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25 Jun 2016
Gefunden auf: https://linksunten.archive.indymedia.org/node/183179/index.html
PRESSEMITTEILUNG ANWOHNER*INNENGRUPPE AUS DEM NORDKIEZ FRIEDRICHSHAIN 24.6.2016 – Da entdeckt ein Hausbesitzer spontan und überraschend seine soziale Ader und möchte geflüchteten Menschen Wohnraum zur Verfügung stellen. Und was macht er? Er ruft die Polizei, die mit 299 Mann und einer Frau eines seiner Häuser in Berlin Friedrichshain räumen, damit er dort sozial tätig sein kann.
Der Hausbesitzer, nennen wir ihn Mr. Panama, beschäftigt auch einige Bauarbeiter* und Wachschützer* und die lässt er über längere Zeit von der Polizei beschützen, damit sie aus seinem Haus die Leute rausekeln, die ihm trotz seiner sozialen Ader nicht passen. Wie gut, dass die Steuerzahler*innen das alles finanzieren, dank Herrn Henkel und Herrn Kandt!
Viel einfacher wäre es gewesen, Mr. Panama hätte das Schaffen von Räumen für geflüchtete Menschen denen überlassen, die genau das seit Jahren in der Rigaer Straße 94 tun: Die Kadterschmiede war bis zu ihrer Räumung am 22.6. ein Raum, in dem sich alle, auch geflüchtete Menschen, treffen und vernetzen konnten. Mr. Panama hätte darauf vertrauen können, dass die geflüchteten Menschen, denen er jetzt helfen will, sich viel besser selbst organisieren können. Dafür brauchen sie aber die Freiräume, die ihnen von Hausprojekten, wie der Rigaer 94, zur Verfügung gestellt werden. Und zwar umsonst, einfach so. Vielleicht ohne Mietvertrag, aber eben auch ohne Gewinnstreben. Für die Steuerzahler*in wäre das wesentlich günstiger gewesen.
Im Übrigen wäre es für uns Anwohner*innen wesentlich erfreulicher, wenn wir uns nicht über sinnlose Straßensperren ärgern müssten und nicht darüber, dass die laufenden Motoren der Einsatzfahrzeuge die Feinstaubwerte explodieren lassen. Gerne würden wir auch weiterhin jeden Tag die gute und erschwingliche Küche für Alle, KüFa, in der Kadterschmiede genießen, aber die bleibt ja nun vorerst kalt.
Gefahrengebiet, so ein Blödsinn: Herr Henkel lässt seine Polizei Wahlkampf in der Rigaer Straße machen und diskriminiert dabei pauschal einen ganzen Kiez als kriminalitätsbelasteten Ort. Die einzigen Gefahren gehen in der Rigaer Straße von denen aus, die hier Häuser räumen lassen, um sie zu sanieren und dann unerschwinglich zu vermieten.
Rigaer 94 und Kadterschmiede müssen für den Kiez erhalten bleiben!