Am Samstag, den 6.7. um 14 Uhr findet die Demonstration “Notstand der Menschlichkeit” statt. Es wird darum gehen, die zivile Seenotrettung gegen die permanenten Angriffe des Staates zu verteidigen. Die zivile Seenotrettung sabotiert die mörderische Grenzpolitik der EU-Staaten, indem sie diejenigen nach Europa bringt, die nach dem Willen der Politik ertrinken sollen. Die aktuelle Kriminalisierung der Seenotrettung ist ein Angriff gegen alle, die die weltweit herrschende Ordnung bekämpfen, in der die Menschen nach Nationalitäten bewertet werden.

Carola Rakete und die Besatzung ihres Rettungsschiffes hat Schiffbrüchige vor dem Ertrinken gerettet. Damit hat sie wie andere Widerständige entgegen der europäischen Grenzpolitik gehandelt. Außerdem hat sie entgegen staatlichen Anweisungen die Geretteten auf europäischen Boden gebracht. Sie hat es riskiert, persönlich dafür bestraft zu werden und wir alle wissen, dass ihr Handeln bedeutend ist. Die humanistische Heuchelei in Europa wird entlarvt, was uns dazu zwingt, klar Position zu beziehen: für oder gegen den Mord an den Grenzen. Ohne wenn und aber.

Wir sind dagegen, dass Menschen an den Grenzen sterben, um unseren Lebensstil und unsere Ordnung zu erhalten. Wir sind dafür, dass diese Ordnung zerstört wird, weil sie seit jeher auf Blut aufgebaut ist. Aus diesem Grund unterstützen wir die zivile Seenotrettung im Kampf gegen die Kriminalisierung. Wir stellen uns aber auch hinter diejenigen, die mit illegalen Methoden die Seegrenzen überwinden oder anderweitig sabotieren. Hinter die vielen Migrant*innen, die sich in Eigenregie zu Fuß oder unter LKWs, aufmachen um dutzende Grenzen ohne Erlaubnis und Registrierung zu umgehen, ihre eigenen Finger verbrennen um dem Asylsystem nicht ihre Identität zu geben, die sich in ihren Abschiebezentren organisieren und sie in Brand setzen und auch hinter die Helfer*innen in den Bergen und auf Landwegen.

Demonstration:

6.7., 14 UHR, Willy-Brandt-Straße 1, Berlin