta por momentos indescifrable. Nos da vuelta la cabeza, nos obligan a salirnos del lugar de quienes dictan discurso, quienes dicen que es de interés y que no, y nos demandan atención sobre una realidad de la que todas aquí profitamos. O que seguimos pensando aun que nuestro bienestar y estabilidad económica en esta potencia es independiente de la matanza de otras en el sur-global?

Para muches aquí es una patada al ego ser con esta realidad, quedar en evidencia de no tener una postura clara. Porque hasta hoy pudieron ser indiferentes, como algunes de nosotres fuimos, pero ya no mas. Tomar postura en un genocidio debería de ser fácil para todes. Para nosotres es doloros, contradictorio, agotador, pero es necesario. La guerra nos pone en una posición en la que no contamos con opciones ya listas que podamos elegir. Por el contrario nos demanda el construir propias opiniones, o quedar al margen…

Tal vez esta sea una chance para muchas de comenzar a entender lo que el colonialismo significa para las personas aquí, para nuestra vida diaria y nuestras prácticas, y así transitar caminos de lucha anti-coloniales.

Enfrentando contradicciones, pero siempre en solidaridad.

A pesar de las contradicciones que hemos nombrando anteriormente, no nos distanciamos de nuestras convicciones antimilitaristas y anti-guerra. Tenemos claro que la maquinaria de guerra y el mercado de la muerte no son nunca el camino a la liberación. Sabemos que la idea de una paz supremacista blanca, en que solo los militares de estados nación reconocidos por la ONU luchan en territorios ocupados, no es pacifica. Es simplemente una idea ignorante, que pretende desprendernos del espacio de autodefensa por medio de la monopolización de la violencia a nivel global. Todas las muerte que han sucedido hasta el momento son atroces, como también lo son las que suceden hoy. Por eso queremos una lucha que asegure que nadie mas muera. Que ninguna persona por su identidad sea elegible de morir, y se convierta en un numero mas de una estadística mundial.

Y nos es muy sabido que el régimen político diseñado por Israel y apoyado por la autoridad palestina, que viene gobernando desde los 90, no ha generado ningún terreno fértil para una vida en libertad, y tampoco lo hará en un futuro.

En los últimos días las noticias predican que Alemania esta con Israel. Bueno, tal vez el estado Alemán así lo haga, pero nosotres, hemos mostrado en Sonnenalle, postdamer platz, O-Platz… que estamos con Palestina.

Codo a codo con quienes sufren represión, llamamos a participar en Sonnenalle, y estar presentes en las calle de cualquier manera que cada una elija.

From the river to the sea, Palestine will be free!

Rigaer 94

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