Zunächst zur Erinnerung: Vergangenen Samstag haben wir aufgrund verschiedener Hinweise beschlossen, uns und unsere Unterstützer_innen in Verteidigungsbereitschaft zu versetzen. Die Mischung aus konkreten Informationen und Gerüchten veranlasste uns, davon auszugehen, dass eine Räumung vorbereitet wird. Hier nochmal unsere entsprechende Veröffentlichung: https://linksunten.indymedia.org/de/node/169545

Bis heute hat sich die Situation nicht grundlegend verändert. Nach wie vor schätzen wir die Lage als ernst ein. Wir sind auf einen Angriff der Bullen vorbereitet und wir bitten alle, weiterhin Druck auf allen Ebenen zu erzeugen, um die gewalttätigen Angriffe gegen unsere Strukturen zu einem unkalkulierbaren Risiko für die Verantwortlichen und die Beteiligten zu machen.

Mit dem Angriff auf den Abstand in der Rigaer 78 hat sich gezeigt, dass Henkels Schlägertrupp nach wie vor eine alltägliche Gefahr für die körperliche Unversehrtheit der Bewohner_Innen und Besucher_Innen der Rigaer Straße ist. Alleine deswegen und wegen der Information über die angefragten auswärtigen Hundertschaften für Ende Februar müssen wir wachsam bleiben. Hierbei könnt ihr uns unterstützen und die Augen offen halten.

Unterdessen haben sich die Informationen konkretisiert, dass Innensenator Henkel den Brandschutz vorschieben will, um uns loszuwerden. Theoretisch kann das nur bedeuten, dass ein demütigendes bürokratisches Verfahren auf uns zurollt. Theoretisch… aber nicht praktisch. Von den Kontrollen, Prügelattacken und Platzverweisen im Gefahrengebiet über die Razzien am 13. und 17. Januar bis zum Einbruch mit Hilfe der Feuerwehr in die Rigaer 78 hat sich gezeigt, dass der Polizeistaat freidreht. Im schlimmsten Fall gehen wir deshalb davon aus, dass wir von Bullen „evakuiert“ werden und das Haus versiegelt wird. Egal, welche Geschichten die Polizeipresse vermelden sollte, werden wir dieses Szenario als Räumung verstehen.

Wir wollen aber auch nicht den Teufel an die Wand malen. Schließlich ist der Pressesprecher der Polizei längst der Lüge überführt, Henkel schwächelt weil ihm die Stammwähler zur AfD überlaufen und die Berliner Polizei hat ihren Jahrzehnte alten Ruf als faschistoide Schlägerbande wieder aufgefrischt. Außerdem ist es offiziell, dass uns bei der „Begehung“ Feuerlöscher geklaut wurden und Fluchtwege versperrt wurden. Es liegt also auf der Hand, dass jedweder Angriff auf unser Haus und unsere Strukturen eine politisch motivierte Gewalttat ist. Wir fordern alle aufrechten Demokraten auf, sich schon im Voraus von diesen feigen und hinterhältigen Attacken zu distanzieren!

Alle anderen fordern wir dazu auf, mit uns zusammen autonome Strukturen zu verteidigen. Nach wie vor stehen die Zwangsräumungen vom M99 und von der Friedel54 im Raum. Wenn wir es nicht schaffen, auf der Straße ein Szenario des Aufstandes zu schaffen, dann werden wir entweder zum Spielball der Politik oder wir werden Stück für Stück der Grundlagen beraubt, die es braucht, um dem Kampf gegen Gentrifizierung eine revolutionäre Perspektive zu geben.

Lasst uns auch weiterhin nicht vergessen, in welchem gesellschaftlichen Klima des Rassismus die derzeitigen Angriffe gegen anarchistische Strukturen passieren. Gerade darin liegt auch eine entscheidende Quelle des Zorns, die uns die Energie zum kämpfen geben kann. Beachtet daher bitte auch den Aufruf aus Calais, wo der Staat den Refugees ihr Obdach rauben will.