Seit nunmehr fast einem Jahr ist der Friedrichshainer Nordkiez der Truppenübungsplatz von Henkels Schergen. Faktisch bedeutet das, dass ein kompletter Kiez kriminalisiert und terrorisiert wird. Seien es die unzähligen Übergriffe, Festnahmen, die Schikanen, Durchsuchungen, Beleidigungen und Drohungen die Liste ist lang. Der Staat schlägt um sich. Getroffen werden die, die sich gegen den Ausverkauf der Stadt, Vertreibung, Verdrängung und den kapitalistischen Normalvollzug wehren, organisieren, planen und handeln. Die Festnahmen von Aaron und Balu, die im Verlauf der Demo „Rigaer 94 verteidigen – Investor*innenträume platzen lassen“ am 09.07.2016 verhaftet wurden und seit dem in Untersuchungshaft der JVA Moabit sitzen, verdeutlichen, wie sehr sich der Staat in Zugzwang sieht. Jeder Funken des Widerstands muss im Keim zu erstickt werden.

Trotz und/ oder grade wegen dieser permanenten Ausnahmesituation, ist der Kiez zusammen gewachsen. Seien es die monatlich stattfindenen Kiezversammlungen, der Austausch untereinander, die Solidarität und die gegenseitige Hilfe. Henkel, Kandt und wie sie alle heißen mögen, haben hoch gepokert und sind tief gefallen mit ihrem Vorhaben, den Kiez zu spalten und zu befrieden. Denn erreicht haben sie exakt eins: genau das Gegenteil. Die Kämpfe um den Nordkiez stehen dabei dennoch exemplarisch für den Kampf gegen die Stadt der Reichen, gegen Aufwertung und Verdrängung und für ein besseres Leben für alle. Denn was hier im Nordkiez verwirklicht wird, ist eben auch der Versuch eines Zusammenlebens, das auf Kollektivität und Solidarität beruht. Genau darum sollte es unserer Meinung nach gehen: Wege zu finden, kollektives und solidarisches Zusammenleben zu entwickeln und umzusetzen, und das in ganz Berlin.

Dass dieser Weg oft hart und schwer ist, wissen wir nur zur gut. Wir wissen aber, dass ein anderes Leben in einer anders organisierten Stadt nicht nur möglich, sondern zwingend notwendig ist. Eine Möglichkeit, um in gemeinsamen Austausch zu kommen, kann die Demo am 10.09. sein. Nutzen wir die Möglichkeiten, die wir haben, bleiben wir unberechenbar und machen wir ganz Berlin zu einem rebellischen Kiez!

Auf zur Mietenstoppdemo am 10.09. um 14:00 Uhr am Platz der Luftbrücke! Hinein in den Mietrebell*innen Block!

***Vortreffpunkt***

zur gemeinsamen Anreise aus dem Friedrichshainer Nordkiez: 13:00 Uhr Dorfplatz (Rigaerstraße / Liebigstraße)

***Vortreffpunkte aus anderen Kiezen***

Wedding: 12:30 Uhr Koloniestraße/ Badstraße (gemeinsam mit den kämpfenden Mieter*innen der Koloniestraße) und 13:15 Uhr U-Bhf. Leopoldplatz (U6, Gleis in Fahrtrichtung Alt-Mariendorf)
Neukölln: 13:00 Uhr Hermannplatz
***Aufruf des Demo-Bündnisses***
http://mietenstopp.blogsport.de/2016/08/22/gemeinsam-gegen-verdraengung-verarmung-und-den-ausverkauf-der-stadt/

Unsere solidarischen und kämpferischen Grüße gehen auch an die Menschen, die sich am 10.9. den Nazis in Halle, Stade und Göttingen in den Weg stellen!