Nach den Razzien am 15. November (https://de.indymedia.org/node/25981) im Hinterhaus der Rigaer 94 und in drei Privatwohnungen, scheint Markus Bernau, der angebliche Anwalt von „Lafone Investments Limited“ seine Zeit wieder einmal gekommen zu sehen. Nachdem er zweimal ergebnis- und fassungslos versuchte, in zwei Gerichtsinstanzen die Kadterschmiede räumen zu lassen, arbeitet er sich jetzt an unseren Haustüren ab (https://de.indymedia.org/node/26080).

Von den großkotzig angekündigten Baumaßnahmen, sprich dem Ausbau einer noch unbestimmten Anzahl an Türen, ist derzeit noch nichts zu merken. Doch Bernau hat uns eine kleine Überraschung vorbereitet. Er hat uns auf inoffiziellen Wegen die Nachricht zukommen lassen, dass ein neues Klageverfahren bezüglich der Räumung der Kadterschmiede von ihm in die Wege geleitet wird. Ob und in wieweit die neue Klage schon von gerichtlicher Seite geprüft wurde, ist uns zur Zeit nicht bekannt.

Bernau beantragte schon bei dem selben Gericht einen Räumungstitel, doch 2016 und 2017 wurde Bernau mit der Begründung der fehlenden Vollmachten unverrichteter Dinge nach Hause geschickt. Insbesondere wurden die Baumaßnahmen im Jahr 2016 und der damit über 23 Tage andauernde Belagerungszustand im Nachgang als rechtswidrig eingestuft und trugen erheblich zum Abdanken des ehemaligen Berliner Innensenators Frank Henkel bei.

Ungewissheiten gibt es für uns Bewohner*innen zur Zeit viele, doch eine Sache ist sicher: Weder Bernau, Tom Schreiber noch die Berliner Polizei und der Innensenator höchstpersönlich werden uns dazu bewegen können die Kadterschmiede kampflos aufzugeben. Der erneut drohende Räumungsversuch der Schmiede durch den kläglichen Verkehrsanwalt M.B. sollte als das begriffen werden wofür er steht und was es ist: ein Angriff auf das Projekt Rigaer94, auf die Ideen und Utopien, für die dieses Projekt steht und kämpft und somit auch ein Angriff auf die Selbstverwaltung und Selbstorganisierung der Bewohner*innen des Hinter- und Vorderhauses. Es ist ein Angriff auf einen Ort, der sich seit Jahren verweigert mit all den Schweinen an einem Tisch zu sitzen, der sich verweigert die Lügen-Konstrukte des LKA mit Reue oder Resignation zu beantworten, ein Ort der sich vorgenommen hat aus den Repressions-Versuchen Angriffslust zu entwickeln.

Auch wenn es bis jetzt nur leere Worte in den Briefen Bernaus sind und wir noch nichts vom Gericht bekommen haben, sollte die Situation ernst genommen werden.

Der Angriff gegen uns muss in die aktuelle Lage des Nordkiezes eingebettete werden. Am 31. Dezember läuft der Mietvertrag unserer Nachbar*innen der Liebig34 aus. Ab dem Zeitpunkt ist jederzeit mit einer Räumung zu rechnen. Die Aussage von Padovic, unter keinen Umständen mit dem anarcha-femministischen Hausprojekt verhandeln zu wollen, da er seine Träume von Luxuseigentumswohnungen nicht auf Seite legen möchte, erklärt bestens was aus diesem Kiez werden soll. Die strukturellen Angriffe gegen die widerständigen Projekten sind der Versuch den Nordkiez vollständig zu befrieden. Für diejenigen, die täglich durch den Kiez gehen, ist schnell ersichtlich wo die Reise hingehen soll. Wir wissen nicht immer wie es weiter gehen soll in diesem Kampf gegen die Stadt der Reichen und unter dem permanenten Blick der Berliner Bullen. Aber wir haben noch gut in Erinnerung wie die Wochen der Belagerung zu Wochen der Solidarität und militanten Stärke wurden.

Finger weg von unseren Häusern!

Liebig34 und Rigaer94 verteidigen. Der Nordkiez bleibt unser Zuhause.