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Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine breite Mobilisierung zu den Protesten rund um den 1.Mai. Und auch dieses Jahr geht es um weit mehr als soziale Reformen in einem vermeintlichen „sozialen Staat“. Es geht nicht darum, Forderungen an Herrschende zu formulieren, sondern darum Herrschaft abzuschaffen!
Natürlich ist der 1. Mai nicht der Dreh- und Angelpunkt revolutionärer Bestrebungen und wir werden hier wohl kaum einen Umsturz vom Zaun brechen. Doch mit der Formulierung unserer Ziele werden wir davon kein Stück abweichen!
Wir müssen an diesem Tag auf die Straße gehen um den Herrschenden zu zeigen, dass wir nicht länger gewillt sind, uns ihnen zu unterwerfen.
Der 1. Mai ist nach wie vor in der Lage eine Masse Mensch zu mobilisieren, die andere Ereignisse kaum schaffen auf die Straße zu locken. Als diese taktische Masse können wir uns Handlungsräume erschaffen die uns bei „kleineren Demonstrationen“ und anderen Anlässen leider versagt bleiben. Zum Anderen formierte sich um den 1. Mai schon lange ein spektrenübergreifender Protest. In diesem haben wir als Autonome, Anarchist_innen, Squatter_innen, Antiautoritäre oder wie wir uns auch immer nennen wollen, in den letzten Jahren immer mehr an Präsenz verloren. Die politischen Inhalte unseres Protestes wurden immer mehr aufgeweicht und verbanden sich in der öffentlichen Wahrnehmung entweder mit DGB und Konsorten zu minimal-reformistischen Forderungen in einem klaren Bekenntnis zu neoliberaler Finanz- und Wirtschaftspolitik oder wurden zu einer „linksradikalen“ Klassenkampfpolemik zusammenkonstruiert.
Wir können uns weder in Forderungen nach „gleichem (billig)Lohn auch für Leiharbeiter_innen“ noch nach „alle Macht dem Proletariat“ wiederfinden.
Wir können eine Befreiung des Lebens nur in der absoluten Negation von Macht und Herrschaft erkämpfen!
Das diese „Mächtigen“ nur herrschen können, weil der Großteil der Menschen gewillt ist sich beherrschen zu lassen, haben inzwischen immer mehr Menschen erkannt. Überall brodelt es deshalb auf der Welt. Überall begeben sich deshalb Menschen in klare Konfrontation mit Staat und Kapital. Viele Regierungen müssen deswegen näher zusammen rücken um gemeinsam gegen die Menschen vorzugehen, die gegen das Regiert-werden kämpfen. Seit Jahren trainieren EU und Nato die Niederschlagung sozialer Aufstände und schotten die Grenzen ab, weil sie genau wissen, dass sie mit dem Rücken immer mehr Richtung Wand gedrängt werden. Um so mehr der Staat dabei unter Druck gerät, um so offener und härter wird er seine Schläge führen. Dass eine kapitalistische Logik dabei auch über Leichen geht beweist nicht zuletzt der Fall Rosemarie F. Hier hat das sogenannte „Rechtssystem“ ganz klar abgewogen: Ein Menschenleben gegen Eigentumsansprüche…
Doch gerade in Dt. ist das Eigentum unantastbar und wird mit aller Macht verteidigt!
Dabei lässt der Staat auch keine Gelegenheit aus zu beweisen dass nur er das Monopol auf die Ausübung von Gewalt besitzt.
Um dieses Monopol zu brechen müssen wir uns als erstes klar werden, dass die Kategorien von „Recht“ und „Unrecht“ von staatlicher Gesetzgebung besetzt sind. Diese Kategorisierung gilt es ebenso aufzubrechen wie die Schleier mit denen der Staat seine Angriffe auf unsere Bewegung zu kaschieren versucht.
Als Beispiel sei hier das Mayfest genannt was mit taktischer „Platzbesetzung“ und Medienpropaganda versucht eine Befriedung der Proteste zu erreichen. Mit Bier und Bratwurst statt Steinen und Hasskappen wollen Bullen und Senat soziale Spannungen mit einer großen Party überlagern. Welchen Zustand soll es an diesem Tag aber zu feiern geben?
Diesen altbewährten und neu entwickelten Angriffen des Staates müssen wir neue und unkonventionelle Strategien entgegensetzten. Diese gemeinsam zu entwickeln muss ein Ziel einer radikalen Bewegung sein!
In diesem Sinne:
Kommt alle zu Demo am 1. Mai und seit kreativ!
Lasst uns den Widerstand in kollektiven Momenten entfalten und aus ihrer Logik ausbrechen!
Für die Anarchie!
18:00h Lausitzer Platz ; wir sehen uns im schwarzen Block!
Eure Rigaer94