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Archiv ‘Statements’ Kategorie

[eng below]

Wenn hier die Straßen sprechen könnten,
dann würden sie von Diskussionen, begleitet vom blauen Rauch des Tabaks, erzählen
und sich dabei mit Schlappen in einen Plastikstuhl setzen.

Wenn hier die Straßen sprechen könnten,
dann würden sie mit deiner Stimme die Geschichte der kämpfenden Projekte erzählen, der Selbstorganisierung und Breite einer Bewegung
bevor, während und nachdem der "Krieg gegen das Virus" sich anschickte, die Leben in den Metropolen zu formieren.

Wenn hier die Straßen sprechen könnten,
dann würden sie davon erzählen, wie du den Phoenicurus ochruros in die Hände nahmst
und ihr euch verbunden habt, diesen Ort mit ganzem Herzen und beiden Händen zu verteidigen.

Wenn hier die Bäume sprechen könnten,
dann würden sie davon erzählen, wie ihre Blätter im lauernden Licht des Gartens erstrahlten,
während du mit der Liebe auf den Schultern, im oder neben dem Takt der treibenden Musik,
in den Abendhimmel riefst.

Wenn hier die Bäume sprechen könnten,
dann würden sie vom Alltag erzählen, vom Genuss des Kaffee, einem Essen spät in der Nacht, und von den vielen Türen,
die Räume der Gemeinschaft und des ruhigen Moments verbinden.

Wenn hier die Bäume sprechen könnten,
dann würden sie davon erzählen, wie du den Feuerlöscher fest in die Hände nahmst
mit zitternden Händen vielleicht, doch mutig. 

Im Hof - weißt du noch?

Am 31.10. ist ein Jahr vergangen seit dem Tag im Jahr 2024, an dem unser Freund und Gefährte Kyriakos Xymitiris am Nachmittag in einem Apartment in der Arkadias Straße, Athen, sein Leben verliert. Als anarchistischer Revolutionär, der den bewaffneten Kampf wählte, stirbt er, durch die Explosion einer Bombe in seinen Händen. Durch die Explosion wird unsere Freundin und anarchistische Gefährtin Marianna Manoura schwer verletzt. Sie wird aus den Trümmern der Wohnung geborgen, ins Krankenhaus gebracht, mehrfach operiert und nach nur fünfzehn Tagen – einen Tag nach einer Operation –  ins Gefängnis von Korydallos transportiert. Seit dem 31.10.2024 wird sie vom griechischen Staat gefangen gehalten. Auch unsere anarchistische Freundin und Gefährtin Dimitra Zarafeta, Dimitris, Nikos Romanos und eine weitere Person werden in den folgenden Tagen und Wochen verhaftet, im Gefängnis von Korydallos inhaftiert und mit dem Anti-Terrorismusparagrafen des griechischen Staates §187a konfrontiert.

An diesem Nachmittag des 31.10.2024 verändern sich unsere Leben, innerhalb von Sekunden. In den darauf folgenden Tagen bahnen sich die Nachrichten und die verschiedenen Gefühle, die durch sie ausgelöst werden, ihren Weg durch Berlin: Schock, das Einprasseln tausender Gedanken, Gefühle und Bilder. Tränen, das Schnappen nach Luft, ein Schmerz, der den Körper einnimmt – das Unbegreifbare nicht verstehen wollen. Freund:innen, Gefährt:innen, Wegbegleiter:innen, bekannte und unbekannte Gesichter kommen zusammen. Wir treffen uns und weinen. 

Was sind das für Zeiten, in denen unter Anderen auch du, Kyriakos, dein Leben in deine Hände nahmst und das Risiko wagtest? In denen du nichts weniger, als alles gefordert hast? 

Diese Frage erinnert uns daran, dass wir uns vor vier Jahren, vor dem Versuch durch Leonid Medved, des Senats und ihrer Bullen, die Rigaer94 mithilfe einer Brandschutzbegehung zu räumen, ähnliche Fragen stellten: “Wieso jetzt angreifen, wieso jetzt das Risiko wagen, wieso jetzt Gefahr laufen, ein weiteres Mal überrollt zu werden?” 2020 und 2021 waren die Jahre der Corona-Pandemie, die weltweit mit zunehmendem Autoritarismus staatlich verwaltet wurde. Hier in Berlin beobachteten wir, wie der Ausnahmezustand der Isolierung innerhalb der Gesellschaft diente und die dystopische Entwicklung dafür notwendiger technologischer Instrumente boomte. Gleichzeitig befanden wir uns in einer Zeit größerer und kleiner Aufstände und Revolten, lokal aber vor allem global gesehen. In diesem Kontext sahen wir die Notwendigkeit, für Selbstorganisierung, kollektive Räume und gegen die Verwertung von Wohnraum, unseren kleinen Teil zu den Kämpfen weltweit beizutragen zu wollen. Mit einer temporären autonomen Zone am 16. und 17. Juni 2021 wurde das in die Tat umgesetzt. Vier Jahre später – angesichts steigender Wohnungslosigkeit und täglicher Zwangsräumungen, der autoritären bis faschistischen Formierungen der Krisen, der Brutalität des Krieges der Machthabenden und Besitzenden gegen die Besitzlosen und Unterdrückten bis zu dem live geschalteten Genozid am palästinensischen Volk,  – scheint es manchmal zum Greifen nahe, Perspektive, Verstand und Sinn zu verlieren. Wie also weiter? 

Mit Hoffnung, rufen die einen. Mit Wut, die anderen. Indem wir die Erinnerung an die Vergangenheit bewahren, die Gegenwart von ihr nähren, um für die Zukunft zu kämpfen, die nächsten. Indem wir es wagen, zu träumen. Indem wir füreinander da sind und Gemeinschaften bilden. Indem wir analysieren, was uns umgibt, diskutieren, uns weiterbilden und uns selbst organisieren. Hier, in einem der kapitalistischen Zentren des imperialen Westens, tragen wir die Verantwortung, für einen Umsturz dieser mörderischen Verhältnisse einzustehen und nie damit aufzuhören. Dabei sind die Methoden in diesen Kämpfen so vielfältig wie die Menschen selbst, mit unterschiedlichen Risiken und Entscheidungen. Die verschiedenen Wege werden sich dabei immer wieder kreuzen. Gemeinsam bilden sie ein Geflecht an Pfaden, die uns zu einem anderen Ort führen, an dem wir uns wieder treffen können. Zu einem Ort, an dem unsere Beziehungen zueinander nicht mehr von Unterdrückung, Ausbeutung, Konkurrenz oder Macht geprägt sind. An einem Ort der Würde, der Freiheit, Solidarität und Selbstbestimmung. Ein Ort einer Welt, an dem kein einziger Mensch mehr aus anderen Gründen als an dem Kreislauf des Lebens sterben muss. 

Kyriakos, zu früh hast du einen Platz neben vielen anderen Menschen eingenommen, zu früh bist du gegangen. Dein Tod hinterlässt eine große Lücke. Wir widmen dir diese Zeilen, die über das letzte Jahr gewachsen sind. Sie versuchen einen kleinen Teil davon in Worte zu fassen, wie wir dir erinnern. Gleichzeitig gibt es nicht genügend Worte, um die Trauer und den Verlust zu beschreiben, wenn uns jemand verlässt. Unsere Gemeinschaft hier hat sich immer wieder verändert, einige von uns haben mit dir Alltag geteilt, gekämpft, gelacht und geweint während andere dich nicht kennenlernen konnten. Es ist unsere Aufgabe, durch Erzählungen die Erinnerung an dich lebendig bleiben zu lassen. Wir erinnern dich als einen unermüdlichen Kämpfer, als Freund, als Gast und Teil unserer Gemeinschaft. Du warst aufmerksam und liebevoll. Voller Humor und Respekt. Du hast dich eingebracht, wo du konntest. Wir erinnern dein spätes Abendessen, wie du in der Küche standest und wer dabei den Salat gemacht hat. Wir erinnern dein Räuspern, dein Husten, die nächste Kippe. Wir erinnern die Diskussionen und Streits mit dir, deine Beiträge für den interkiezionalen Kampf, der die verschiedenen Kultur- und Wohnprojekte dieser Stadt miteinander verband. Wir erinnern dich als jemanden, der sich der Probleme und Gedanken seiner Freund:innen und Gefäht:innen annahm und auch wusste, sie zu seinen eigenen zu machen, um nach Lösungen zu suchen. Du brachtest die Menschen zusammen statt dich im Strom der Metropole zu verlieren. Gemeinsam und voneinander lernten wir den vielseitigen anarchistischen Kampf, mit Höhen und Tiefen. 

Kyriakos, wir versprechen dir und uns allen, wir werden dich nicht vergessen. Wir versprechen dir, dass unser Schmerz und unsere Tränen dem Strom unserer Kämpfe zufließen werden, der uns eines Tages zu der Welt führt, von der wir noch zusammen träumten, für die du das Risiko gewagt und dein Leben gegeben hast.

Mit unendlich starker Liebe, Wut und geballter Faust rufen wir bis über die Mauern von Korydallos:

Freiheit für alle Gefangenen!

Kyriakos Xymitiris – immer hier! 

Bis bald, Gefährte, Freund.

Rigaer94


Demanding nothing less than everything – In memory of Kyriakos Xymitiris.

If the streets of here could speak,
they would tell about discussions, accompanied by the blue smoke of tobacco,
and sit in a plastic chair with slippers.

If the streets of here could speak,
then they would tell the story of struggling projects with your voice, of self-organization
and the breadth of a movement
before, during and after the "war against the virus" set out to shape life in the metropolises.

If the streets of here could speak,
then they would tell of how you took the Phoenicurus ochruros into your hands
and how you united to defend this place with all your heart and both hands.

If the trees of here could speak,
then they would tell of how their leaves shone in the lurking light of the garden,
while, with the love on your shoulders, in or alongside the beat of the driving music,
you called into the evening sky 

If the trees of here could speak,
then they would tell of everyday life, of the enjoyment of coffee, a late night meal, and of the many doors,
connecting the spaces of community with the ones of a quiet moment.

If the trees of here could speak,
then they would tell of how you took the fire extinguisher firmly in your hands
with trembling hands, perhaps, but courageously.

In the courtyard - do you remember?

October 31 marks one year since the day in 2024 when our friend and comrade Kyriakos Xymitiris lost his life in the afternoon in an apartment on Arkadias Street, Athens. He died as an anarchist revolutionary, who chose armed struggle, when a bomb in his hands exploded. The explosion seriously injured our friend and anarchist comrade Marianna Manoura. She was rescued from the rubble of the apartment, taken to the hospital, underwent multiple surgeries, and after only fifteen days – one day after another surgery – was transported to Korydallos prison. Since October 31,  2024 she remains imprisoned by the Greek state. Our friend and anarchist comrade Dimitra Zarafeta, Dimitris, Nikos Romanos, and another person, are also arrested in the following days and weeks, imprisoned in Korydallos prison and confronted with §187a under anti-terrorism law.

On this afternoon of October 31, 2024 our lives change within seconds. In the days that follow, the news and the various emotions it triggers make their way through Berlin: shock, the flood of a thousands of thoughts, feelings, and images. Tears, gasping for air, a pain that takes over the body – not wanting to understand the incomprehensible. Friends, comrades, companions, familiar and unfamiliar faces come together. We meet and cry. 

What kind of times are these when you, Kyriakos, amongst others, took your life into your own hands and took the risk? When you demanded nothing less than everything? 

As we ask this question, we remember that four years ago, right before the attempt of Leonid Medved, the Senate and their cops to evict Rigaer94 with the help of a fire security inspection we have asked ourselves a similar question: “Why attack now, why take the risk now, why run the danger of being overrun once again?” 2020 and 2021 have been the years of the coronavirus pandemic, managed by governments worldwide with increasing authoritarianism. Here in Berlin, we observed how the state of emergency served the isolation within society and how the dystopian development of technological instruments boomed. At the same time, we have found ourselves in a period of major and minor uprisings and revolts, both locally and, above all, globally. In this context, we acknowlegded the need to contribute our small part to the struggles worldwide, fighting for self-organization, collective spaces and against the capitalization of living space. This was put into practice with a temporary autonomous zone on June 16 and 17, 2021. Four years later – in the face of increasing homelessness and daily forced evictions, the authoritarian to fascist formations of crises, the brutality of the war waged by those in power and the rich against the dispossessed and oppressed, up to the live broadcasted genocide against the Palestinian people – it sometimes seems within reach to lose perspective, reason, and meaning. So what next? 

With hope, some say. With anger, others. By preserving the memory of the past, nourishing the present with it, in order to fight for the future, the next. By daring to dream. By being there for each other and forming communities. By analyzing what surrounds us, discussing, educating ourselves, and self-organizing ourselves. Here, in one of the capitalist centers of the imperial West, we have a responsibility to stand up to overthrow these murderous conditions and to never stop. The methods used in these struggles are as diverse as the people themselves, with different risks and decisions. While diverse, these different ways are intertwined. Together, they form a network of paths, that leads us to another place, where we can meet again. To a place where our relationships with each other are no longer shaped by oppression, exploitation, competition, or power. To a place of dignity, freedom, solidarity, and self-determination. A place in a world where not a single person has to die for reasons other than the circle of life. 

Kyriakos, you took your seat next to many other people too soon, too soon you have left us. Your death leaves a huge void. We dedicate these lines to you, which have grown over the last year. They attempt to put into words a small part of how we remember you. At the same time there are not enough words to describe the grief and the loss, when someone leaves us. As our community here is constantly changing, some of us shared everyday life with you, fought, laughed, and cried, while others never had the chance to get to know you. It is our task to keep your memory alive through stories. We remember you as a tireless fighter, as a friend, as a guest, and as part of our community. You were attentive and loving. Full of humor and respect. You contributed wherever you could. We remember your late dinners, how you stood in the kitchen, and who made the salad. We remember you clearing your throat, your coughing, the next cigarette. We remember the discussions and arguments with you, your contributions to the struggle of Interkiezionale that connected the various cultural and housing projects in this city. We remember you as someone who took on the problems and thoughts of his friends and comrades and also knew how to make them his own in order to search for solutions. You brought people together instead of losing yourself in the flow of the metropolis. Together and from each other, we learned the multifaceted anarchist struggle, with its ups and downs. 

Kyriakos, we promise to you and all ourselves, we will not forget you. We promise you that our pain and tears will flow into the stream of our struggles that will one day lead us to the world we once dreamed of together and for which you took the risk and gave your life.

With our deepest love, anger and a clenched fist, we shout over the walls of Korydallos:

Freedom for all prisoners!

Kyriakos Xymitiris – for ever present! 

See you soon, comrade, friend. 

Rigaer94

  • Comments Off on Nichts weniger als alles fordern – In Erinnerung an Kyriakos Xymitiris
  • Kategorie: Statements
  • Von RIGAER 94 bis nach ZONE NEUTRE: HÄUSERKAMPF ÜBERALL

    English below

    Heute wurde das Kollektiv Zone Neutre – eine Gemeinschaft von Genoss*innen ohne Papiere – aus dem Gebäude geräumt, das sie seit März 2025 besetzt hatten. Das Haus Dsteht an der Ecke Square de l’Aviation und Boulevard Poincaré in Brüssel.
    70 Menschen leben dort, darunter 18 Kinder. Gemeinsam haben sie ihr Recht auf Wohnraum eingefordert. Sie besetzten das Gebäude, füllten es mit Leben und wurden Teil des Herzschlags der Nachbarschaft.

    „Das Gebäude stand leer und wird noch monatelang leer stehen. Der Eigentümer hat noch keine Genehmigung für seine Pläne erhalten, die die Eröffnung eines neuen Hotels vorsehen. Dies wäre bereits das vierte Hotel auf dem Platz, und das in einer Zeit, in der unser Viertel dringend bezahlbaren Wohnraum benötigt. In einem Jahr sind die Durchschnittsmieten in der Nachbarschaft um 5,37 % gestiegen, und Curegem hat kaum 4 % Sozialwohnungen. Haben wohlhabende niederländische Unternehmer mehr zu sagen als die Bewohner selbst?“ (https://en.squat.net/2025/10/14/brussels-stop-the-eviction-of-the-zone-neutre-collective/)

    Diese Zwangsräumung bedeutet, dass am Vorabend des Winters 70 Menschen auf die Straße geworfen werden und keinen Ort haben, zu dem sie gehen können. Wir sehen es überall – die kalte Maschinerie der Stadt schleift die letzten Reste von Menschlichkeit ab. Rassismus und Grenzen prägen das Stadtbild Europas, sie bestimmen, wer sichtbar bleibt und wer in der Kälte verschwindet. Während Gebäude leer stehen und die Bosse nur überlegen, welchen Profit sie als nächstes auspressen können, schlafen Tausenden draußen. Es gibt keine andere Antwort, als Widerstand zu leisten, zu kämpfen, das nächste Haus zu besetzen!

    Menschen ohne Papiere wird der Zugang zu den grundlegendsten Bedürfnissen verwehrt: Es gibt keine sichere Unterkunft, keine gesundheits- und keine soziale infrastruktur, keine sozialen Dienste. Das leere Versprechen von institutioneller „Sicherheit und Fürsorge” gilt nur für Staatsbürger. Die Illusion von Sicherheit ist ein Mittel, um uns ruhig zu halten, um den Aufstand gegen die staatliche Gewalt zu unterdrücken, die sich direkt vor unseren Augen abspielt.

    Unsere Genoss*innen haben die Sache selbst in die Hand genommen. Sie besetzen Gebäude. Sie bauen Solidaritätsstrukturen auf, von medizinischer Versorgung und Kinderbetreuung bis hin zu Gemeinschaftsküchen. Sie bringen Leben zurück in die von Isolation betroffenen Nachbarschaften.

    Wer keine Papiere hat, dem wird das Wohnen verweigert; und wenn Wohnen zur Ware wird, können nur noch die Reichen und Staatsbürger*innen bleiben. Bewegungsfreiheit bedeutet Wohnraum für alle und überall.

    Der Kampf um Wohnraum ist immer auch ein Kampf gegen Grenzen. Denn Grenzen verlaufen nicht nur auf Landkarten — sie schneiden durch unsere Städte. Sie entscheiden darüber, wer ein Zuhause bekommt und wer draußen schlafen muss, wer als „Einwohner” zählt und wer als entbehrlich behandelt wird. Jede
    Räumung, jede Inhaftierung, jedes Luxusprojekt folgt derselben Logik: der Privatisierung von Raum, der Militarisierung der städtischen Kontrolle und dem Ausschluss aller, die als „unerwünscht” gekennzeichnet sind. Dieselben staatlichen und kapitalistischen Institutionen die Zäune an den Rändern Europas errichten, vertreiben die Menschen aus den Häusern in unseren Stadtvierteln.
    Imperialisten und Bosse können angegriffen werden!

    Zone Neutre kämpft und verwirklicht das Unmögliche. Sie haben sich über Grenzen hinweg organisiert, sich geweigert den Staat zu bitten, und sich ihren Raum in einer Stadt erkämpft, die sie auslöschen wollte. Sie haben nie um Hilfe gerufen — sie haben zum Aufstand geschrien! Das ist Selbstorganisation, gegenseitige Hilfe und die Weigerung, auf Erlaubnis zu warten.

    Die Bosse und Imperialisten glauben, die Städte seien für sie gebaut. Wir werden den Boden unter ihren Füßen zum Brennen bringen, bis sie verschwinden. Wir werden die Stadt zurückerobern. Überall.

    Verteidigt Zone Neutre. Öffnet neue Häuser. Schafft Wohnraum für alle.

    Mit Liebe und brennt was ab!
    Eure R94

    DEFEND ZONE NEUTRE
    AGAINST RACISM
    AGAINST GENTRIFICATION
    STOP THE EVICTION
    NO BORDER NO NATION

    NO EVICTION REMAINS UNANSWERED!

    From RIGAER 94 to ZONE NEUTRE: FIGHT FOR HOUSING EVERYWHERE!

    Today, the collective Zone Neutre — a community of undocumented comrades — was evicted from the building they had occupied since March 2025. The building stands at the corner of Square de l’Aviation and Boulevard Poincaré in Brussels.
    70 people lived there, among them 18 children. Together, they claimed their right to housing — they took the building, filled it with life, and wove themselves into the heartbeat of the neighbourhood.

    “The building was empty and will remain so for months. The owner has not yet obtained a permit for his plans, which involve opening a new hotel. This would already be the fourth hotel on the square, at a time when our neighbourhood is in dire need of affordable housing. In one year, average rents in the neighbourhood have increased by 5,37%, and Curegem has barely 4% social housing. Do wealthy Dutch entrepreneurs have more to say than the residents themselves?” (https://en.squat.net/2025/10/14/brussels-stop-the-eviction-of-the-zone-neutre-collective/)

    This eviction means that, on the eve of winter, 70 people will be thrown onto the streets with nowhere to go. We see it everywhere — the city’s cold machinery grinding away the last traces of humanity. Racism and borders carve the landscape of Europe’s cities, dividing who is seen and who is left to freeze. While buildings stand empty and the bosses wonder what profits to extract next, thousands are left to sleep on the concrete. There is no other response but to resist, to fight, to take the next building!

    People without papers are denied access to the most basic needs: there is no secure housing, no health- and no social infrastructure. The empty promise of institutional “security and care” exists only for citizens. The illusion of security is a tool to keep us quiet, to suppress revolt against the State’s violence unfolding right before our eyes.
    Our comrades take matters into their own hands. They occupy buildings. They build solidarity infrastructure, from medical care and childcare to collective kitchens. They bring life back to neighbourhoods.

    When people are denied papers, they are denied housing; when housing becomes a commodity, only the documented and the rich can stay. Freedom of Movements means housing for all and everywhere.

    The housing struggle is always also a struggle against borders. Because borders don’t just cut across maps. They cut through our cities. Borders decide who gets a home and who sleeps outside, who is counted as a “resident” and who is treated as disposable. Every eviction, every detention, every luxury project follows the same logic: The privatisation of space, the militarisation of urban control, and the exclusion of anyone marked as “unwelcome”. The same state and capitalist entities that build fences at the edges of Europe evict the houses inside our neighbourhoods. Imperialists and bosses can be targeted!

    Zone Neutre fights and lives the impossible into existence. They organize across borders, refused to beg the State, and fought their space in a city that tried to erase them. They never cried for help, but shouted defiance! It’s self-organization, mutual aid, and the refusal to wait for permission.

    The bosses and imperialists think the cities were built for them. We’ll make the ground burn under their feet until they leave. We will take the city back — everywhere.

    Defend Zone Neutre! Open new houses! Create homes for all!

    With love and keep the fire burning,

    Your Rigaer94

    DEFEND ZONE NEUTRE
    AGAINST RACISM
    AGAINST GENTRIFICATION
    STOP THE EVICTION
    NO BORDER NO NATION

  • Comments Off on KEINE RÄUMUNG BLEIBT UNBEANTWORTET
  • Kategorie: Statements
  • Two weeks after the raid, the first of three days of appeal hearings began on September 10 at the Regional Court 2. The lawsuits were directed against the former rent contract owners, individuals who were added to the corresponding lawsuits in the course of the raid in October 2021, against Kadterschmiede and Keimzelle, and against almost all apartments with current rent contracts.

    We are now looking back on all of them and would like to share the latest developments with you.

    If you missed or forgot what exactly these cases were and what they were about, you can read about them here.

    But before we start, we want to thank every single one of you whom we saw joining the manifestation in front of the court on September 10, as well as the other court hearings. Of course we also did not forget all the people coming to Rigaer94 to reconstruct what was broken after the raid, and those who spontaniously organized and participated in a demonstration as well as soli-pictures from other citites. We also happily saw other actions, people carried out around the court hearings:

    A few days before the raid, people broke into the office of Leonid Medved, the alleged “owner” of the house, and published another text later on, leaking documents and interesting information that were found inside. You can read them here. In the night of September 7, people smashed the windows and doors of the restaurant Breggs that belongs to the daughter of Leonid Medved. Next day, September 8, four vans of Vonovia went up in flames, with the claim also calling to defend Rigaer94. [link4]

    Seeing these things gives us the strength to continue the struggle and lets us know that we fight together with everyone who understands themselfs as part of the house and the fight for liberation.

    Letterbox company Lafone Investments Ltd – still not legitimate

    Right at the start of the proceedings, the court announced its clear tendency – Lafone, the alleged owner company, seems unable to legally act in Germany.

    But even if they were, their incompetence is not limited to lawful corporate governance, but also to backing up their claims — for example, with evidence or (good) grounds for legal action.

    Convincing arguments that the individuals who were accused as result of the 2021 raid actually live in the house were lacking not only for us, but also for the judge.

    It remains unclear how Lafone intends to obtain an eviction order against people whom they cannot even prove live here.

    As a result of the recent raid in August, the enemies lawyers attempted to add several individuals to the lawsuits, who were allegedly present during the search of the house. They were obviously just as unaware as the Tiergarten Criminal Court (?), which ordered the search, that no extension to the lawsuits are permitted in an appeal hearing — therefore, the results of this raid, which was deliberately carried out shortly before the proceedings, have no effect on these proceedings.

    Even though the judge emphasized various problems on Lafone’s part, particularly with regard to their legitimacy in German courts, he also provided them with solutions and suggestions as to how these could be resolved through legal channels, thereby enabling the company to become a legally recognized entity in Germany.

    No final decision was reached at the trial dates.

    Partial settlements – deals with the enemy

    Although the trial started well for us, after the judge had spent enough time criticizing Lafone’s incompetence, he proposed partial deals.

    The proposed deals would not be court orders; they would be concluded independently between the parties concerned and recorded by the court.

    The proposed settlements would be broken down as follows:

    – The defendant evicts the apartment in question and hands it over to the “owner”.

    – The plaintiff and defendant waive all rights and obligations under the rent contract and thus terminate it.

    – The plaintiff shall bear all costs of the legal dispute.

    – There was a withdrawal period of 3 weeks, which expired on October 1.

    – This would conclude the proceedings between the plaintiff and the respective defendant.

    This settlement is therefore similar in content to the termination agreements that almost all of the former rent conctract owners concluded with the alleged owner last year. However, by being included in the minutes of the hearing, this settlement takes on a different significance than the termination agreement, which, if concluded with a party without legal capacity, has no effect.

    All six former rent contract owners who signed the termination agreement last year and have now been involved in negotiations have provisionally accepted this settlement. However, all these former rent contract owners have since made use of the option to withdraw from this agreement, requesting a further court date in order to reach a different agreement. For this, the announcement date that was set for October 15, is now also another court hearing, to find another settlement. We do not know exactly how another settlement might look like.

    What we do know, however, is that these agreements are equivalent to an eviction order.

    These eviction orders would be against the people concerned — meaning people who do not live in the house — in the event of an (attempted) eviction. However, the fact that other people who might be found in these apartments could also be illegally evicted cannot be ruled out by Berlin cops and politicians.

    We are relieved, that the old rent contract owners withdraw the deals. But as it is still unclear how a new deal might look like and wether it would also be equivalent to an eviction order, we will need to wait for October 15 to be able to finally assess the trials.

    The worst lawyers in Berlin

    We’re not the only ones who can’t be bothered with court – Lisa Close, the English director of Lafone Investments Ltd., failed to appear at any of the court hearings despite being expressly summoned.

    We would have loved to welcome her to Berlin.

    We were already good at skipping back in our school days. And we didn’t even need two lawyers to do it.

    Although they should know better, for all of the three dates, they submitted a doctor’s note — Unfortunately in the wrong language. Unfortunately, it also had the wrong name. The document certifying that she had a broken ankle was in the name of Lisa Taylor, which appears to be her old name.

    When it was pointed out in the first hearing that this meant there was no formal sick note, the only thing lawyer Bernau could think of to say was, “I noticed that too.”

    Respect for the good argumentation at this point!

    The same doctor’s note was submitted again for the next hearings.

    As the proceedings continued, we were once again impressed by Bernau’s ability to be so incompetent in his profession.

    When it came to how likely it is that the letterbox company he had been representing for years would actually cover court expenses, our lawyers pointed out that Lafone also had a German bank account. Bernau’s contribution was limited to a confused:

    I think we even have a house in Germany… I’m not sure, though…”

    No matter what settlements are reached. No matter what decisions a court makes.

    To come back to Bernau’s words:

    We know we have a house here. We are sure of it.

    And we will not give up this house without a fight.

    R94

    [ger]

    Court cases, October 9

    “Ultrajung […] aber mit allen Wassern gewaschen”

    Zwei Wochen nach der Razzia startete am 10. September der erste von drei Tagen voller Berufungsverhandlungen vor dem Landgericht 2. Die Klagen richteten sich gegen die ehemaligen Mietvertragsinhaber*innen, Personen, die im Zuge der Razzia im Oktober 2021 in die entsprechenden Klagen aufgenommen wurden, gegen die Kadterschmiede und Keimzelle sowie gegen fast alle Wohnungen mit aktuellen Mietverträgen.

    Mittlerweile blicken wir auf alle zurück und möchten die neusten Entwicklungen mit euch teilen.

    Wer verpasst oder vergessen hat, was genau das nochmal für Termine waren und worum es da ging, kann das hier nachlesen.

    Aber bevor wir beginnen, wollen wir jeder Person danken, die wir an der Kundgebung vor dem Gericht am 10. September oder an den anderen Verhandlungstagen haben teilnehmen sehen. Natürlich haben wir auch all die Leute, die nach der Razzia kamen um mit uns wieder aufzubauen was beschädigt war, und diejenigen, die spontan eine Demonstration organisierten und daran teilnahmen, nicht vergessen, wie auch Soli-Fotos aus anderen Städten. Mit Freude haben wir auch andere Aktionen gesehen, die in den Wochen um die Gerichtstermine gemacht wurden:

    Wenige Tage vor der Razzia brachen leute in das Büro von Leonid Medved, dem vermeintlichen “Eigentümer” des Hauses, ein und veröffentlichten später einen Text, mit dem sie Dokumente und interessante Information leakten die drinnen gefunden wurden. Ihr könnt sie hier nachlesen. In der Nacht des 7. September schlugen Leute Fenster und Türen des Restaurant Breggs ein, das zu der Tochter von Leonid Medved gehört. Am nächsten Tag, den 8. September, gingen vier Transporter von Vonovia in Flammen auf, im Bekenner*innenschreiben wurde auch zur Verteidigung der Rigaer94 aufgerufen.

    Diese Dinge zu sehen gibt und die Kraft den Kampf weiterzuführen und lässt und wissen, dass wir mit jeder Person zusammen kämpfen, die sich selbst als Teil des Hauses und des Kampfes um Befreiung versteht.

    Briefkastenfirma Lafone Investments Ltd – immer noch nicht (gerichts)fähig

    Schon zu Beginn der Verhandlungen war von richterlicher Seite die klare Tendenz verkündet – Lafone, die vermeintliche Eigentümergesellschaft, ist vor deutschem Gericht nicht prozessfähig.

    Doch selbst wenn sie es wäre, ihre Unfähigkeit beschränkt sich nicht nur auf rechtmäßige Unternehmensführung, sondern auch darauf zu ihren Behauptungen mehr zu bringen – zum Beispiel Beweise oder (gute) Klagebegründungen.

    Überzeugende Argumente, dass die Menschen, die 2021 im Zuge der Razzia angeklagt wurden auch wirklich im Haus wohnen, fehlten nicht nur uns, sondern auch dem Richter.

    Wie Lafone ein Räumungsurteil gegen Menschen bewirken will, denen sie nicht einmal nachweisen kann, dass sie hier wohnen, bleibt unklar.

    Resultierend aus der Razzia im August versuchten die Anwälte der Gegnerin einige Personen, die bei der Durchsuchung im Haus angetroffen worden sein sollen zu den Klagen hinzuzufügen. Dass in einer Berufungsverhandlung keine Klageerweiterungen zugelassen werden wussten sie offensichtlich genauso wenig wie das Strafgericht (?) Tiergarten welches die Durchsuchung anordnete – jedenfalls haben die Ergebnisse dieser, absichtlich kurz vor den Verfahren stattgefundenen Razzia, gar keine Auswirkung auf diese Verfahren.

    Auch wenn der Richter verschiedenste Probleme von Seiten Lafone betonte, besonders was ihre Gerichtszulässigkeit in Deutschland angeht, lieferte er ihnen gleich Lösungsansätze und Vorschläge über welche rechtlichen Wege diese behoben und die Firma damit zu einer rechtlich anerkannten Gesellschaft in Deutschland werden könnte.

    Eine endgültige Entscheidung, gab es an den Prozessterminen noch nicht.

    Teilvergleiche – Deals mit dem Feind

    Wenn der Prozess für uns auch gut startete – nachdem der Richter lang genug über die Unfähigkeit von Lafone hergezogen hat, schlug er Teilvergleiche vor.

    Die vorgeschlagenen Vergleiche wären kein gerichtlicher Beschluss, sie würden zwischen den betreffenden Parteien eigenständig geschlossen und dabei vom Gericht protokolliert werden.

    Die vorgeschlagenen Vergleiche ließen sich auf Folgendes runter brechen:

    – Die beklagte Person räumt die betreffende Wohnung und übergibt sie der “Eigentümerin“.

    – Klägerin und Beklagte verzichten auf alle Rechte und Pflichten des Mietvertrags und lösen diesen somit auf.

    – Die Klägerin übernimmt alle Kosten des Rechtsstreits.

    – Es gab eine Widerrufsfrist von 3 Wochen, die am 1. Oktober ablief

    – Damit wäre der Prozess zwischen Klägerin und der jeweiligen beklagten Person beendet.

    Somit wären diese Vergleiche inhaltlich ähnlich zu den Auflösungsverträgen, die fast alle der Altmieter*innen im letzten Jahr mit der angeblichen Eigentümerin abgeschlossen haben. Durch die Aufnahme ins Protokoll der Verhandlung bekommen diese Vergleiche jedoch eine andere Wertigkeit als die Auflösungsverträge, die, wenn mit einer rechtsunfähigen Partei abgeschlossen, auch keine Wirkung haben.

    Alle sechs Altmieter*innen die im letzten Jahr den Auflösungsvertrag unterschrieben und jetzt Verhandlungen hatten, nahmen diesen Vergleich vorläufig an. Jedoch machten alle dieser Altmieter*innen inzwischen von der Möglichkeit Gebrauch, diese Einigung zurückzuziehen – mit der Bitte um einen weiteren Prozesstermin, um eine andere Einigung zu finden. Dafür wurde der für den 15. Oktober anberaumte Verkündungstermin zu einem weiteren mündlichen Verhandlungstermin erweitert. Wie genau eine andere Einigung aussehen könnte, wissen wir nicht.

    Was wir wissen ist aber, dass diese ursprünglichen Einigungen einem Räumungstitel gleich gekommen wären.

    Diese Räumungstitel wären bei einer (versuchten) Räumung zwar gegen die betreffenden Menschen – also Personen, die nicht im Haus wohnen. Dass aber auch andere Menschen, die in diesen Wohnungen angetroffen werden könnten, einfach illegal geräumt würden, lässt sich bei Berliner Bullen und Politik jedoch nicht ausschließen.

    Wir sind erleichtert darüber, dass die Altmieter*innen die Vergleiche zurückgezogen haben. Da aber ungewiss bleibt, wie eine neue Einigung aussehen könnte und ob diese auch einem Räumungstitel gleichkommen würde oder nicht, warten wir den 15. Oktober ab, bevor wir die Verhandlungen endgültig bewerten können.

    Die schlechtesten Anwälte Berlins

    Nicht nur wir haben keinen Bock auf Gericht – Lisa Close, die englische Geschäftsführerin der Lafone Investments Ltd., erschien trotz ausdrücklicher Vorladung, zu keinem der Gerichtstermine.

    Dabei hätten wir sie doch gerne in Berlin willkommen geheißen.

    Besser schwänzen als sie, konnten wir schon in der Schule. Und dafür brauchten wir nicht einmal zwei Anwälte.

    Obwohl diese es wohl besser wissen müssten, reichten sie für alle drei Termine eine Krankschreibung ein – Leider in der falschen Sprache. Leider auch mit einem falschen Namen. So lief das Dokument, das ihr einen gebrochenen Knöchel attestierte, auf Lisa Taylor, was ihr alter Name zu sein scheint.

    Als in der ersten Verhandlung darauf aufmerksam gemacht wurde, dass somit förmlich keine Krankschreibung vorliegt, viel dem Anwalt Bernau erst einmal nicht mehr ein, als „Das ist mir auch aufgefallen“.

    Respekt an der Stelle, für die gute Argumentationsführung!

    Für die anderen Verhandlungen gab es wieder die gleiche Krankschreibung.

    Auch im weiteren Verlauf, waren wir mal wieder Beeindruckt von Bernaus Fähigkeit in seinem Beruf so unfähig zu sein.

    Als es darum ging wie wahrscheinlich es ist, dass die Briefkastenfirma, die er seit Jahren vertritt, Prozesskosten tatsächlich übernehmen wird, merkten unsere Anwälte an, dass die Lafone ja auch ein deutsches Bankkonto hat. Bernaus Beitrag beschränkte sich daraufhin auf ein verwirrtes:

    Ich denke, wir haben sogar ein Haus in Deutschland…Ich bin mir aber nicht sicher..“

    Egal, welche Vergleiche geschlossen werden. Egal, welche Entscheidungen ein Gericht trifft.

    Um auf Bernaus Worte zurück zu kommen:

    Wir wissen, wir haben ein Haus hier. Wir sind uns sicher.

    Und dieses Haus geben wir nicht kampflos her.

    R94

  • Comments Off on Court cases, October 9 – “Ultrajung […] aber mit allen Wassern gewaschen”
  • Kategorie: Statements
  • Invitation yard fest

    Like the last years we open our doors again and would like to invite yout to our yard fest.

    We are looking forward to see familiar faces and new ones, to lots of nice conversations and exchange and to a relaxing day together.

    There will be info tables from different groups, as well as cold drinks, community kitchen and some music. You can also get Information about the current situation in the house, the recent raid and ongoing eviction lawsuits.

    Come around at September 20th from 3pm at Rigaer Straße 94 and let’s come together to make the house a place of struggle and solidarity.

    If you have further questions talk to us at our weekly community kitchen (every Wednesday & Thursday at 8pm) or send us an E-Mail to rigaer94@squat.net.

    We look forward to see you!

    R94

    Einladung Hoffest

    Alle Jahre wieder öffnen wir unsere Türen und laden euch herzlich zu unserem Hoffest ein.

    Wir freuen uns auf alt bekannte und neue Gesichter, auf viel Austausch und einen entspannten Tag.

    Es wird Info- und Mitmachtische verschiedenster Gruppen, kalte Getränke, KüFA und auch ein wenig Musik geben. Infos über die kürzliche Razzia und laufende Räumungsklagen könnt ihr ebenfalls bekommen.

    Kommt am 20.09. ab 15 Uhr in die Rigaer94 und lasst uns gemeinsam das Haus als kämpferischen und solidarischen Ort aufleben lassen!

    Solltet ihr Fragen habe, sprecht uns gerne bei unserer KüFA (jeden Mittwoch & Donnerstag ab 20 Uhr) an oder schreibt uns eine Mail an rigaer94@squat.net.

    Wir freuen uns auf euch!

    Rigaer94

  • Comments Off on Invitation yard fest
  • Kategorie: Statements
  • [English below]

    Seit dem 25. April 2025 wird Leonid Medved im Register der Lafone Investments Ltd. offiziell als „anteiliger Eigentümer von 75% oder mehr“ geführt. Laut Firmenregister gehört ihm die Firma seit dem 06. April 2016. Lafone Investemnts Ltd. behauptet Eigentümerfirma der Rigaer94 zu sein. Das bestätigt, was wir seit Jahren wissen:

    Es ist klar, dass das Firmengeflecht dafür da ist, den […] vermeintlichen Eigentümer Leonid Medved […] und seine Geschäfte zu verschleiern. Schon 2016 wurde er in einem Presseartikel der bei AFD-Wähler:innen beliebten Zeitung Welt […] genannt. Auch die BerlinerMieterGemeinschaft hatte 2022 einen Artikel dazu geschrieben.“

    Medveds Verbindungen zu Cops, Senat, Immobilienmafia, Hells Angels und anderen fragwürdigen Konstellationen haben wir in der Vergangenheit offen gelegt. Anhand folgender Beispiele, können wir uns ein Bild seiner bevorzugten Arbeitsweise machen.

    Leonid Medved & Co: Strategien und Mittel

    Im August 2025 – wie auch schon im Oktober 2021 – stürmen die Cops auf Wunsch des angeblichen Eigentümers die Rigaer94. Ziel ist es, die Identitäten aller Personen festzustellen, die sich zu diesem Zeitpunkt im Haus befinden. Dabei machen sie keinen Unterschied zwischen besetzten Wohnungen und Wohnungen mit legalen Mietverträgen. Wieder einmal setzen die Cops die Agenda des angeblichen Eigentümers um, der aktuell versucht Räumungstitel für das gesamte Haus zu erwirken.

    Im Juni 2021 scheitert ein als Brandschutzbegehung getarnter Räumungsversuch. Um diesen vorzubereiten, wird ein Bewohner verhaftet, ausgeliefert und eingeknastet, mit dem Ziel, seine leere Wohnung einfach räumen zu können. Im Nachhinein wird bekannt, dass Medved in Zusammenarbeit mit Cops und Senat einen Schlägertrupp beauftragt hatte, die geräumten Wohnungen mit Gewalt vor einer Wiederbesetzung zu verteidigen. Als die Bullen sich am 17. Juni 2021 daran machen unser Haus zu räumen, wartet der Schlägertrupp einige Ecken weiter auf ihren Einsatz. Zur Vorbereitung erhalten sie Grundrisse und Personenangaben, die durch die Cops an Medved weitergegeben worden waren. Der Räumungsversuch scheitert und der Schlägertrupp wird nicht wie vereinbart bezahlt (statt 1800€ pro Person nur 200€). Einer von ihnen (wir nannten ihn Klaus), lässt uns daraufhin diese Informationen zukommen.

    Bei einem Räumungsversuch im Juli 2020 wird ein Trupp Bauarbeiter mit Verbindungen zu den deutschen Hells Angels von den Cops ins Haus begleitet. Bewaffnet mit Brecheisen und Vorschlaghammer versuchen sie gewaltsam in Wohnungen vorzudringen, schlagen Wände ein und werfen Flaschen, Steine und Hämmer auf Bewohner*innen. Schließlich schlagen sie auf dem Dachboden ein Loch in den Boden, um durch die Decke in eine Wohnung einzubrechen. Sie irren sich um einige Meter, schlagen ein Loch in die Decke einer Mietwohnung und werden von den Cops zurückgepfiffen. Parallel werden in einer geräumten Wohnung im Erdgeschoss private Securitys einquartiert, die es aber nicht lange im Haus aushalten.

    Ein Räumungsversuch im Juni 2016 gipfelt in einer mehrwöchigen Belagerung der gesamten Straße durch Cops, Securitys und Bauarbeiter. Die rechten Securitys und Bauarbeiter, von denen sich einige selbst als Nazis bezeichnen (der Bauleiter hat ein Schlüsselband mit der Aufschrift „Deutsche Eliten“), haben mit dem Schutz der Cops freie Hand. Sie können sich in allen öffentlichen Räumen des Hauses bewegen (Eingang, Treppenhäuser, Garten, Dachböden, Kadterschmiede). Sie zerstören und vermüllen Räume, stehlen Werkzeug und Möbel und pissen hin, wo es ihnen passt. Gewaltandrohung mithilfe von Teleskopschlagstöcken, dauerhafte verbale sexualisierte Gewalt sowie physische Grenzüberschreitungen gegenüber Bewohner*innen gehören zur Tagesordnung. Sobald auf ihr widerwärtiges Verhalten eine angemessene Reaktion erfolgt, verstecken sie sich hinter den Cops. Am zweiten Tag der Belagerung werden Einsatzprotokolle der Cops mit den Personalien einiger Bewohner*innen auf einem Neo-Nazi-Blog veröffentlicht.

    Verteidigung der Rigaer94 / Love is a burning thing

    Klar ist, dass keiner dieser Angriffe unbeantwortet blieb. Über die Jahre kamen unzählige solidarische Menschen zusammen, um das Haus zu verteidigen. Jeder Angriff machte umso deutlicher, dass wir nicht alleine kämpfen. Solidarität erreichte uns in den verschiedensten Formen: Demos, Kundgebungen und direkte Angriffe auf unsere Feinde, Solifotos und Texte sowie zahlreiche Menschen, die unsere Straße mit Leben füllten. Menschen brachten Essen, Baumaterial und andere hilfreiche Dinge. Was die Cops an unserem Haus zerstört hatten, wurde innerhalb weniger Tage wieder aufgebaut. Während der Belagerungen wurden wochenlang rund um die Uhr Türschichten gemacht, um die Bewohner*innen vor weiteren Angriffen zu schützen. Und im Juni 2021 gelang es solidarischen Menschen, einem geplanten Angriff der Cops zuvorzukommen:

    Am 16. Juni 2021, einige Stunden vor der Errichtung der “roten Zone” durch die Cops in unserer Straße, blockierten Freund*innen und Gefährt*innen in Solidarität mit der Rigaer94 die Straßen vor unserem Haus mit brennenden Barrikaden. Die solidarischen Menschen blieben hinter den Barrikaden und besetzten mehrere Dächer um sich zu verteidigen, bis die Cops alle ihre Kräfte gesammelt und einen Wasserwerfer und einen Räumpanzer aufgefahren hatten, um die gesamte Nachbarschaft zu belagern. Der Kampf an diesem Tag zeigte für uns als Haus, was eine solidarische Bewegung in Momenten staatlicher Angriffe wie der “Brandschutzbegehung” am 17. Juni 2021 erreichen kann. Wir verteidigen das Vermächtnis dieser Tage, den Beweis, dass der Staat in der Tat nicht unverwundbar ist und dass die politischen Strukturen in der Lage sind, Angriffe auf ihre Ideen und Räume zu verteidigen.“

    Keiner der Angriffe bedeutete das so oft prophezeite „Ende der Rigaer94“. Wir sind immer noch hier und wir werden weiter dafür kämpfen, hier zu bleiben.

    Ein Ort tausender Möglichkeiten

    Wir verteidigen dieses Haus nicht nur, weil es unser Zuhause ist. Wir verteidigen dieses Haus, weil es ein Ort ist, an dem Menschen voneinander lernen und sich umeinander kümmern. Hier können wir neue Dinge ausprobieren, Isolation durchbrechen, diskutieren und reflektieren, Perspektiven entwickeln, streiten und Fehler machen. Wir können Pläne schmieden und uns verabreden, lernen gemeinsam zu kämpfen und uns manchmal auch auszuruhen.

    Wir beobachten, dass die Gentrifizierung unserer Kieze mittlerweile kein Skandal mehr ist, sondern erschreckende Normalität. Unbezahlbare Mieten, Zwangsräumungen und Obdachlosigkeit sind die offensichtlichsten Folgen dieser Entwicklung. In Deutschland sind offiziell über eine halbe Millionen Menschen wohnungs- oder obdachlos, die Dunkelziffer liegt mit Sicherheit höher. Der häufigste Grund: Mietschulden. Während Immobilienhaie Millionen mit leerstehenden Häusern verdienen, sterben Menschen an den Folgen von Obdachlosigkeit. Angesichts der Normalisierung dieser menschenverachtenden Praxis sowie der eskalierenden Repression und dem erstarkenden Faschismus weltweit, brauchen wir autonome Räume, in denen wir uns organisieren können.

    In Zeiten, in denen wir live mitverfolgen können, wie Israel mit deutscher Hilfe einen Genozid an den Palästinenser*innen verübt und weite Teile der deutschen Linken der sogenannten Staatsräson näher sind als antikolonialen und antifaschistischen Ideen, brauchen wir Räume, die den Kampf für die Befreiung Palästinas als Teil des Kampfes für die Befreiung aller sehen.

    Wir kämpfen gegen Kapital, Kolonialismus, Patriarchat und alle anderen Formen der Ausbeutung und Unterdrückung. Wir kämpfen für Räume, in denen ein emanzipatorischer Lebensentwurf basierend auf Community, Selbstorganisierung und gegenseitiger Unterstützung möglich ist. Und das ist es, was wir verteidigen werden: (Raum für) unsere Ideen. Dieses Haus ist ein Ort mit tausenden Möglichkeiten. Es ist ein Ort, der sich konstant verändert und doch eines nie verliert: hier kommen Menschen zusammen, die überzeugt sind, dass eine andere Welt möglich ist und die bereit sind für diese Idee zu kämpfen, Risiken einzugehen, zu verlieren und zu gewinnen.

    Unsere Ideen werden ihren Asphalt durchbrechen wie Disteln

    Wir werden weder unsere Ideen, noch irgendetwas anderes mit den Herrschenden verhandeln. Wir werden uns nicht befrieden lassen und streben nicht an, dieses Haus zu kaufen, weil uns die Sicherheit unserer individuellen Wohnverhältnisse wenig interessiert, solange andere nicht wissen, wo sie ein Zuhause finden können. Versteht uns nicht falsch, wir lieben diesen Ort, es ist unser Zuhause – aber wir werden unsere Ideen nicht für ein wenig individuelle Sicherheit aufgeben! Wir wollen Kollektivität stärken, Kämpfe verbinden und Perspektiven entwickeln, die eine Räumung überleben. Klar ist außerdem, dass die Rigaer94 schon immer im Besitz derjenigen war, die das Haus mit Leben füllen und für emanzipatorische Ideen kämpfen. Auch wenn Richter*innen also entscheiden sollten, dass Leonid Medved und die Cops das Recht hätten unser Haus zu räumen, wollen wir daran erinnern, dass wir uns nicht an ihre Spielregeln halten.

    Wir werden nicht in der Defensive bleiben. Kein Immobilienhai sollte sich in dieser Stadt sicher fühlen. Und wenn die Zeit gekommen ist, werden wir uns mit allen notwendigen Mitteln verteidigen. Unsere Taktiken sind vielfältig und wir sind voller Überraschungen. Wir werden von niemandem Dinge verlangen, die wir nicht bereit sind selbst zu tun, aber wir wollen Menschen ermutigen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

    Dieses Haus gehört nicht nur denen, die drin wohnen, sondern allen Menschen, mit denen wir für die Befreiung aller kämpfen! Es ist Teil der Widerstandsgeschichte sowie der widerständigen Gegenwart dieser Stadt und wir sehen es als unsere Verantwortung, dass es Teil der widerständigen Zukunft wird. Wir rufen zur Verteidigung der Rigaer94 auf, mit allen notwendigen Mitteln!

    The kids are still alright! Defend R94!

    Revolutionary hearts burn forever – in memory of all the people that lost their life in the struggle!

    ——————————————————————————————————————————————–

    Defend Rigaer94 : The Kids Are Still Alright

    Since 25th of April 2025, Leonid Medved has been officially listed in the register of Lafone Investments Ltd. as “shareholder of 75% or more”. According to the company register, he has owned the company since 6th of April 2016. Lafone Investments Ltd. claims to be the owner of Rigaer94. This confirms what we have known for years:

    “It is clear that the network of companies is there to conceal the […] alleged owner Leonid Medved […] and his business. He was already named in 2016 in a press article in the newspaper Welt […], which is popular with AFD voters. The BerlinerMieterGemeinschaft also wrote an article about this in 2022.”

    We have disclosed Medved’s connections to cops, the Senate, the real estate mafia, Hells Angels and other questionable constellations in the past. The following examples give us an idea of his preferred strategies.

    Leonid Medved & Co: Strategies and means

    In August 2025 – as in October 2021 – the cops storm Rigaer94 at the request of the alleged owner. The aim is to check the identities of all the people in the building at the time. They make no distinction between squatted apartments and apartments with legal rent contracts. Once again, the cops are implementing the agenda of the alleged owner, who is currently trying to get eviction orders for the entire building.

    In June 2021, an eviction attempt disguised as a fire security inspection fails. To prepare for this, a resident is arrested, extradited and imprisoned with the aim of being able to easily evict his empty apartment. After the eviction attempt, it becomes known that Medved, in collaboration with the cops and the Senate, had hired a goon squad to violently defend the evicted apartments from being resquatted. While the cops prepare to evict us on 17th of June 2021, the goon squadis waiting a few corners away for their deployment. In preparation, they receive floor plans and personal details that the cops had passed on to Medved. The eviction attempt fails and the goon squad is not paid as agreed (only €200 per person instead of €1800). One of them (we called him Klaus) passes us this information.

    During an attempted eviction in July 2020, a group of construction workers with links to the German Hells Angels are escorted into the building by the cops. Armed with crowbars and sledgehammers, they try to force their way into apartments, smash walls and throw bottles, stones and hammers at residents. Finally, they knock a hole in the attic floor to break into an apartment through the ceiling. They get a few meters wrong, smash a hole in the ceiling of a rented apartment and are called off by the cops. At the same time, private security guards are moved into an evicted apartment on the ground floor, but they don’t last long in our house.

    An eviction attempt in June 2016 culminated in a siege of the entire street by cops, security guards and construction workers that lasted several weeks. The right-wing security guards and construction workers, some of whom describe themselves as Nazis (the site manager has a key-chain with the words “German elites” on it), have a free hand with the cops’ protection. They can move around in all the public areas of the house (entrance, stairwells, garden, attics, Kadterschmiede). They destroy and litter rooms, steal tools and furniture and piss wherever they please. Threats of violence using telescopic batons, constant verbal sexualized violence and physical violations of residents are the order of the day. As soon as there is an appropriate response to their disgusting behavior, they hide behind the cops. On the second day of the siege, police operation logs are published on a neo-Nazi blog with the personal details of some of the residents.

    Defense of Rigaer94 / Love is a burning thing

    It is clear that none of these attacks went unanswered. Over the years, countless people came together in solidarity to defend the house. Each attack made it all the more clear that we are not fighting alone. Solidarity reached us in many different forms: Demos, manifestations and direct attacks on our enemies, solidarity photos and texts as well as numerous people who filled our street with life. People brought food, building materials and other helpful things. What the cops had destroyed of our house was rebuilt within a few days. During the sieges, door shifts were held around the clock for weeks to protect the residents from further attacks. And in June 2021, people in solidarity managed to preempt a planned attack by the cops:

    On 16th of June 2021, a few hours before the cops set up the ”red zone” in our street, friends and comrades blocked the streets in front of our house with burning barricades in solidarity with Rigaer94. The people in solidarity stayed behind the barricades and occupied several rooftops to defend themselves until the cops had gathered all their forces and deployed a water cannon and a clearing tank to besiege the entire neighborhood. The struggle that day showed us as a house what a solidarity movement can achieve in moments of state attacks like the “fire inspection” on 17th of June 2021. We defend the legacy of those days, the proof that the state is indeed not invulnerable and that the political structures are capable of defending attacks on their ideas and spaces.”

    None of the attacks meant the so often prophesied “end of Rigaer94”. We are still here and we will continue to fight to stay here.

    A place of thousands of possibilities

    We defend this house not only because it is our home. We defend this house because it is a place where people learn from and care for each other. Here we can try out new things, break through isolation, discuss and reflect, develop perspectives, argue and make mistakes. We can make plans and arrange meetings, learn to fight together and to sometimes also rest.

    We observe that the gentrification of our neighborhoods is no longer a scandal, but a frightening normality. Unaffordable rents, forced evictions and homelessness are the most obvious consequences of this development. In Germany, more than half a million people

    are officially homeless, and the number of unreported cases is certainly higher. The most common reason: rent debts. While real estate sharks make millions from empty houses,

    people are dying as a result of homelessness. In face of the normalization of this inhumane practice as well as the escalating repression and the growing fascism worldwide, we need autonomous spaces in which we can organize ourselves

    In times when we watch live as Israel commits genocide against the Palestinians with German help and large parts of the German left are closer to the so-called reason of state than to anti-colonial and anti-fascist ideas, we need spaces that see the struggle for the liberation of Palestine as part of the struggle for the liberation of all.

    We fight against capital, colonialism, patriarchy and all other forms of exploitation and oppression. We fight for spaces in which an emancipatory way of life based on community, self-organization and mutual aid is possible. And that is what we will defend: (space for) our ideas.This house is a place with thousands of possibilities. It is a place that is constantly changing and yet never loses one thing: here people come together who are convinced that another world is possible and who are prepared to fight for this idea, to take risks, to lose and to win.

    Our ideas will break through their asphalt like thistles

    We will not negotiate our ideas or anything else with those in power. We will not comply with pacification and we do not aspire to buy the house because we don’t really care about the security of our individual living conditions, if others don’t know where they can find a home. Don’t get us wrong, we love this place, it’s our home – but we won’t give up our ideas for a little individual security! We want to strengthen collectivity, connect struggles and develop perspectives that survive an eviction. It is also clear that Rigaer94 has always been owned by those who fill the building with life and fight for emancipatory ideas. So even if judges decide that Leonid Medved and the cops have the right to evict our house, we want to remind them that we don’t play by their rules.

    We will not remain on the defensive. No real estate shark should feel safe in this city. And when the time comes, we will defend ourselves by any means necessary. Our tactics are varied and we are full of surprises. We will not ask anyone to do things we are not prepared to do ourselves, but we want to encourage people to take matters into their own hands.

    This house belongs not only to those who live in it, but to all the people with whom we are fighting for the liberation of all! It is part of the history and presence of resistance in this city and we see it as our responsibility to make it part of the future of resistance. We call for the defense of Rigaer94, with all means necessary!

    The kids are still alright! Defend R94!

    Revolutionary hearts burn forever – in memory of all the people that lost their life in the struggle!

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  • Kategorie: Statements
  • As every thursday our doors are open for you. We have Küfa in the Kadterschmiede. Thanks to all that helped at the house or took the streets, that’s what solidarity looks like!
    Let’s come together around a nice warm dinner :)
    ——————————————————————

    Wie jeden Donnerstag sind unsere Türe für euch geöffnet. Es findet heute eine Küfa in der Kadterschmiede statt! Danke an alle, die uns heute im Haus geholfen haben oder auf die Straße gegangen sind, so sieht nämlich Solidarität aus!
    Lass mal jetzt alle um einem warmen Essen zusammen kommen :)

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  • Kategorie: Statements
  • Fast vier Jahre ist es her, aber heute war es wieder soweit: morgens um 6 wurden wir von lauten Stimmen, Motorsägen, Trennschleifern und Hämmern an den Türen geweckt. Von scheinbar 200 Bullen in der Straße stürmten etwa 100 das Haus. In der gesamten Stadt sollen 700 Bullen im Einsatz gewesen sein.

    Wie gewohnt machten die Bullen es sich zur Aufgabe, möglichst viel Unordnung und Zerstörung zu schaffen: Mehrere Türen wurden, auch komplett kaputt gemacht oder ausgebaut, Möbel, Treppengeländer und Fenster demoliert, ein Teil des Zauns zum Nachbarhof abgerissen, auf Klobrillen gepisst und weiteres. Obwohl dazu kein Beschluss existierte, durchsuchten sie in einigen Wohnungen Zimmer und stahlen unter anderem Dokumente und technische Geräte.

    Um in die einzelnen Wohnungen zu kommen, brachen sie die Schlösser auf. In wenigen Wohnungen im Hinterhaus, in denen sich zum Zeitpunkt der Razzia keine Person aufhielt, wurden durch die Bullen neue Schlösser eingebaut und diese verschlossen. Ein einfaches Schloss ist natürlich kein Hindernis und die Wohnungen längst schon wieder in unserem Besitz.

    Grundlage für die heutige Razzia war, wie vor knapp vier Jahren bereits, ein Durchsuchungsbeschluss des Amtsgericht Tiergarten zur Identitätsfeststellung der Personen, die sich im Haus aufhalten. Konkret brachten sie eine Liste an Personen, gegen die Räumungsklagen laufen welche im September verhandelt werden. Die Liste wollten sie wohl aktualisieren, da die Kammer des Landgerichts erstmal nicht bereit schien, die Räumungsklagen einfach so durchgehen zu lassen.

    Der Durchsuchungsbeschluss erfolgte auf Antrag des vermeintlichen „Eigentümers“ Leonid Medved und seiner Briefkastenfirma Lafone Investments Limited – der gesamte Einsatz fand also statt, weil das Amtsgericht und die Bullen alles dafür tun, die Interessen von Immobilienbesitzer*innen und Bonzen durchzusetzen. Ihre Repression trifft wieder da, wo unsere Ideen und Projekte ein Dorn im Auge der herrschenden Verhältnisse sind.

    Uns geht es soweit gut, wir sind schon dabei, unser Haus wieder zu reparieren.

    Kommt gerne vorbei! Ob heute Abend zur Küfa (20Uhr bringt gerne zusätzlich Essen mit), zum Bauen oder Materialien vorbeibringen – wir freuen uns über jede Unterstützung und jedes Zeichen der Solidarität!

    Unsere Infoevents nächste Woche zu den kommenden Gerichtsprozessen, können uns auch eine gute Gelegenheit bieten um ins Gespräch zu kommen und auszutauschen.

    Lasst uns zusammen dieses Haus und unsere Ideen verteidigen!

    Infoevents:

    02.09. 19 Uhr Linienstraße 206

    03. 20 Uhr Kadterschmiede

    Materialliste:

    – Türen ( am besten Brandschutztüren)

    – Schlosskästen

    – Rohlinge

    – Schwerlastdübel/Steinbolzen + Muttern

    – Zaunschellen (15 stck.)

    – Schraubschreiben für Flex

    – 10er Dübel (lange)

    – Türklinken

    – Bänder (für Türen) → schweißbar + sehr belastbar

    – Muttern (große)

    – Unterlegscheiben (große)

    – Schließbleche

    – lange Leiter

    – Arbeitshandschuhe (versch. Größen)

    – Atemschutzmasken

    – Bohrer, Flex, Schrauber etc. (lieber Kabel als Akku)

    – Schutzbrillen

    – Gehörschutz

    – große Holzplatten/ -balken

    – Metallstangen, Platten, Gitter

    Was immer ihr sonst für sinnvoll haltet (Beton, Mörtel, Schrauben, Nägel, Ratschen, Bits, Winkel etc.)

    [eng]

    Raid in Rigaer94

    It’s been almost four years, but today they knocked again: at 6.00 in the morning we woke up to loud voices, chainsaws, ankle grinders and hammers on the doors. Out of 200 cops which were in the street, around 100 entered the house. Supposedly there were in total 700 cops related to the raid deployed in the city.

    As usual the cops used the opportunity to cause as much chaos and destruction as possible: Multiple doors were destroyed completely or deconstructed, furniture, handrails and windows were demolished, parts of the fence to our neighbours yard were ripped off, cops peed on toilet seats and so on. Even though they did not have a warrant for it, they, among other things, stole documents and technical devices.

    To enter the flats, they broke open door locks. In a few flats in backhouse, where no one has been at the time of the raid, the cops changed the door lock and closed them. A simple door lock of course is not a barrier, therefore the flats are already back in our possession.

    Base for todays raid was, as almost four years ago, a search warrant of Amtsgericht Tiergarten to identify every individual who was in the house at that point. In detail, they brought a list of people who have ongoing eviction lawsuits, which were supposed to be held in September. They seem to want to update this list, as the chamber of Landgericht for now did not just let the lawsuits pass.

    The search warrant happened after the request of the alleged „owner“ Leonid Medved and his letterbox company Lafone Investments Limited – meaning the whole operation happened, because the Amtsgericht and the cops do everything to enforce the interests of real estate owners and yuppies. Their repression once again targets there, where our ideas and projects are a thorn in the flash of the ruling power.

    So far we are well, we are already starting to repair our house again.

    Feel welcome to come by! Whether today to our Küfa (20h, feel free to bring more food), for construction or to bring material – we are glad about every support and any sign of solidarity!

    Also our info events next week about the upcoming trials might be a nice opportunity to get into discussion and exchange.

    Let us, together, defend this house and our ideas!

    Info events:

    02.09. 7pm Linienstraße 206

    03.09. 8pm Kadterschmiede

    Please ask friends to translate the material list if you can bring something

  • Comments Off on (B) Razzia in der Rigaer94 // Raid in Rigaer94
  • Kategorie: Statements
  • ********************************************English below*************************************************

    Bevorstehende Gerichtstermine – Rigaer 94 bleibt – Aufruf zur Kundgebung

    Diesen September finden Gerichtstermine statt, bei denen entschieden werden soll, ob die Räumung mehrerer Wohnungen sowie der Kadterschmiede und Keimzelle rechtlich möglich ist. Eine zentrale Frage ist, ob die britische Briefkastenfirma Lafone Investments Limited in Berlin legal tätig sein darf. Das zeigt einmal mehr die anhaltenden Angriffe auf die teilweise besetzte Rigaer 94.

    Es ist uns egal, ob das, was die Firma tut, als legal oder illegal bezeichnet wird, denn wir wollen das gesamte System bekämpfen, in dem Menschen durch den Besitz des Wohnraums anderer reich werden.

    Unser Ziel ist es nicht, einen Deal zu machen oder das Haus zu kaufen, sondern die besten Bedingungen für unseren Kampf außerhalb der Gerichtssäle, gegen den Staat, den Kapitalismus und die Unterdrückung zu erreichen.

    Wir laden euch zu unserer Kundgebung vor dem Gericht am 10.9. um 13 Uhr in der Littenstr. 12-17 und zu unserer Informationsveranstaltung am 2.9. um 19 Uhr in der Linienstr. 206 und am 3.9 um 20 Uhr in der Kadterschmiede ein. Dort werden wir über unsere rechtliche Situation informieren und über unsere Geschichte und unsere Ideen diskutieren.

    Wenn ihr euch engagieren und eure Kämpfe einbringen möchtet, kommt zu uns, schickt uns eine E-Mail oder besucht unsere Website: https://rigaer94.squat.net/

    Vereinigen wir uns immer wieder und wieder!

    ***********************************************************************

    Upcoming Court Dates – Rigaer 94 stays – Call for manifestation

    This September, there will be courtdates to decide if the eviction of several flats, as well as Kadterschmiede and Keimzelle, is legally possible. A key question is if the british letterbox company Lafone Investments Limited is allowed to operate legally in Berlin. This once again shows the continuation of attacks on the partly squatted Rigaer 94.

    We don´t care whether what the company does, is designated as legal /illegal, because we want to fight the whole system in which people get rich through the ownership of the living space of others.

    Our goal is not to make a deal or buy the house, but to achieve the best conditions for our struggle outside the courtrooms, against the state, capitalism, and oppression.

    We invite you to our manifestation in front of the court on 10.9. at 13 oclock at Littenstr 12-17 and our information event on 2.9. at 7pm in Linienstr. 206 and on 3.9 at 8pm in Kadterschmiede. We will share information and discuss about our legal situaton, our history, and our ideas there.

    If you would like to get involved and bring our fights together, come to us, send us a mail or check our website: https://rigaer94.squat.net/

    Let’s unite again and again!

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  • Kategorie: Statements
  • [English below]

    Es ist soweit: Lisa Close kommt nach Berlin! Die englische Geschäftsführerin der Lafone Investments Ltd. ist zu mehreren Gerichtsverhandlungen geladen, bei denen Räumungstitel für Wohnungen in unserem Haus erwirkt werden sollen. (Genaueres hier: https://rigaer94.squat.net/2025/07/10/update-on-the-legal-situation-of-rigaer94/)

    Zur Erinnerung: Die Firma Lafone Investments Ltd. ist eine englische Briefkastenfirma, die sich als „Eigentümerin“ der Rigaer94 darstellt. Sie ist verwickelt in ein Firmengeflecht, dass die Identität des eigentlichen „Eigentümers“ der Rigaer94 (Leonid Medved, wohnt in Berlin) verschleiern sollte. Lafone Investments Ltd. gehört der Firma Coraline Ltd., welche wiederum der Firma Clifton Admin Ltd. gehört, welche wiederum der Eastleigh Ltd. gehört, deren Spur sich auf Guernsey verliert. Die Personen, die dieses fragwürdige Firmengeflecht möglich machen, versuchten jahrelang (vergeblich) die Anonymität Leonid Medveds zu schützen. Sie sind damit aktiver Teil der Angriffe gegen unser Haus. Wir möchten euch einige von ihnen etwas näher vorstellen.

    Lisa Close (ehem. Lisa Taylor) ist aktuell Geschäftsführerin von Lafone Investments Ltd.. Sie hat ihren Namen in der Vergangenheit über 70 Firmen zur Verfügung gestellt. Sie ist 48 Jahre alt, hat schwarze Haare, einen Nasenpiercing und einen kleinen, lockigen Hund.

    Ihre letzte bekannte Wohnadresse ist ein Backsteinhaus in einer „netten“ Gegend: 6 Murray Park, Stanley, County Durham. Dort lebt sie mit ihrem Partner und ihrem Hund. An ihrer vorherigen Adresse (5 Weardale Terrace, Annfield Plain, Stanley, County Durham) lebt ihr Ex-Mann Allen Close mit seinem Bruder. Lisa fährt einen weißen Nissan Yuke mit dem Kennzeichen Y26 LSA. Dieser parkt manchmal vor ihrem Büro im 6 Consett Business Park, Consett, County Durham. Der Bürokomplex besteht aus mehreren ein- bis zweistöckigen Häusern, liegt recht abgelegen und ist nicht besonders gut besucht. Weder Lafone Investments Ltd. noch Coraline Ltd. tauchen auf dem Gelände namentlich auf, obwohl sie dort registriert sind. Lisas Büro befindet sich in der Nähe des Eingangs, im Haus mit dem Eingangstresen an der Rückseite rechts. Laut der Person, die am Empfang arbeitet, ist Lisa sehr selten in ihrem Büro.

    Deborah Anne Hawley ist ca. 54 Jahre alt und lebt in der 23 Ryton Crescent, Shield Row, Stanley, County Durham. Sie ist aktuell Geschäftsführerin der Coraline Ltd. und war 7 Jahre lang Geschäftsführerin der Clifton Admin Ltd..

    Linda Patricia McLellan ist 74 Jahre alt und lebt irgendwo auf der Avon Road in Stanley, in der Nähe ihrer ehemaligen Adresse 4 Waveney Gardens, South Stanley, County Durham. Sie ist ebenfalls Geschäftsführerin der Coraline Ltd. und war 15 Jahre lang Geschäftsführerin der Clifton Admin Ltd..

    Der Vollständigkeit halber hier noch die Namen der drei ehemaligen Geschäftsführer von Lafone Investments Ltd.: Mark Robert Burton (52), John Richard Dewhurst (78) und Colin Frances John Guille (73).

    Wir freuen uns Lisa Close am 10. und am 17. September 2025 in Berlin begrüßen zu dürfen! Und auch wenn ihre Kolleg*innen nicht zu uns kommen – vielleicht erreicht sie (und Lisa) ja der ein oder andere Gruß aus Berlin an ihren Adressen in England.

    Kein Angriff auf unser Haus bleibt unbeantwortet! Rigaer94 bleibt!

    Lisa Close & Lafone Investments Ltd.

    The time has come: Lisa Close is coming to Berlin! The English director of Lafone Investments Ltd. has been called to several court hearings, in which they will try to get eviction orders for several apartments in our house. (More details here: https://rigaer94.squat.net/2025/07/10/update-on-the-legal-situation-of-rigaer94/)

    As a reminder: Lafone Investments Ltd. is an English letterbox company that presents itself as the “owner” of Rigaer94. It is involved in a network of companies designed to conceal the identity of the actual “owner” of Rigaer94 (Leonid Medved, who lives in Berlin). Lafone Investments Ltd. is owned by Coraline Ltd., which in turn is owned by Clifton Admin Ltd., which in turn is owned by Eastleigh Ltd., whose trail is lost in Guernsey. The people who made this dubious network of companies possible have tried for years (in vain) to protect Leonid Medved’s anonymity. They are an active part of the attacks against our house. We would like to introduce some of them to you in more detail.

    Lisa Close (formerly Lisa Taylor) is currently the director of Lafone Investments Ltd.. She has lent her name to over 70 companies in the past. She is 48 years old, has black hair, a nose piercing and a small, curly-haired dog.

    Her last known home address is a house in a “nice” area: 6 Murray Park, Stanley, County Durham. She lives there with her partner and her dog. At her previous address (5 Weardale Terrace, Annfield Plain, Stanley, County Durham), her ex-husband Allen Close lives with his brother.

    Lisa drives a white Nissan Yuke with the number plate Y26 LSA. It is sometimes parked outside her office at 6 Consett Business Park, Consett, County Durham. The office complex consists of several one- to two-story buildings, is quite remote and not particularly busy. Neither Lafone Investments Ltd. nor Coraline Ltd. appear by name on the site, although they are registered there. Lisa’s office is located near the entrance, in the building with the entrance counter at the back of the building on the right. According to the person who works at the reception, Lisa is very rarely in her office.

    Deborah Anne Hawley is 54 years old and lives at 23 Ryton Crescent, Shield Row, Stanley, County Durham. She is currently the director of Coraline Ltd. and was the director of Clifton Admin Ltd. for 7 years.

    Linda Patricia McLellan is 74 years old and lives somewhere on the Avon Road in Stanley, near her former address of 4 Waveney Gardens, South Stanley, County Durham. She is also the director of Coraline Ltd. and was the director of Clifton Admin Ltd. for 15 years.

    For the sake of completeness, here are the names of the three former directors of Lafone Investments Ltd: Mark Robert Burton (52), John Richard Dewhurst (78) and Colin Frances John Guille (73).

    We are looking forward to welcome Lisa Close to Berlin on 10th and 17th of September 2025! And even if her colleagues don’t come to us – perhaps one or two greetings from Berlin will reach them (and Lisa) at their addresses in England.

    No attack on our house remains unanswered! Rigaer94 stays!

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    Introduction

    There hasn’t been a legal update by us in the past 10 months. Now a lot of stuff is happening again and we are not sure how this will all turn out. What we are sure about is that the enemies of the house are continuing their actions in order to destroy the house. We will not stop fighting them. Here is a brief overview of the legal status of the house right now and the changes which have been going on.

    What is the current situation?

    Since most of the remaining rent contracts were canceled last summer, the vast majority of the flats are right now without those rent contracts. There are just five rent contracts remaining in the whole house. It seems like our enemies are trying to get rid of the rent contracts bit by bit, in order to create a legal base for a complete eviction of the house.

    Court cases that happened in the last months (or didn´t)

    1. On September 4th 2024, there should have been an appeal about some of the rent contracts from 1992 in the back house and against the people who were added to these lawsuits, as a result of the raid in October 2021. Before that, the Amtsgericht dismissed those eviction lawsuits against the rent contracts. The court date was postponed because the so-called lawyer of Lafone, Bernau, sent some documents too late to the judges to include them. Since then there has been no new date scheduled for this.You can find a more detailed description here.
    2. The lawyers of Lafone lodged a disciplinary complaint against judges of the 66th chamber of Landgericht II, accusing and suing the judges for allegedly delaying the trials. This disciplinary complaint was declined. We can only laugh at both our enemies fighting each other.
    3. As we published last year, in three proceedings about two apartments in front house as well as one room in the attic of back house, the legitimacy of the letterbox company Lafone was not questioned by the judges anymore. The apartments in front house still did not get eviction orders, though for one of them a person is supposed to pay their alleged ‘rent debts’, about 20.000€. For the room in the attic on the other side, the judges actually seem willing to issue an eviction order. Since we published this information, all those decisions were confirmed by the Kammergericht – therefore, the highest court in Berlin now seems to accept the legitimacy of this letter box company. 

    Leonid Medved is the “Owner” of Lafone  

    Part of this change is also that Leonid Medved is now officially listed as owner of Lafone (and therefore R94) on Companys House. He is described as an “individual person with significant control”. It is said that he directly or indirectly holds 75% or more of the shares in the company.

    Medved became registrable as shareholder on 06/04/2016, but the entry note was just published on 25/04/2025.

    With this first listing in an official document of the company we now have proof of what we have known for a long time.

    Info on upcoming eviction court cases

    There are a lot of trials regarding our house coming up in September.

    Besides attempting to get eviction titles for the squatted flats and those who had rent contracts since 1992, Lafone is trying to get rid of the remaining renters of front house by cancelling their rent contracts.

    On 17th of September, all of the rented flats of front house will have appeal hearings. The first lawsuits that attempted to cancel those rent contracts were rejected years ago. Aditionally, some of the trials against people who were added to the lawsuits following the raid in October 2021 will happen that day in the same court room. These hearings will happen at Landgericht II.

    Also on 17.9., there will be a court case against the Kadterschmiede and Keimzelle. The last eviction lawsuit against Kadterschmiede and Keimzelle was rejected by the Kammergericht. Bernaus appeal against that was declined by the federal supreme court (BGH) in November 2023. In the end of last year, Bernau filed another eviction lawsuit against Kadterschmiede and Keimzelle, starting from scratch.

    For all the court cases all the affected parties have to come. That means the accused, but also Lisa Close, the director of Lafone Investments, will be there. Let’s give her a proper welcome!

    Call for participation in the court cases

    We call for participation in solidarity  at the upcoming court cases. The courtcases will be public (bring ID if you want to go inside).

    (Wednesday) 10.09.2025 at 13.00. Littenstr 12-17 room 3705 (3rd floor). Lawsuit against the last existing rent contract in backhouse.

    (Wednesday) 17.09.2025 at 10.30. Tegeler weg 17-21. room 148 (1st floor). Lawsuit against Kadterschmiede and Keimzelle.

    (Wednesday) 17.09.2025 at 13.00. Littenstr 12-17 room 3705(3rd floor). Lawsuit against the rented flats in front house and some other eviction lawsuits.

    For more context read our last two texts “Rigaer94: Sommergewitter in meinem Block – “thunder storms on my block” and “Rigaer94: Return of the Phoenicurus. News from a letterbox

    More infos will follow soon.

    Rigaer 94 stays!

    [ger]

    Update zur rechtlichen Situation der Rigaer94

    Einleitung

    In den letzten 10 Monaten gab es von uns kein Update zur rechtlichen Situation unseres Hauses. Gerade ändert sich wieder viel. Wir sind uns noch nicht sicher, wie sich das alles entwickeln wird. Wir sind uns aber sicher, dass die Gegner*innen unseres Hauses weiterhin daran arbeiten, das Haus zu zerstören. Wir werden nicht aufhören dagegen anzukämpfen. 

    Hier ist ein kurzer Überblick über den aktuellen rechtlichen Status des Hauses und die Änderungen, die sich vollzogen haben. 

    Was ist die aktuelle Situation? 

    Da die meisten der verbleibenden Mietverträge im vergangenen Sommer aufgelöst wurden, ist die überwiegende Mehrheit der Wohnungen nun ohne diese Mietverträge. Im gesamten Haus sind nur noch 5 Mietverträge übrig. Es scheint so, als würden unsere Feind*innen gerade versuchen, die Mietverträge Stück für Stück aufzulösen, um eine rechtliche Grundlage für eine vollständige Räumung des Hauses zu schaffen.

    Gerichtsverfahren, die in den letzten Monaten stattgefunden haben (oder auch nicht..) 

    1. Am 4. September 2024 hätte es eine Berufungsverhandlung über einige der Mietverträge aus dem Jahr 1992 im Hinterhaus und gegen die Personen geben sollen, die infolge der Razzia im Oktober 2021 zu diesen Klagen hinzugefügt wurden. Zuvor hatte das Amtsgericht die Räumungsklagen gegen die Mietverträge abgewiesen. Dieser Gerichtstermin wurde verschoben, weil der sogenannte Anwalt von Lafone, Bernau, einige Unterlagen zu spät an die Richter geschickt hatte. Seitdem wurde kein neuer Termin dafür geplant. Eine ausführlichere Beschreibung gibt es hier.
    2. Die Rechtsanwälte von Lafone legten Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Richter der 66. Kammer des Landgerichts II ein, in der sie den Richtern vorwarfen die Verhandlung verzögert zu haben. Diese Dienstaufsichtsbeschwerde wurde abgewiesen. Wir können nur darüber lachen, dass unsere beiden Feinde gegeneinander kämpfen. 
    3. Wie wir im vergangenen Jahr veröffentlicht haben, wurde in drei Verfahren um zwei Wohnungen im Vorderhaus, sowie um ein Zimmer auf dem Dachboden des Hinterhauses die Legitimität der Briefkastenfirma Lafone von den Richtern nicht mehr in Frage gestellt. Die Wohnungen im Vorderhaus haben dennoch keine Räumungsurteile erhalten, jedoch wurde für eine von ihnen eine Person zu angeblichen “Mietschulden” in Höhe von ~20.000€ verurteilt. Für das Zimmer auf dem Dachboden hingegen haben die Richter ein Räumungsurteil beschlossen. Ein entsprechender Räumungstitel der zur konkreten Räumung führen könnte, wurde seit dem aber nicht bewirkt. Seit wir diese Informationen veröffentlicht haben, wurden alle diese Entscheidungen vom Kammergericht bestätigt. Das höchste Gericht in Berlin scheint nun also die Legitimität dieser Briefkastenfirma zu akzeptieren. 

    Leonid Medved ist der “Eigentümer” von Lafone 

    Teil dieser Änderung ist auch, dass Leonid Medved nun offiziell als Eigentümer von Lafone (und damit der R94) auf Companys House aufgeführt ist. Er wird dort als “individuelle Peron mit erheblicher Kontrolle” beschrieben. Es wird gesagt, dass er direkt oder indirekt 75% oder mehr der Anteile an der Firma hält. Dort steht auch, dass Medved bereits am 06.04.2016 als Gesellschafter eintragungsfähig (“registrable”) wurde. Der Eintragungsvermerk wurde jedoch erst am 25.04.2025 veröffentlicht. Da dies das erste Mal ist, dass er in einem offiziellen Dokument des Unternehmens aufgeführt wird, haben wir nun den Beweis für das, was wir schon lange wussten.

    Infos zu anstehenden Gerichtsverfahren

    Im September stehen viele Gerichtsverfahren bezüglich unseres Hauses an. Neben dem Versuch, Räumungstitel für die besetzten Wohnungen und diejenigen, die seit 1992 Mietverträge hatten, zu erhalten, versucht Lafone die verbleibenden Mieter*innen des Vorderhauses loszuwerden, indem sie ihre Mietverträge kündigen. 

    Am 17. September finden gegen alle Wohnungen des Vorderhauses mit Mietverträgen Berufungsverhandlungen vor dem Landgericht II statt. Die ersten Klagen gegen die Kündigungen der Mietverträge wurden bereits vor Jahren abgewiesen. Darüber hinaus werden einige der Prozesse gegen Personen, die nach der Razzia im Oktober 2021 in die Klagen aufgenommen wurden, am selbem Tag im selben Gerichtssaal stattfinden.

    Ebenfalls am 17.9. findet ein Gerichtsverfahren gegen Kadterschmiede und Keimzelle statt. Die letzte Räumungsklage gegen die Kadterschmiede und Keimzelle wurde vom Kammergericht abgewiesen. Die von Bernau eingelegte Berufung dagegen wurde vom Bundesgerichtshof (BGH) im November 2023 abgewiesen. Ende letzten Jahres hat Bernau eine neue Räumungsklage gegen die Kadterschmiede und Keimzelle eingereicht und damit wieder bei Null angefangen.

    Zu allen Gerichtsverfahren müssen alle betroffenen Parteien kommen. Das bedeutet, dass die Angeklagten, aber auch die Geschäftsführerin von Lafone Investments, Lisa Close, anwesend sein wird. Geben wir ihr eine angemessene Begrüßung!

    Aufruf zur Teilnahme an den Gerichtsverfahren 

    Wir rufen zur solidarischen Beteiligung an den anstehenden Gerichtsverfahren auf. Die Gerichtsverhandlungen werden öffentlich sein (bringt einen Ausweis mit, wenn ihr hineingehen möchtet). 

    (Mittwoch) 10.09.2025 um 13.00 Uhr. Littenstr 12-17, Raum 3705 (3. OG). Klage gegen den letzten bestehenden Mietvertrag im Hinterhaus. 

    (Mittwoch) 17.09.2025 um 10.30 Uhr. Tegeler Weg 17-21. Raum 148 (1. OG). Klage gegen Kadterschmiede und Keimzelle. 

    (Mittwoch) 17.09.2025 ab 13 Uhr. Littenstr 12-17 Raum 3705 (3. Etage). Klagen gegen die vermieteten Wohnungen im Vorderhaus und einige weitere Räumungsverfahren.

    Für mehr Kontext lest unsere letzten beiden Texte “Rigaer94: Sommergewitter in meinem Block” und “Rigaer94: Rückkehr des Phoenicurus. Neuigkeiten aus einem Briefkasten

    Mehr Infos folgen bald.

    Rigaer 94 bleibt!

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