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[english version below]
Die Einträge in der Hauschronik spiegeln die Perspektiven und Einordnungen verschiedener Kollektivmitglieder zu verschiedenen Zeiten wieder. Sie sind somit als Zeitdokument zu verstehen und nicht zwingend die Perspektiven der aktuellen oder zukünftigen Kollektivmitglieder.
Juni 1990 | Besetzung der Rigaer 94 |
Januar 1991 | Gründung des Hausvereins “Verein für Kultur und Kommunikation” (VKK) |
März 1992 | Legalisierung (Abschluss eines Rahmenvetrages und Einzelmietverträge mit der WBF) |
1992/93 | Instandsetzung, die sich noch jahrelang hinzieht wegen unsachgemässer Ausführung |
September 98 | Rückübertragung an die “Jewish Claims Conference”, da die AlteigentümerInnen im Naziregime deportiert und ermordet wurden. Die JCC übernimmt bei rückübereigneten Häusern keine Verwaltungsaufgaben, sondern überträgt diese auf eine Hausverwaltung – in unserem Fall “Ute Skorzus” – und lässt über einen Makler das Haus zum Verkauf ausschreiben. |
Januar 2000 | Verkauf des Hauses an Uwe Ehmke |
14. Jan. 2000 | Bulleneinsatz: Kadterschmiede wird wegen baulicher Mängel polizeilich gesperrt. Dabei werden Wasser-/ Elektroinstallationen zerstört, Fenster werden zugemauert. Ausserdem sind die Bullen wegen angeblichem Stromklaus da. Der WDR filmt dabei (“Das Stromkabel im Abflussrohr”). |
27. April 2000 | Polizei verschafft sich Zugang zum gesamten Haus, obwohl sie nur einen Durchsuchungsbefehl für eine Wohnung hat. Die restlichen Fenster im EG werden zugemauert. Polizei beginnt mit Teilräumung, die allerdings abgebrochen wird. |
April 2000 | BewohnerInnen nehmen die Gründung einer GenossInnenschaft zum gemeinschaftlichen Kauf des Hauses in Angriff |
14. Juni 2000 | Polizeieinsatz: Einrichtung und Getränke der Kadterschmiede werden abtransportiert, Auto und Moped vom Hof werden geklaut und verschrottet |
Juli 2000 | “Runder Tisch” mit Ehmke. Dieser erscheint das zweite Mal nicht mehr und tritt vom Kauf zurück. Die GenossInnenschaft “Politik Kultur Wohnen” i.G. stellt Kaufangebot. |
August 2000 | Baupolizeiliche Entsperrung, da alle Mängel behoben sind. |
Sept. 2000 | Verkauf des Hauses an den neuen “Eigentümer” Suitbert Beulker, dem zu diesem Zeitpunkt schon das Haus Rigaer Str. 95 sowie das Eckhaus Rigaer Str. 96/Liebig Str. 14 gehören |
Sept. 2000 | Bulleneinsatz: Wegen lautem Radio versuchen die Bullen durchs Fenster einzusteigen, ziehen aber schließlich wieder ab. |
Okt. 2000 | Mehrere Treffen am “Runden Tisch” im Abgeordnetenhaus Berlin. Versuch sich mit Beulker über die Zukunft des Projektes zu verständigen. Dieser ignoriert sämtliche von den BewohnerInnen geäußerte Interessen. Statt dessen fordert er Begehung des Hauses und bestreitet das Bestehen von gültigen Mietverträgen, unterschreibt aber nach zähen Verhandlungen eine Absichtserklärung, einen aktualisierten Rahmenvertrag abzuschliessen. |
22./23. Nov. 2000 | Beulker erscheint nicht zum “Runden Tisch”. Statt dessen reicht er beim Amtsgericht eine einstweilige Verfügung ein, um Zugang zum gesamten Haus zu erlangen und im Keller Rohre für ein Blockheizkraftwerk legen zu können. Die Klage verliert er. |
3. Jan. 2001 | Fristlose Kündigung aller Mietverträge durch Beulker (wg. angeblicher Mietschulden). Beulker fordert geräumtes Haus bis zum 22. Januar. |
25. Jan. 2001 | Beulker geht mit einstweiliger Verfügung in Berufung. |
14. Feb. 2001 | Polizeieinsatz: Bullen wollen Haus stürmen wegen “lautem Abspielen von Musik, Singen, Holzhacken”, ziehen dann aber ab mit der Bemerkung, wenn sie ins Haus gingen, würden sie sich eh nur Krankheiten holen. |
15. Feb. 2001 | Androhung fristloser Kündigungen, wenn weiter Veranstaltungen in der Kadterschmiede stattfänden. Ausserdem fordert Beulker einen Haustürschlüssel. |
16. Feb. 2001 | Polizeieinsatz veranlasst von Beulker wegen angeblichen Leerstands von Wohnungen. Beulker lässt sieben Türen zerstören und klaut die Haustüren. BewohnerInnen werden die Treppe runtergeschmissen. Die Polizei lässt sich erst durch Mitglieder des Abgeordnetenhauses stoppen, nachdem sie schon drei Wohnungen widerrechtlich begangen haben. Es wird eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Einsatzleiter gestellt und eine Anzeige wegen Sachbeschädigung/Hausfriedensbruch gegen Suitbert Beulker. |
1. März 2001 | Post von Beulker: Kadterschmiede müsse bis zum 15. März geräumt sein. In den Räumen befinde sich sowieso nur Sperrmüll. |
15. März 2001 | Mehrere Polizeieinsatzwägen stehen vorm Haus. Diese erklären, uns vor illegalen Aktionen Beulkers schützen zu müssen. |
20. März 2001 | BewohnerInnen reichen Klage gegen Beulker ein, damit er seine Absichtserklärung zum Abschliessen eines aktualisierten Rahmenvertrags einhält. |
30. März 2001 | Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Einsatzleiter wegen Einsatz vom 16.2. Der entschuldigt sich für das illegale Betreten vermieteten Wohnraums, rechtfertigt aber den Einsatz. |
April 2001 | Die ersten Räumungsklagen gegen die Rigaer 94 werden eingereicht. Insgesamt erhalten die BewohnerInnen 20 Räumungsklagen. Die bisher verhandelten Räumungsklagen werden alle vom Gericht abgewiesen. |
Juli 2001 | Beulker möchte an den Stromkasten im Vorderhauskeller, der nicht zum Hausprojekt gehört und zu dem er einen Schlüssel hat. Statt durch das Vorderhaus zu gehen, geht Beulker unter Polizeischutz durch unser Haus, beschädigt den Riegel der Kellertür und bricht die Tür zwischen Seitenflügel- und Vorderhauskeller auf. Anschliessend lässt er im Hinterhaus die neuen Sicherungen durch alte und schlechtere austauschen. |
7. Juli 2001 | Die zugemauerten Fenster der Kadterschmiede werden wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt. Nach einer halben Stunde trifft eine Polizeihundertschaft ein, droht mit Räumung, kesselt die Anwesenden ein, vermutet eine Sachbeschädigung. S. Beulker wird informiert und erscheint nach einer weiteren halben Stunde, fährt aber nach 10 Minuten wieder. Daraufhin werden die Arbeiten fertiggestellt. |
10. Aug. 2001 | Erneute fristlose Kündigungen für 15 Wohnungen. Die Kündigungen stützen sich diesmal auf nicht weniger als 14 Punkte. |
Oktober 2001 | Es finden 6-wöchige Bauarbeiten zwecks Rohrverlegung statt. In der Liebigstr. 14 verliert S. Beulker Klagen gegen die MieterInnen wegen Mieterhöhung. Auch in den benachbarten Häuser Rigaer 95/96 gibt es gerichtliche Auseinandersetzungen zwischen MieterInnen und S. Beulker. |
5. November 2001 | Verhandlung der Rahmenvertragsklage vor dem Landgericht Lichtenberg. Das Gericht folgt weitgehend unserer rechtlichen Ansicht, gibt aber aufgrund eines Formfehlers eine Nachfrist von 4 Wochen zum Einreichen weiterer Beweise. |
5. Dezember 2001 | Ende der Nachfrist. Die Urteilsverkündung soll am 20.12.01 stattfinden |
18. Dezember 2001 | Erstmals wird einer Räumungsklage gegen eine Wohnung vor dem Amtsgericht Lichtenberg stattgegeben. Auch für eine weitere Wohnung erhält Beulker einen Räumungstitel. Es wird Berufung seitens der Mieterinnen eingelegt. S. Beulker hat gegen 11 abgewiesene Klagen Berufung eingelegt. 8 erstinstanzliche Räumungsklagen stehen noch aus. Am 25.2.2002 finden die ersten Berufungsklagen statt. |
20. Dezember 2001 | Urteilsverkündung: der Klage auf Räumung der Erdgeschoßräume wird stattgegeben. Das Urteil ist ab sofort vollstreckbar. Daran würde auch eine Berufung nichts ändern. Die Erdgeschossräume können also ab jetzt jederzeit geräumt werden. Am Abend findet eine Spontandemonstration zum Firmen-/Wohnsitz S. Beulkers (Schönhauser Allee 73A) mit 50 Personen statt. |
Samstag, 26.1.2002 | Es gibt eine Demonstration unter dem Motto “Linke Strukturen aufbauen – Rigaer 94 verteidigen” mit fast 1000 Leuten. |
28.2.2002 | Die ersten vier der insgesamt 20 Räumungsklagen sind in der letzten Instanz vom Landgericht abgewiesen worden, das heisst, dass die Kündigungen hinfällig sind und diese Wohnungen nicht geräumt werden können. |
6.5.2002 | Räumungsaufforderung für die Kadterschmiede durch Gerichtsvollzieher |
16.5.2002 | Gespräch mit Innensenator Körting im Abgeordnetenhaus von Berlin |
Mai 2002 | Kurz vor dem ursprünglichen Räumungstermin am 28.05. erhielten sämtliche MieterInnen erneut fristlose Kündigungen mit der Begründung, Beulker hätte wegen im Treppenhaus eingebauter Zwischentüren keinen Zugang zum Haus. In einem weiteren Schreiben forderte Beulker die BewohnerInnen auf, bis zum 27.05. (also einen Tag vor der angesetzten Räumung) alle persönlichen Dinge aus Treppenhaus und Dachboden zu entfernen. Alles was danach noch dort wäre, würde kostenpflichtig entfernt werden. |
24.5.2002 | Überraschendes Angebot von Seiten des Senats: Simplonstr. 15/17 wird als Ersatzobjekt vorgeschlagen. Die BewohnerInnen der Rigaer 94 sollen sich innerhalb von drei Tagen entscheiden, ob sie dieses Ersatzobjekt annehmen. Bei einer Zustimmung wird eine Aussetzung der Räumung der Kadterschmiede angeboten. |
27.5.2002 | Der Rahmenvertrag über das Ersatzobjekt zwischen Senat, Bezirk und Rigaer 94 wird unterzeichnet. Dieser wird jedoch nur gültig, wenn drei Grundbedingungen erfüllt sind: bezahlbare Miete (nach Modernisierung), Einigung mit den dort lebenden MieterInnen, zusammenhängender und abgeschlossener Wohnraum. Eine Aussetzung der Räumung am nächsten Tag wird mündlich zugesichert. |
28.5.2002 | Tag R: Bis zum Schluss war unklar ob die Bullen sich an die Abmachung halten werden oder nicht. Bis zum durch den Gerichtsvollzieher angesetzten Termin um 8.00 Uhr sind 200-300 UnterstützerInnen in der Rigaerstr. Es gibt eine Spontandemo (endlich ma wieder unangemeldet) durch den Kiez und anschliessend Musik und Getränke auf der Strasse. |
29.5.2002 | Beulker droht sämtlichen MieterInnen die fristlose Kündigung an, sollten diese ihm keinen Schlüssel für die Zwischentüren aushändigen. |
27.8.2002 | Die Bullen greifen Nachts die Kadterschmiede an. 11 Leute werden verhaftet. Mit dubiosen Begründungen wie “Biertrinken in der Öffentlichkeit” und “nächtliches Herumlungern auf Gehwegen”. Es gibt eine Spontandemo Richtung Knast mit c.a. 50 Leuten, die aber gestoppt wird. Von den Beteiligten werden die Personalien aufgenommen. |
4.9.2002 | Mit einem Bullengrossaufgebot früh morgens um 6 Uhr werden die Erdgeschossräume (Kadterschmiede) geräumt. Das Konzept, die Strassen vorher dichtzumachen, geht leider nicht auf. Trotzdem dauert es mehrere Stunden, bis SEK und Polizei die verbarrikadierten Räume aufgebrochen haben. Es kommt zu mehreren Spiontandemonstrationen gegen die Räumung. |
6.9.2002 | Auf einer Demonstration gegen die Räumung wird die leerstehende Schule in der Böcklinstr. als Ersatzobjekt gefordert. Der Bezirk ist zu Verhandlungen nicht bereit, stattdessen verhindert die Polizei, daß die Demo auf dem Gelände der Schule endet. Es kommt zu mehreren Verhaftungen. |
November 2002 | Die BewohnerInnen der R94 (einschliesslich des Vorderhauses, das nicht zum Projekt gehört) erhalten einen Brief von der BEWAG, daß der Gemeinschaftsstrom (Treppenhaus, Dachboden, Keller) auf unbestimmte Zeit abgestellt wird. Beulker hatte die Stromkosten, die ihm mit der Miete gezahlt werden seit Februar nicht mehr an die BEWAG weitergeleitet. Die Betroffenen schließen nach langen Verhandlungen mit der BEWAG eigene Verträge ab. |
5.12.2002 | Die Kadterschmiede wird wiederbesetzt. Die Bullen kämpfen sich mit Hilfe der Feuerwehr 3 Stunden lang durch Barrikaden im Treppenhaus. Nur der vordere Teil der Kadterschmiede wird geräumt – der hintere Teil bleibt besetzt. |
13.12.2002 | Die lange angekündigte Wiederbesetzungs- und Eröffnungsparty der Kadterschmiede kann wegen der Bullenpräsenz nicht stattfinden. Es gibt in der Nacht mehrere Spontandemos (teilweise mit über 200 Leuten) und ein paar Müllcontainer brennen in den Strassen. Die Party findet letztlich im X-B-Liebig statt. |
Februar 2003 | Neue Kündigungen!! Beulker kündigt mehrere Wohnungen mit der Begründung der illegalen Untervermietung |
22.2.2003 | “Keine Ruhe für die Mitte” – ca. 1500 Leute demonstrieren u.a. für den Erhalt linker Projekte, Häuser und Wagenburgen. Nach der Demonstration kommt es zu Übergriffen durch die Polizei. Es gibt Verhaftungen und mindestens einen Schwerverletzten. |
17.4.2003 | Nachdem die Räumungsaufforderungen für 5 Wohnungen vom Gerichtsvollzieher schon per Post zugestellt wurden, tauchen Zivibullen nachts in der Kadterschmiede auf, um diese Bescheide nochmal persönlich zu überreichen. Der Räumungstermin für die 5 Wohnungen ist am 7. Mai 2003 um 6.00 Uhr früh. |
6.5.2003 | Etwa 1000 Leute beteiligen sich abends an einer Demonstration gegen die am nächsten Tag anstehende Räumung von 5 Wohnungen. Die Demo geht vom Schlesichen Tor zum Boxhagener Platz. |
7.5.2003 | Früh morgens gegen 5 Uhr prügeln die Bullen etwa 100 Leute weg, die sich vor die Rigaer 94 gestellt hatten. Mit Unterstützung des SEK wird durch Fenster, Türen und Dach ins Haus eingedrungen. 5 Wohnungen werden geräumt und zum Teil durch erhebliche Zerstörungen unbewohnbar gemacht, u.a. persönlich von einem mit einer Axt schwingenden Suitbert Beulker. Abends findet eine Spontandemo mit 300-400 Leuten statt. Es werden in Solidarität mit der Rigaer 94 spontan zwei Häuser besetzt. |
8.5.2003 | Die Bauarbeiter von S. Beulker setzen ihr zerstörerisches Werk in zwei der fünf Wohnungen fort und machen Durchbrüche vom Vorderhaus zu den anliegenden geräumten Wohnungen im Seitenflügel. |
9.5.2003 | Um halb acht Uhr morgens brechen Beulkers Bauarbeiter erneut in die Rigaer 94 ein, indem sie auf dem Dachboden die Wand zwischen Vorderhaus und Seitenflügel durchbrechen. Die Bullen nehmen nach wahllosen Beschuldigungen durch zwei der Bauarbeiter drei Personen, die sich im Haus befinden, fest. Weiterhin werden bisher unversehrte Sachen zerstört, so z.B. die Tischtennisplatte im Garten, Fahrräder im Treppenhaus, Waschmaschinen. Über gewaschene Wäsche wird Farbe gekippt. Die Räume der Kadterschmiede werden zertrümmert. Alles landet in Containern. Die Bullen schauen tatenlos zu. Auch als ein Bewohner von Beulker persönlich geschlagen und UnterstützerInnen von Bauarbeitern mit Knüppeln die Strasse entlangt gejagt werden, schreiten die Bullen nicht ein. Am späten Nachmittag sind Leute aus der Rigaer 94 sowie einige UnterstützerInnen in den Innova-Markt am Alex eingezogen. Dort gibt es schicke Sofas, Kochnischen, Betten – alles das, was in der Rigaer 94 seit Mittwoch fehlt oder zertrümmert wurde. |
10.5.2003 | Die Bauarbeiter haben Wochenende, dafür fährt zwischenzeitlich alle fünf Minuten eine Bullenwanne am Haus vorbei. Nachts um 4 Uhr brechen die Bullen ins Haus ein und gehen bis in den 2. Stock. |
11.5.2003 | Morgens gegen elf Uhr tauchen die Bullen im Hof auf und belagern das Haus. Auf der Strase stehen drei Wannen. Am Nachmittag findet eine Demo mit etwa 500 Leuten durch Friedrichshain statt. |
12.5.2003 | Ein Hubschrauber kreist über dem Haus, 300 Bullen rücken an und das SEK stürmt vormittags gegen 11.30 Uhr erneut das Haus. Angeblich sollen die geräumten Wohnungen wiederbesetzt worden sein, was sich aber als unwahr herausstellt. UnterstützerInnen der Rigaer 94 besetzen das PDS-Büro im Weidenweg. Dort gibt es abends Vokü, Filme und Plenum. Die Rigaer 94 wird nun von einem privaten Sicherheitsdienst bewacht. MieterInnen und BesucherInnen haben erschwerten bis gar keinen Zugang mehr zum Haus. |
13.5.2003 | Die PDS-Geschäftsstelle bleibt weiterhin besetzt. Einige Leute treffen sich zum Frühstück vor der Rigaer 94. Sie werden auf der Strasse vom Wachschutz mit Teleskopstangen und Schlagringen brutal angegriffen. Als die Bullen kommen, behauptet der Wachschutz, die Leute hätten das Haus stürmen wollen. Der Wachschutz erteilt wahllos BewohnerInnen und BesucherInnen Hausverbote. |
14.5.2003 | Die Bauarbeiter versuchen den Knöterich, der schon seit Jahren am Haus wächst, zu entfernen. Es werden sämtliche Briefkästen abgebaut und geklaut. Der Briefträger wird nicht ins Haus gelassen. Im Vorderhaus wird eine Wohnung im Erdgeschoss zu einer Art “Pförtnerloge” umgebaut, mit Fenster in die Hofdurchfahrt. |
15.5.2003 | MieterInnen werden trotz einstweiliger Verfügung nicht ins Haus gelassen. Der Wachschutz verlangt rechtswidrig Ausweise von Leuten, die ins Haus wollen. |
16.5.2003 | Der Knast ist fast perfekt: In die Hofdurchfahrt wird ein Eisengitter mit Türe eingebaut. Die Hofdurchfahrt wird beim Betreten grell erleuchtet. Die Gittertür und die Hoftür zur Strasse werden vom Wachschutz von der “Pförtnerloge” aus mit einem Summer geöffnet. Die Bauarbeiter versuchen in vermietete Kellerräume einzudringen und auszuräumen. |
17.5.2003 | Erneut versuchen Bauarbeiter den Keller zu räumen. Einer der Knöteriche am Haus werden von den Bauarbeitern gekappt. Die Bullen wollen nicht dagegen einschreiten. Erneut bekommen Leute vom Wachschutz Hausverbot. Zusätzlich drohen nun die Bullen mit einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch. |
24.6.2003 | Eine Kleine Anfrage von Steffen Zillich (PDS) über die “Kosten des Polizeieinsatzes im Zusammenhang mit Wohnungsräumungen in der Rigaer Straße in Friedrichshain” ergibt, dass “die Kosten rund 340.000,– Euro betrugen, von denen 8.440,– Euro auf den Einsatz des Hubschraubers entfielen”. |
17.1.2004 | Vor Beulkers letztem bekannten Wohnsitz in Kaulsdorf (Am Birkenwerder 41) findet eine Kundgebung mit 50-70 Leuten statt. Dortige AnwohnerInnen erzählen, dass Beulker dort seit 2 Wochen nicht mehr wohnen soll. |
18.1.2004 | Mehrere behelmte Bullen dringen in das Haus ein. Angeblich sollen geräumte Wohnungen wieder besetzt worden sein. Beulker rennt mit einem Bautrupp rum und versucht, die leerstehenden Wohnungen wieder zuzumauern. |
19.1.2004 | Spontandemo durch den Friedrichshainer Kiez mit ca. 60 Leuten wegen dem Bullenüberfall einen Tag vorher. |
6.5.2004 | Zu einer Kundgebung vor dem Büro von Gerichtsvollzieher Thomas Puschmann (Zinzendorfstr. 4, Berlin-Moabit) kommen etwa 20 Leute. Puschmann liess vor 1 Jahr (am 7.5.2003) in der Rigaer 94 fünf Wohnungen von einem Bullengrossaufgebot räumen. |
1.7.05 | Räumung von 4 besetzten Wohnungen im Vorderhaus und Seitenflügel durch Beulker, Bauis und Bullen mit massivem Pfeffersprayeinsatz, da kein Titel vorlag wurden die Räume durch eine Gerichtsvollzieherin ein paar Tage später zurückgegeben. |
Anfang 05 | Stille Wiederbesetzung der Hinteren Kadterschmiede, der Werkstatt, der Waschküche, aller geräumten Wohnungen plus 2 neuer Wohnungen. |
Mitte 05 | Die Kadterschmiede ist wieder regelmässig geöffnet, jeden Mittwoch, später auch Montags. |
2006 | Die 4 besetzten Wohnungen aus dem Vorderhaus und Seitenflügel werden nach langem Hin und Her wieder geräumt. Durch interner Probleme, die beinahe zur Spaltung oder Aufgabe des Hauses führten, kann kein Widerstand dagegen mobilisiert werden. |
Mitte 2006 | Die Rigaer 94 erwacht ausgeruht mit neuer Kraft und Energie. |
02.02.2011 | Das größte Aufgebot von Bullen seit der Räumung der Mainzer Strasse wird zusammengezogen um Beulkers Räumung der Liebig14 durch zu ziehen. Sie brauchen mehrere Stunden, anschliessend kommt es zu heftigen Ausschreitungen in weiten Teilen der Stadt. Der Preis war teuer, die Million weit übertroffen. |
Juli 2011 | Die Bullen haben in der Justus von Liebig Grundschule hinter unserem Haus drei Überwachungskameras die auf die Rigaer94 gerichtet sind installiert. Nachdem wir sie entdeckt haben und dies öffenlich gemacht haben, verschwinden sie über Nacht. |
29.01.2012 | Eine Hundertschaft der 24 EHu. stürmt die 94. Das gelingt ihnen natürlich nicht so einfach (Video), aber nachdem sie stundenlang Pfefferspray, Tränengas und Feuerlöscher in das innere des Treppenhauses zur Kaderschmiede sprühen, dringen sie schliesslich über den Keller in das Haus ein, schmeissen zwei BewohnerInnen die Treppe runter, verprügeln einen Hausgast und verhaften letztendlich 18 Menschen die sich im Haus aufhalten. |
14.08.2013 | Hubschrauber, Spürhunde, SEK und mehrere Hunderschaften: Razzia in der 94! Gleichzeitig werden weitere Wohnungen in Berlin nach Spreng- und Brandmitteln durchsucht. Die Bullen verdächtigen mehrere Leute der Teilnahme an gewalttätigen Aktionen gegen Bullen und Jobcenter. |
Ende 2013 | Beulkers Versuch, das Projekt Rigaer 94 durch Verkauf an die Edith Marion Stiftung zu legalisieren scheitert an der mangelnden Kooperation der Hausbewohner_Innen. Die Bewohner_Innen entscheiden sich für die Fortsetzung des Kampfes und gegen die Befriedung. |
Ende 2014 | Dubioser Verkauf des Hauses von Beulker an die dubiose Lafone Investments Limited – auf dem Papier gehört die 94 jetzt einer Briefkastenfirma auf den Britischen Jungferninseln. Der Direktor heißt John Dewhurst (John die Wurst) und kommt aus England. |
Juli 2015 | Vom 06. bis 12. Juli veranstalten die Projekte des Nordkiez die Lange Woche der Rigaer Straße. Anlass ist der 25. Geburtstag des Ostberliner Häuserkampfes. Es kommt zu vielen Konfrontationen mit den Massen an Bullen. Die 94 wird mehrmals angegriffen, kann sich jedoch verteidigen. Am Ende fehlen die gelben Mülltonnen und Politiker fordern ein härteres Vorgehen gegen die Rigaer Straße. |
10.08.2015 | Zivis brechen mit einem Typen (wahrscheinlich von der Hausverwaltung) die Türe zu einer Wohnung und zur Dachwohnung im Vorderhaus auf. Es gibt Räumungsdrohungen. |
23.09.2015 | Schlägertrupp der Belima Hausverwaltung und Bullen sind gekommen um den Dachboden wieder aufzubrechen. Diesmal reagiert die Nachbarschaft entschlossen und erteilt Hausverweise. |
24.09.2015 | Die Antwort auf die Einschüchterungsversuche der Belima ist ein Hausbesuch in deren Büro. Wer jetzt eingeschüchtert ist, ist erst mal klar. |
13.01.2016 | Gefahrengebiet: seit drei Monaten ist der Nordkiez im Ausnahmezustand. Tägliche Bulleneinsätze, permanenter Belagerungszustand, die Rigaer 94 ständig im Fokus. Das hinterlässt Spuren. An diesem Mittwoch wird am Dorfplatz ein Streifenbulle geschlagen. Die Täter_innen flüchten in den sicheren Hof der 94. Nach vergeblichen Einbruchsversuchen mehrerer Streifenbullen kehrt gespenstische Ruhe ein, die nur kurz von einem Hubschrauber knapp über dem Block durchbrochen wird. Abends dann gibt es die Meldung, dass ein SEK auf dem Weg nach F’hain ist. Wenig später marschieren über 500 Bullen auf. SEK auf dem Dach und im Hof. Trennschleifer und Hydraulikspreizer fräsen sich durch die Barris. Eine Stunde später stehen sie im Haus und machen eine so genannte „Begehung“ ohne Durchsuchungsbeschluss und ohne Festnahmen. |
14.01.2016 | Die Medien drehen durch. Trotz Haupstadtaufmerksamkeit kann sich ein Nazifilmteam vor die Haustüre stellen und nimmt erst die Beine in die Hand, als sie tätlich angegriffen werden. Ihr Auto an der Ecke Zellestraße wird auch entglast. |
17.01.2016 | Zweite Razzia innerhalb einer Woche. Dieses Mal mit Durchsuchungsbefehl wegen einem Müllbeutel, der auf Schweine geworfen wurde, die die Barris an der Haustüre beschädigen und im Hof herumlatschen. Als die Bullen sich durch die inneren Barris gearbeitet haben, finden sie ein leeres Haus vor. |
20.02.2016 | Auf Indymedia erklärt die 94, dass eine Räumung des Hauses zu befürchten sei. Aus Politikerkreisen gab es hinweise, dass Henkel wegen Brandschutz räumen will. Es wird zur Vorbereitung von Widerstand aufgerufen. |
22.06.2016 | 300 Bullen, etliche Bauarbeiter und Securities brechen in das Hinterhaus ein. Das Erdgeschoss wird geräumt und Treppenhäuser sowie Dachböden werden besetzt. Räumungstitel und Gerichtsvollzieher/in sind nicht vorhanden. TagX wird ausgerufen. Drei Wochen lang ist die Rigaer94 belagert und es finden Bauarbeiten statt, um das Erdgeschoss vorgeblich zu Wohnungen für Geflüchtete zu machen. Vor der 94, der 93 und der 95 steht rund um die Uhr ein Tretgitter und der Zugang wird von Bullen und Secus beschränkt. |
14.07.2016 | Einen Tag nach dem Gerichtsurteil, dass die Räume an die 94 zurückgegeben werden müssen ziehen die Besatzer mit langen Gesichtern ab. Die 3 Wochen druchgehend TagX, 10.000.000 Euro Sachsschaden, der ausgerufenen internationale schwarze Juli und die Solidarität aus der Nachbarschaft haben die Invasion abgewehrt. Vielerorts knallen an diesem Tag die Sektkorken. Es wird Henkel Trocken getrunken. Die Rigaer94 ist das Symbol eines breiten Widerstandes. |
29.08.2016 | Als Nazis in der Rigaer Straße Wahlkampfplakate aufhängen wollen, werden sie angegriffen und verjagt. Ihre Leiter wandert angeblich in die Rigaer94, weswegen die Bullen einen Heli hochschicken und Kräfte zusammenziehen. Nazis schäumen vor Wut. Die erwartete Razzia bleibt aber aus. |
17.03.2017 | Die Lafone Investments Ltd. hat einen neuen Direktor Namens Colin Francis John Guille von Sark Island, einem Steuerparadies im Ärmelkanal |
22.08.2017 | Nachdem der Direktor der Lafone urplötzlich im Juni verstorben ist und das erneute Räumungsverfahren der Kadterschmiede deswegen ausgefallen ist, übernimmt Mark Robert Burton aus England den Posten |
29.03.2018 | Seit ca. zwei Wochen 24/7 Belagerung der 94 und des Dorfplatzes von Bullen. Am 29.3. gipfelt diese im Aufmarsch von 350 Schweinen. Isa wird auf Hunderunde in der Zellestraße aufgelauert. Er wird verhaftet und ihm werden die Haustürschlüssel abgezogen. Mit geklautem Schlüssel brechen die Bullen in die 94 ein, razzen eine Wohnung im Vorderhaus und verhaften noch 1 weitere Person aus dem Haus. Belagerung des Kiezes bleibt auch danach bis auf weiteres bestehen. Isa kommt in Untersuchungshaft in die JVA Moabit. |
Mai 2018 | Vom 10.-13.05.2018 finden die Diskussions- und Chaostage in der Rigaer Straße und an anderen Orten Berlins statt. Es gibt viele gut besuchte Diskussionen, größere Aktionen bleiben jedoch aus. Blog: gegenstadt.blackblogs.org |
14.05.2018 | Gerichtsprozess zur Verhandlung der Räumungsklage gegen die Kadterschmiede und den Rest des Erdgeschosses des Hinterhauses vor dem Landgericht Tegel. Lafone’s Anwalt Markus Bernau macht sich denkbar schlecht und kann dem Richter nicht die erforderlichen Dokumente vorlegen. Klage wird abgeschmettert – Kadterschmiede bleibt. |
15.11.2018 | Razzia in der Rigaer94 und in 3 Privatwohnungen. Mit Sturmgewehren bewaffnetes SEK stürmt das Hinterhaus und durchsucht zwei Wohnungen. Einen Durchsuchungsbefehl haben die Bullen nur für eine davon. Hintergrund ist eine Auseinandersetzung in einem Späti in Kreuzberg. Markus Bernau, angeblich weiterhin Anwalt von Lafone, nutzt den Angriff, steckt seine schmierige Nase ins Haus und droht mit dem Ausbau der Türen und einer neuen Räumungsklage gegen die Kadterschmiede. Er wird rausgeworfen. |
28.01.2019 | Nero ist wieder in Freiheit. Nach 18 Monaten Knast wird Nero wieder in der Rigaer Straße begrüßt und ein Bullenhelikopter angezündet: https://de.indymedia.org/node/28700. |
01.05.2019 | Viele tausend Menschen ziehen mit der unangemeldeten 1. Mai Demo durch den Nordkiez und über den Dorfplatz. |
Juni 2019 | Vom 06.-10.06. findet das Dorffest statt. Sowohl auf dem Dorfplatz als auch in der L34 und R94 gibts Diskussionen, Workshops und am Sonntag ein Varieté. Auf Schikanen der Bullen wird mit Farbe und Steinen geantwortet. |
13.06.2019 | Die nächste Runde Räumungsklage Lafone vs. Kadterschmiede scheitert vorm Kammergericht des Berliner Landgerichts. Der Anwalt Bernau kann nix beweisen, das Erdgeschoss (Jugendclub Keimzelle und Kadterschmiede) bleibt sattelfest besetzt. Bereits am Morgen vor dem Prozesstermin brennen mehrere Barrikaden in den Straßen rund um den Dorfplatz als auch auf der Elsenbrücke. Flyer bekunden Solidarität mit der Liebig34 und der 94. |
04.03.2020 | Eine neu geschaffene Polizeieinheit, die nur in den Gefahrengebieten eingesetzt wird, taucht überraschend vor dem Haus auf. Als Begrüßung wird der Bulle Pohl vom Abschnitt51, der diese begleitet, mit Farbe abgeschlöscht. https://de.indymedia.org/node/69741 In den kommenden Wochen, während der ersten Welle der Corona-Pandemie, wird es viele gewaltsame Auftritte der Einheit geben – bis zu vier Abende pro Woche. Es wird eine geplante Eskalation vermutet (https://de.indymedia.org/node/71133), die Sache wird ausgesessen, die Polizeikritische Stimmung in der Umgebung wächst. Im Frühsommer wird die Einheit erfolglos abgezogen. |
09.07.2020 | Unerwarteter Räumungsversuch! Zwei Durchsuchungsbeschlüsse vorweisend dringen Bullen ins Haus ein. Mit dabei ist ein angeblicher neuer Hausverwalter namens Torsten Luschnat. Außerdem seine Männer mit Vorschlaghämmern sowie eine Sicherheitsfirma. Sie fangen an, die Tore zu demontieren, die EG-Rechts-Wohnung im Vorderhaus wird geräumt und zur Zentrale des Räumkommandos. Es kommt zu einer spontanen Versammlung am Dorfplatz. Auch in Leipzig gibt es eine spontane Demo. In Berlin beginnen erste Kleingruppen mit dem dezentralen Konzept. |
11.07.2020 | Frühs gehen wieder Bullen ins Haus, Lusche will die Wohnung im 4. OG rechts räumen. Mit den Bullen im Rücken schlagen seine Männer auf die Tür ein, es kommt zum Schlagabtausch durch das geschaffene Loch. Da sie nicht durchkommen, versuchen sie den Weg von oben über den Dachboden. Dort machen sie einen Durchbruch, jedoch in die falsche Wohnung und müssen schließlich gemeinsam mit den Bullen aufgeben. Diese leugnen wie 2016 ihren gesamten Räumungseinsatz trotz permanenten Berichten aus der 94. Der Tag wird für so zu ihrem Desaster, da die EG-Rechts-Wohnung auch noch auf Druck von Anwälten zurückgegeben werden muss. Den ganzen Tag über versammeln sich Leute vor dem Haus und am Dorfplatz, Abends gibts eine Demo mit 800 Leuten. In mehreren Stadtteilen und Städten gibt es Soliaktionen. Ab dem Nachmittag ist das Haus frei von Feinden. |
13.07.2020 | Luschnat und der Anwalt Bernau versuchen es an diesem Montag morgen nochmals. Ohne Rückendeckung der Bullen scheitert ihr Versuch einzudringen unter Schlägen vor unserer neuen Haustür, die übers Wochenende von einem Team aus Spezialisten in Windeseile eingebaut wurde. Für einige Stunden ist es nochmal spannend, ob die Polizeipräsidentin die Operation weiterhin supportet, doch es passiert letztendlich nichts. Später wird unsererseits bei dem schlecht geplanten Räumungseinsatz von einem Putschversuch der mittleren Bullenebene gegen die politische Führung gesprochen. Mehr dazu: https://de.indymedia.org/comment/266472 |
09.10.2020 | Unsere Nachbar*innen aus der anarcha-queerfeministischen Liebig34 werden geräumt. Im Kiez sammeln sich schon seit den Abendstunden des Vortages die Bullen. An verschiedenen Orten gibt es dezentrale Aktionen, während sich morgens vor unserem Haus und am Dorfplatz einige hundert Menschen zu einer Kundgebung versammeln. Nach einigen Stunden sind die Bullen durch die Barrikaden der Liebig34 durch und führen nacheinander Menschen aus dem Haus ab. Am Abend startet im strömenden Regen eine wütende Demo am Monbijoupark, bei der richtig viele Scheiben im teuren Shoppingkiez eingehauen werden. |
11.12.2020 | Die Bauaufsicht des Bezirksamts schreibt die Briefkastenfirma Lafone Investments an. Angehängt eine brandschutztechnische Beurteilung, die Anwohner*innen in Auftrag gaben, sowie ein Schreiben der Bullen vom September `20 mit Bildern und eine Mängelaufstellung des selbsternannten Hausverwalters Torsten Luschnat. Das zuvor lächerliche Thema vom angeblichen Brandschutz entwickelt sich hiermit zu einer ernsten Bedrohung. Mehr dazu: https://rigaer94.squat.net/2021/01/20/erklarung/ |
11.02.2021 | Das Kammergericht entscheidet entgegen früherer Gerichtsbeschlüsse in einem Eilantrag, dass der Anwalt Bernau sowie der selbsternannte Hausverwalter Luschnat unter Zuhilfenahme der Polizei die Rigaer94 betreten dürften, weil sie anerkannte Bevollmächtigte der Briefkastenfirma Lafone seien. |
09.03.2021 | Eine Gutachterin des Bezirks untersucht das Haus auf Brandschutz und bestätigt, was seit langem gesagt wird: Es gibt keine gravierenden Mängel, die eine Notfallevakuierung rechtfertigen würden, bestehende Mängel können selber behoben werden. |
11. & 12.03.2021 | Ein zuvor festgesetzter Termin für den Räumungsversuch unter dem Vorwand des Brandschutz für den 11. & 12. März muss aus bürokratisch-legalen Gründen verschoben werden – ein Gericht urteilte, dass den Anwohner*innen eine Duldungsanordnung geschickt werden muss, dafür gab es nicht mehr genug zeitlichen Vorlauf. |
12.05.2021 | Der nächste Räumungsversuch unter dem Vorwand des Brandschutz wird angekündigt: 17. & 18. Juni 2021. Unsere Gedanken zu dem Thema: https://rigaer94.squat.net/2021/05/31/auf-welcher-seite-stehst-du/ |
15.06.2021 | Am Abend wird ein Mitbewohner auf der Hunderunde verhaftet. Den Hund binden die Bullen an einer Laterne fest und lassen ihn alleine. Der Freund wird in Moabit in U-Haft gesteckt und bald aufgrund eines dortigen Haftbefehls in ein Nachbarland ausgeliefert. |
16.06.2021 | Am morgen wird in der Rigaer Straße die autonome Zone errichtet, um die angesetzte Räumung am nächsten Tag zu verhindern. Die Rigaer Straße wird zwischen Dorfplatz und Zellestraße blockiert, um der Einrichtung der „Roten Zone“ der Bullen zuvorzukommen. Die Barrikaden werden über mehrere Stunden lang kollektiv verteidigt und die heranrückenden Bullen angegriffen, bis die Straße mit Räumpanzer und Wasserwerfer geräumt wird. Im Anschluss gibt es zwei Festnahmen im Kiez. Die Bullen besetzen die Straße und das Dach unseres Hauses. Später leiten sie Ermittlungen zu versuchtem Totschlag gegen unbekannt ein. Zusätzlich folgte weitere Repression aufgrund anderer Anschuldigungen. |
17.06.2021 | Die Bullen zerstören alle Türen zur Rigaer94 und dringen trotz vehementer Verteidigung aus dem Haus ein. Der Brandschutzprüfer von Luschnat muss draußen bleiben, der staatlich anerkannte Brandschutzexperte begeht das gesamte Haus, während die Bullen sich lediglich in den Treppenhäusern aufhalten und keine Wohnungen betreten dürfen. Eine Räumung ist wegen des kontinuierlichen Widerstands und dieser gerichtlichen Entscheidung nicht möglich. Am Nachmittag verlassen Bullen und Brandschutzprüfer*innen das Haus und die Straße. Nachdem während einer kraftvollen Demonstration gegen den Räumungsversuch einige der allseits verhassten „szenekundigen Beamt*innen“ vor Flaschenwürfen fliehen mussten, endet diese schliesslich vor dem Haus. Gemeinsam klingt der Tag auf der Straße aus. Der erfolgreiche Widerstand im und vor dem Haus und unzählige dezentrale Soli-Aktionen an verschiedenen Orten zaubern ein Lächeln auf alle Gesichter. |
06.10.2021 | Erneutes Eindringen der Bullen ins Haus, inklusive der gewohnten Zerstörung zahlreicher Türen. Diesmal geht es darum, die Identitäten aller Personen festzustellen, die sich im Haus aufhalten, um weitere Räumungsklagen stellen zu können. Zusätzlich wird ein Loch im Keller des Vorderhauses gefunden, das zum „meterlangen Tunnel“ stilisiert wird. |
07.02.2022 | Räumungsverhandlung zur Kadterschmiede und Keimzelle: Die Richterin schlägt einen Vergleich vor; Die Briefkastenfirma soll auf Mietnachzahlungen verzichten, dafür soll der Verein „Freunde der Kadterschmiede“ einen Mietvertrag abschließen. Der Vergleich wird vom Haus nicht angenommen. |
09.03.2022 | Razzia in einer Wohnung in der Reichenberger Straße. Der Durchsuchungsbefehl, basierend auf der angeblichen Videoidentifikation durch zwei Cops des PMS, gilt der Wohnung eines Gefährten, der beschuldigt wird im Zuge des letzten Räumungsversuches an gewalttätigen Handlungen Cops gegenüber teilgenommen zu haben. Die Cops suchen nach schwarzen Klamotten, gelben Handschuhen, elektronischen Speichergeräten und Kommunikationsgeräten. Angeblich wurden zwei weitere Personen auch identifiziert. Die Anzeigen werden nach einiger Zeit fallen gelassen. Mehr dazu: https://rigaer94.squat.net/2022/03/26/never-gonna-give-you-up-solidarity-with-the-accused-comrade-from-the-raid-on-09-03-2022-engde |
21.03.2022 | Die Räumungsklage gegen die Kadterschmiede und Keimzelle wird zum vierten Mal abgewiesen – die Klage ist unzulässig, weil die Prozessbevollmächtigung von Bernau und Aretin nicht angenommen wird. |
29.03.2022 | Das Amtsgericht Kreuzberg entscheidet, dass der „Sportraum“ im 2. OG des Hinterhauses geräumt werden soll. In diesem Fall wurde Bernaus’ Prozessbevollmächtigung nicht angezweifelt, die Entscheidung wird mit einem „Vertrauensbruch“ zwischen Mieterin und Vermietung begründet. Berufung wird eingelegt. |
28.10.2022 | Im Text „Zur Verstrickung von Berliner Koalition und parastaatlichen Gruppen“ veröffentlichen Anwohner*innen Informationen zu einer vom angeblichen Eigentümer angeworbenen Schlägertruppe, die beim letzten Räumungsversuch mehrere Wohnungen „besetzen“ sollte. Ihren Plan konnten sie nicht durchführen. |
01.12.2022 | Der 8. Zivilsenat des Kammergerichts, also das höchste Gericht Berlins, weist die Berufung von Lafone im Räumungsverfahren zur Kadterschmiede und Keimzelle ab. Auch vor dem Amtsgericht kommt es zu einer Reihe von klageabweisenden Urteilen in den Räumungsverfahren, die aus der letzten Razzia resultieren. |
The entries in this house chronic reflect the perspectives and positions of different collective members in different times. Therefore they are to be understood as a document of time and not necessarily the perspectives of the current or future collective members.
June 1990 | Squatting of Rigaer 94 |
January 1991 | Founding of the house association “Verein für Kultur und Kommunikation” (VKK) (Association for culture and communication) |
March 1992 | Legalization (completion of a framework agreement and individual rental contracts with the WBF) |
1992/93 | Maintenance that will take many more years because it was done improperly |
September 98 | Retransfer to the “Jewish Claims Conference”, because the original owners were deported and murdered during the nazi regime. JCC doesn’t take over management responsibilities but gives them to house management companies – in our case „Ute Skorzus“ – and lets a real estate agent put the house up for sale. |
January 2000 | Sale of the house to Uwe Ehmke |
14. Jan. 2000 | Police operation: Kadterschmiede is blocked because of structural defects. During this operation, water and electrical installations are being demolished, and windows are bricked up. The cops are also there because of electricity was allegedly stolen. WDR films („Das Stromkabel im Abflussrohr“ the electricity cable in the drain pipe) |
27. April 2000 | Police enter the whole house even though they only have a warrant for a single flat flat. The remaining windows of ground floor are bricked up. The police starts an eviction that they do not complete. |
April 2000 | Inhabitants start the process of founding a housing cooperative to buy the house collectively. |
14. June 2000 | Police operation: furniture and drinks of Kadterschmiede are removed. A car and moped are stolen from the yard and scrapped. |
July 2000 | “Runder Tisch” (round table) with Ehmke. The second time he doesn’t appear and retreats from the sale. The housing cooperative “Politik Kultur Wohnen i.G.” (politics culture housing) puts an offer on the house. |
August 2000 | Police blockade of Kadterschmiede ends as all defects are repaired. |
Sept. 2000 | Sale of the house to the new ‘owner’ Suitbert Beulker who already owns Rigaer Str. 95 as well as the corner house Rigaer Str. 96 / Liebig Str. 14. |
Sept. 2000 | Police operation: because of a loud radio cops attempt to come in through the window but finally leave again. |
Oct. 2000 | Several meetings at the “Runder Tisch” in the Berlin City Parliament. Attempt to reach an agreement with Beulker about the future of the project. He ignores all expressed interests of the inhabitants. Instead he demands to walk through the house and denies the existence of all the rent contracts but signs a declaration of intent to agree on an updated framework agreement after a protracted negotiation process. |
22./23. Nov. 2000 | Beulker doesn’t come to the “Runder Tisch”. Instead he submits a preliminary injunction to a district court to get access to the house to lay pipes in the basement for a block-type thermal power station. He loses the lawsuit. |
3. Jan. 2001 | Instant dismissal of all rent contracts by Beulker (because of alleged rent debts). Beulker demands eviction of whole house by January 22. |
25. Jan. 2001 | Beulker appeals with a preliminary injunction. |
14. Feb. 2001 | Police operation: Cops want to raid the house because of loud music, singing and cutting wood. They leave again claiming they would catch diseases. |
15. Feb. 2001 | Threaten of instant dismissal in case of more events happening in Kadterschmiede. Furthermore, Beulker wants a key to the front door. |
16. Feb. 2001 | Police operation initiated by Beulker because of alleged vacancy of apartments. Beulker orders destruction of seven doors and steals the entrance doors. Inhabitants are pushed down the stairs. Police were stopped by members of the Berlin City Parliament after already having entered three apartments illegally. A disciplinary complaint against the officer in charge is filed, as well as a lawsuit for property damage / trespassing against Beulker. |
1. March 2001 | Letter from Beulker: Kadterschmiede should be evicted by March 15. He claims there would only be trash inside. |
15. March 2001 | Several cop cars in front of the house. They say they have to protect us from illegal actions by Beulker. |
20. March 2001 | Inhabitants file a lawsuit against Beulker so he sticks with his declaration of intent to agree on an updated framework contract. |
30. March 2001 | Complaint against an officer due to the operation on February 16: he apologizes for the illegal entering of rented living space but justifies the operation. |
April 2001 | First eviction lawsuits against Rigaer94 are filed. Together the inhabitants receive 20 eviction lawsuits. The ones being tried are deniedby a court. |
July 2001 | Beulker wants access to the junction box in front house basement that doesn’t belong to the project and that he has a key to. Instead of entering through front house, he comes in, secured by police, through our house, damages the lock of the basement door and breaks the door between side house and front house basement. Afterwards he replaces the new fuses in back house with older, inferior ones. |
7. July 2001 | The bricked up windows of Kadterschmiede are restored to their original state. Half an hour later the police arrives, threatens to evict, kettles people and claims that there was property damage. Beulker is informed and arrives half an hour later, but leaves after about 10 minutes. Restoration is finished. |
10. Aug. 2001 | Another instant dismissal for 15 apartments. The dismissals are argued for with no less than 14 points. |
October 2001 | Six weeks of construction to lay pipes. In Liebigstr. 14 Beulker loses cases against renters for rent increases. Also in the neighboring houses Rigaer 95/96 there are trials between Beulker and renters. |
5. November 2001 | Trialof the lawsuit for the framework contract at district court Lichtenberg. The court agrees with our legal views but prolongs the deadline to submit proof to four weeks because there was a formal error. |
5. December 2001 | End of the prolonged deadline, pronouncement of the judgment will be on 20.12.01 |
18. December 2001 | For the first time an eviction lawsuit against an apartment is accepted by the district court Lichtenberg. Also for another apartment Beulker gets an eviction title. The renters file an appeal. Beulker filed an appeal for 11 declined lawsuits, 8 trials in the first instance are still ongoing. On 25.2.2002 the first lawsuits in thehigher instance will start. |
20. December 2001 | Pronouncement of judgment: The eviction lawsuit for the rooms of ground floor is accepted. It’s enforceable immediately. Filing an appeal would not change that. So from now on, the rooms in ground floor could be evicted anytime. In the evening there is a spontaneous demonstration to the company office / home of Beulker (Schönhauser Allee 73A) with 50 people. |
Saturday, 26.1.2002 | There is a demonstration with the motto “Build up leftist structures – defend Rigaer 94” with almost a thousand people. |
28.2.2002 | The first four of 20 eviction lawsuits are declined in the last instance of regional court. It means the dismissals are invalid and the apartments can’t be evicted. |
6.5.2002 | Demand to leave Kadterschmiede by marshal |
16.5.2002 | Discussion with minister of the interior Körting in Berlin City Parliament |
May 2002 | Shortly before the original eviction date on 28.05. all renters receive instant dismissals again with the reasoning that Beulker would not have access to the house because of built-in doors in the staircase. In another letter Beulker demands that the inhabitants take all their personal belongings out of the staircase and the attic by 27.05. (one day before the eviction date). Everything else would be removed and inhabitants would be charged with the cost of removal. |
24.5.2002 | Surprising offer by the senate: Simplonstr. 15/17 is proposed as alternative. The inhabitants of Rigaer94 have to decide if they accept within three days. If the exchange is accepted, Kadterschmiede will not be evicted. |
27.5.2002 | The framework contract for the alternative house between senate, district and Rigaer94 is signed. It will only be effective if three conditions are fulfilled: affordable rent (after modernisation), agreement with the renters living there, and a connected and enclosed living space. A cancellation of the eviction verbally assured. |
28.5.2002 | Day R: Until the end it wasn’t clear if the cops will stick to what they say. Until the original date at 8:00 there are 200-300 supporters in Rigaerstr. There is an unregistered spontaneous demonstration through the neighborhood and afterwards music and drinks on the street. |
29.5.2002 | Beulker threatens all renters with instant dismissals if they don’t give him a key for the door in the staircase. |
27.8.2002 | The cops attack Kadterschmiede at night. 11 people get arrested for dubious reasons such as „drinking beer in public“ and „loitering on sidewalk at night“. There is a spontaneous demonstrationin the direction of the prison with around 50 people, but it gets stopped. Identities of participants are taken. |
4.9.2002 | With a big contingent of cops in the morning at six the rooms in ground floor (Kadterschmiede) are evicted. Unfortunately closing the streets before doesn’t work. It takes hours until SEK und Police open the barricaded rooms. There are several spontaneous demonstrations against the eviction. |
6.9.2002 | At a demonstration against the eviction the former school in Böcklinstr. is demanded as alternate house. The district is not open to negotiate, instead the police stops the demonstration from ending on the area of the school. Several arrests happen. |
November 2002 | The inhabitants of R94 (including front house which doesn’t belong to the project) receive letters from the BEWAG that the common electricity will be cut for unknown period. Beulker didn’t give the electricity cost that was paid within the rent to the BEWAG since february. The affected people sign their own contracts after long negotiations. |
5.12.2002 | Kadterschmiede is resquatted. Cops fight their way through the barricades in the staircase together with the fire brigade for three hours. Only the front part of Kadterschmiede is evicted – the back part stays squatted. |
13.12.2002 | The long announced resquat and opening party of Kadterschmiede can’t happen as there is too much cop presence. In the night there are several spontaneous demonstrations (some with more than 200 people) and some trash cans burn in the streets. The party finally happens in X-B-Liebig. |
Februar 2003 | New dismissals!! Beulker dismisses rent contracts of several apartments, claiming that they were subletted illegally. |
22.2.2003 | „No rest for the middle“ – around 1500 people gather for the preservation of leftist projects, houses, and trailer parks. After the demonstration there are attacks by the police. There are arrests and at least one person is severely injured. |
17.4.2003 | After the demands of eviction for five apartments are already delivered by the marshal, civil cops come to Kadterschmiede at night to deliver them again in person. The eviction date for those 5 flats is on May 7, 2003 at 6:00 in the morning. |
6.5.2003 | Around 1000 people participate in a demonstration in the evening against the eviction of 5 flats the next day. The demonstration walks from Schlesisches Tor to Boxhagener Platz |
7.5.2003 | Early in the morning, around 5am, cops push away about 100 people who were standing in front of the door of Rigaer94. Supported by SEK, they break into the house through windows, doors and roof. Five apartments are evicted, some of them destroyed so much that they are uninhabitable, partly by Beulker himself swinging an ax. In the evening there a spontaneous demonstration with 300-400 participants. Also spontaneously, two houses are squatted in solidarity with Rigaer94. |
8.5.2003 | Construction workers paid by Beulker continue their destruction in two of the five apartments, breaking through walls from front house to two of the evicted apartments in side house. |
9.5.2003 | At half past seven in the morning, construction workers of Beulker break into Rigaer 94 again by breaking through the wall in the attic between front house and side house. After random accusations by two of the construction workers, three people in the house get arrested. They keep on destroying more stuff, such as a table tennis table in the yard, bikes in the staircase, washing machines. They spill paint on the laundry. Rooms of Kadterschmiede are destroyed. Everything ends up in containers. Cops just watch.Even when an inhabitant is beaten by Beulker himself and supporters are chased down the street by construction workers with sticks,the cops don’t intervene. Late afternoon, people from Rigaer 94 and some supporters moved into Innova-Market at Alexanderplatz. There are fancy couches, kitchen fixtures, beds – everything from Rigaer 94 that had gone missing or was damaged on Wednesday. |
10.5.2003 | Construction workers have a weekend break. Instead cop cars pass by the house every five minutes. At 4am in the night, cops break into the house and go up to the second floor. |
11.5.2003 | At around eleven in the morning cops appear in the yard and place the house under seige. Three cop cars on the street. In the afternoon there is a demonstration with about 500 people in Friedrichshain. |
12.5.2003 | Helicopter flies in circles above the house. 300 cops come and SEK raids the house again at 11:30. Allegedly the evicted apartments were resquatted, which turns out to be false. Supporters of Rigaer 94 squat the PDS office in Weidenweg. In the evening there is Vokü, movies, and a plenum. Rigaer 94 is now surveilled by a private security company. Renters and visitors now have difficult or no access at all. |
13.5.2003 | PDS-Office remains squatted. Some people meet for breakfast in front of Rigaer 94. They are being brutally attacked on the street by the security company with telescope batons and nuckle-dusters. With the cops arriving, securities say the people wanted to enter the house. Security randomly hands out house bans to inhabitants and visitors. |
14.5.2003 | Construction workers try to remove the knotweed that had been growing on the house for years. They deconstruct and steal all letterboxes. The mail carrier is denied permission to go into the house. In front house, one flat is converted into a ‘porter‘s office’, with a window to the yard passage. |
15.5.2003 | Renters are refused to enter the house even though they have preliminary injunction. Security illegally demands identification documents of people who want to enter the house. |
16.5.2003 | Prison is almost perfect: in the yard passage they build an iron grating with a door. Yard passage is garishly illuminated whenever entered. Grating door and yard door to the street are opened by the ‘porter‘s office’ with a buzzer. Construction workers try to enter rented basement rooms to tidy up. |
17.5.2003 | Again, construction workers try to evict the basement. One of the knotweed plants on the house is cut by construction workers. Cops won’t do anything about it.Construction workers give people house bans again. Additionally the cops threaten with lawsuits for trespassing. |
24.6.2003 | A “small request” by Steffen Zillich (PDS) for information about “the expenses of the police operation connected to the eviction in Rigaer Straße in Friedrichshain” reveals: “the expenses are around 340 000 Euros, with 8.440 for the helicopter operation”. |
17.1.2004 | In front of Beulkers’ known residence (Am Birkenwerder 41) there is a rally with 50-70 people. Inhabitants say he hasn’t live there for two weeks. |
18.1.2004 | Several helmeted cops break into the house. Allegedly, evicted apartments are resquatted. Beulker runs around with a construction crew and tries to brick up the empty apartments. |
19.1.2004 | Spontaneous demonstration through Friedrichshain with around 60 people for the attack the day before. |
6.5.2004 | 20 people gather for a rally in front of marshal Thomas Puschmanns’ office (Zinzendorfstr. 4, Berlin-Moabit). Puschman ordered the eviction of 5 apartments in Rigaer94 one year ago (7.5.2003). |
1.7.05 | Eviction of 4 squatted apartments in front house and side house by Beulker, construction workers and cops with massive usage of pepper spray. As there was no eviction title, a marshal gives back the apartments some days later. |
Beginning 05 | Silent resquatting of the back part of Kadterschmiede, the workshop, the washhouse, all evicted apartments and 2 new apartments. |
Mid 05 | Kadterschmeide is regularly open again, every Wednesday, later also on Mondays. |
2006 | The 4 squatted apartments in front house and side house are evicted again after long back and forth. As a result of internal problems that almost lead to division or abandonment of the house, no resistance can be mobilized. |
Mid 2006 | Rigaer 94 awakes, rested and with fresh energy. |
02.02.2011 | Biggest police operation since eviction of Mainzer Straße is summoned to accomplish Beulkers eviction of Liebig14. They need several hours. Afterwards, there is intense rioting all over the city. The cost of the eviction was high, it was well over a million Euros. |
July 2011 | The cops installed three surveillance cameras in the Justus von Liebig primary school next to our house, filming Rigaer 94. After we find them and publish it, they disappear. |
29.01.2012 | Cops of the 24 division raid 94. Of course, it’s not so easy for them (Video), but after hours of pepper spray, tear gas, and fire extinguishers sprayed into the staircase leading to Kadterschmiede, they finally break in through the basement, throw two people down the stairs, beat up a guest, and in the end arrest 18 people in the house. |
14.08.2013 | Helicopters, sniffer dogs, SEK, and several units: Raid in 94! In the meantime more apartments in Berlin are searched for explosives and flammables. The cops suspect several people for participating in violent actions against cops and jobcenter. |
End 2013 | Beulkers’ attempt to legalise Rigaer 94 by selling it to the Edith Marion foundation fails due to the lack of cooperation by the inhabitants. They decide to continue the struggle and against pacification. |
End 2014 | Dubious sale of the house by Beulker to the dubious Lafone Investments Limited – on paper 94 now belongs to a letterbox company in the British Virgin Islands. The director is called John Dewhurst (John the sausage) and comes from England. |
July 2015 | From July 6th to July 12th the projects of Nordkiez host the long week of Rigaer Straße. The occasion is the 25th anniversary of the east Berlin housing struggle. There are many confrontations with tons of cops. 94 is attacked multiple times but defends itself. Afterwards the yellow trash cans are gone and politicians demand more strict proceedings with Rigaer Straße. |
10.08.2015 | Civil cops together with one guy (probably from the house management company) break open the door to one apartment and the attic flat in front house. There are threats of eviction. |
23.09.2015 | Rowdy squad of Belima house management and cops come to break open the attic again. This time the neighborhood reacts and gives house bans. |
24.09.2015 | Answer to the attempt of intimidation by Belima is a visit in their office. Pretty clear who is intimidated now. |
13.01.2016 | Danger zone: since three months Nordkiez is in state of emergency. Daily cop operations, permanent siege, Rigaer 94 is in focus all the time. This leaves marks. On Wednesday, a patrolling cop is beaten. Perpetrators escape safely into the yard of 94. After patrolling cops attempt to break in, there is a spooky silence that is only broken briefly by a helicopter above the neighborhood. In the evening there are reports that SEK is on their way to Friedrichshain. Shortly after, more than 500 cops show up. SEK on the roof and in the yard. Angle grinders and hydraulic machines cut their way through the barricades. One hour later they are in the house and make a so-called inspection without a search warrant and without arrests. |
14.01.2016 | The media goes nuts. Despite heightened media attention, a nazi filming team can stand in front of the entrance and only leaves as soon as it is actually physically attacked. Their car on the corner of Zellestraße is smashed as well. |
17.01.2016 | Second raid in one week. This time with a search warrant for a trash bag that was thrown on pigs that damaged the front door and walked around in the yard. When the cops make their way threw the barricades, they find an empty house. |
20.02.2016 | On Indymedia, 94 claims an eviction of the house is suspected. From politicians there are rumors that Henkel wants to evict because of fire security. There is a call to prepare for resistance. |
22.06.2016 | 300 cops, dozens of construction workers, and security guards break into back house. Ground floor is evicted, staircases and attics are occupied. Eviction title and marshal are non-existent. Day X is proclaimed. Rigaer 94 is besieged for three weeks and construction takes place, allegedly to have the apartments on the ground floor for refugees. In front of 94, 93 and 95 there are fences the whole time and access is controlled by cops and secus. |
14.07.2016 | One day after the court decision that the rooms have to be given back to 94, the occupying forces leave with tears in their eyes. The three weeks of Day X, 10 000 000 Euros in damage, proclamation of an international black July and solidarity from the neighborhood stopped the invasion. In many places, sekt corks are popped. People drink Henkel dry. Rigaer94 is the symbol of a wide resistance. |
29.08.2016 | When Nazis try to poster their election propaganda they are attacked and chased away. Their ladder allegedly finds its way into Rigaer94, so the cops send a helicopter and gather forces. Nazis get angry. The expected raid does not happen. |
17.03.2017 | Lafone Investments Ltd. Has a new director callen Solin Francis John Guille from Sark Island, a tax paradise in the Channel. |
22.08.2017 | After the director of Lafone suddenly dies and the eviction trial of Kadterschmiede is canceled accordingly, Mark Robert Burton from England takes over his position. |
29.03.2018 | For the past two and a half weeks 24/7 there has been a siege of 94 and Dorfplatz by cops. On 29.03. peaks with a deployment of 350 pigs. Isa is ambushed in Zellestr. while walking the dog. He is arrested and his keys are taken away. With the stolen keys cops break into 94, raid an apartment in front house and arrest one more person in the house. Neighborhood is still besieged for now. Isa goes to pretrial detention in JVA Moabit. |
May 2018 | From 10-13.05.18 discussion and chaos days take place in Rigaer straße and other places in Berlin. There are lots of well visited discussions but no bigger actions happen. Blog: gegenstadt.blackblogs.org |
14.05.2018 | Trial for the eviction lawsuit against Kadterschmiede and the rest of the ground floor of back house at regional court Tegel. Lafone’s lawyer Markus Bernau does his work as poorly as expected and can’t show the necessary documents to the judge. Lawsuit is shot down – Kadterschmiede stays. |
15.11.2018 | Raid in Rigaer94 and 3 private apartments. Armed with assault rifles, SEK storms the back house and searches two apartments. A search warrant only exists for one of them. Background is a conflict in a kiosk in Kreuzberg. Markus Bernau, the alleged lawyer of Lafone uses that attack to sniff into the house with his disgusting nose and threatens to dismantle the doors and file a new eviction lawsuit against Kadterschmiede. He is kicked out. |
28.01.2019 | Nero is back in freedom. After 18 months of prison, Nero is welcomed in Rigaer Straße with the burning of a cop helicopter https://de.indymedia.org/node/28700. |
01.05.2019 | Many thousands march through Nordkiez and Dorfplatz in the unregistered demo for first of May. |
June 2019 | Dorffest takes place from June 6-10 At Dorfplatz as well as in L34 and R94 discussions and workshops are happening, on sunday a Varieté. Harassment by cops is answered with paint and stones. |
13.06.2019 | Next round of eviction lawsuit Lafone vs. Kadterschmiede fails at chamber court of a Berlin regional court. The lawyer Bernau can’t prove anything, the ground floor (Youth club Keimzelle and Kadterschmiede) stays squatted saddle-fast. Already in the morning before the trial multiple barricades burn in the streets around Dorfplatz and at Elsenbrücke. Flyers show solidarity with Liebig34 and R94. |
04.03.2020 | A newly invented cop unit that is only used for danger zones appears surprisingly in front of the house. As a welcoming gesture, the cop Pohl from District51 who accompanies them is sprayed with paint from a fire extinguisher. https://de.indymedia.org/node/69741 Over the next weeks, during the first wave of covid many brutal appearances by that unit will take place – up to 4 evenings a week. A planned escalation is suspected (https://de.indymedia.org/node/71133), people are holding out, opposition to the police in the neighbourhood is growing. Early in summer the unit retreats without success. |
09.07.2020 | Unexpected attempt of eviction! Showing two search warrants cops enter the house. A new alleged house manager named Torsten Luschnat is with them, along with his men with a sledgehammer and a security company. They start dismantling the entrance doors, the ground floor-right flat in front house is evicted and becomes the office of the eviction commando. A spontaneous protest at Dorfplatz happens. Also in Leipzig there is a spontaneous demonstration. In Berlin, affinity groups carry out decentralized actions. |
11.07.2020 | Early in the morning cops enter the house again, Lusche (loser) wants to evict the apartment 4th floor right. With the cops in their back his men knock in the door, there is a slugfest through the fresh hole. Since they can’t get through, they try to find their way from up the attic. There they make a break through, but into the wrong apartment and finally have to give up together with the cops. As in 2016, they deny their whole eviction operation despite continuous reports from inside 94. The day is becoming a disaster for them, as they also have to give back the ground floor-right flat because of pressure from the lawyers. For the whole day, people gather in front of the house and at Dorfi, in the evening there is a demonstration with 800 participants. In multiple districts and cities there are solidary actions. In the afternoon the house is free of enemies again. |
13.07.2020 | Luschnat and the lawyer Bernau try again on the following Monday. Without any backup by the cops their attempt to get in fails with beatings in front of our new entrance door that was built at lightning speed by a team of specialists throughout the weekend. For some hours the situation is suspenseful again as it is unclear whether the police president will support the operation, but in the end nothing happens. Later on we talk about this badly planned eviction operation as a coup attempt coming from the ranks of the cops against the political leadership. More about that: https://de.indymedia.org/comment/266472 |
09.10.2020 | Our neighbors from the anarcha-queerfeminist Liebig34 are evicted. The cops had already gathered in the neighborhood the evening before. There are actions in different places, while in the morning hundreds of people gather for a manifestation in front of our house and at Dorfplatz. After several hours the cops made it through the barricades of Liebig34 and evict one person after the other. In the evening with pouring rain an angry demonstration starts at Monbijoupark. A large number of windows in the expensive shopping district are smashed. |
11.12.2020 | The site inspection teamof the district contacts the letterbox company Lafone Investments. A fire security evaluation that was commissioned by inhabitants is attached, as well as a letter by the cops from September `20 with pictures and a list of deficiencies by the self-proclaimed house manager Torsten Luschnat. The previously ridiculous topic of fire security develops into a serious threat. More: https://rigaer94.squat.net/2021/01/20/erklarung/ |
11.02.2021 | A chamber court rules on an emergency appeal, against their former decisions, that the lawyer Bernau and the self-proclaimed house manager Luschnat have the right to enter Rigaer94 with support of the cops because they are approved representatives of the letterbox company Lafone. |
09.03.2021 | A consultant of the district checks the house on fire security and confirms what has been said for a long time already: there are no serious deficiencies that would justify an emergency evacuation, and existing deficiencies can be fixed by the inhabitants. |
11. & 12.03.2021 | A previously set date for the eviction attempt under the pretext of fire security for March 11. & 12. has to be postponed for bureaucratic-legal reasons – a court order was to be sent to the inhabitants that said they must accept the fire security inspection, but there was not enough time to send it to them. |
12.05.2021 | The next attempt of eviction under the pretext of fire security is announced: June 17. and 18. 2021. Our thoughts about that: https://rigaer94.squat.net/2021/05/31/auf-welcher-seite-stehst-du/ |
15.06.2021 | In the evening, one of the inhabitants is arrested on a walk with his dog. The dog is tied with a rope on a lantern and left alone. The friend is put in pretrial detention and due to an arrest warrant in a neighboring country he is extradited there shortly thereafter. |
16.06.2021 | In the morning, an autonomous zone is established in Rigaer Straße to prevent the eviction next day. Rigaer Straße is blocked between Dorfplatz and Zellestraße to pre-empt the establishment of the cops’ ‘red zone’. The barricades are defended collectively and approaching cops are attacked for several hours until eviction tanks and water canons clear the street. Afterwards there are two arrests in the neighborhood. The cops occupy the street and the roof of our house. Later on they start investigations for attempted murder against an unknown person. Additionally, further repression follows for other accusations. |
17.06.2021 | The cops destroy all doors to the house and despite vehement resistance, they enter the house. The fire security inspector of Luschnat has to stay outside, the state approved expert checks the entire house while the cops are only allowed to be in the staircases due to a court decision and can’t enter a single flat. Due to the continuous resistance and this legal decision an eviction is impossible. In the afternoon, cops and inspectors leave the house and the street. After some of the universally hated civil cops (PMS) have to flee from bottle throwing during an empowering demonstration against the attempted eviction, the demonstration ends in front of the house. People end the day together in the street. The successful resistance in and around the house as well as innumerable solidarity actions in different places put a smile on everyone’s faces. |
06.10.2021 | Invasion of the cops in the house again, usual breaking of many doors included. This time they want to check the identities of all people in the house to make more eviction lawsuits. Additionally, a hole in the basement of front house is found which is then stylized as a „tunnel several meters long“. |
07.02.2022 | Trial about Kadterschmiede and Keimzelle: The lawyer proposes a deal; the letterbox company would drop their claims for rent backpayments, the association „Freunde der Kadterschmiede“ would agree on a rent contract. The deal is declined by the house. |
09.03.2022 | Raid in an apartment in Reichenberger Straße. The search warrant, based on the alleged video identification by 2 PMS-cops, applies to the apartment of one comrade that is accused of participating in violent acts against cops in the context of the last eviction attempt. The cops search for black clothes, yellow gloves, electronic storage and communication devices. Allegedly, two more comrades were identified as well. The lawsuits were dropped after some time. More about it: https://rigaer94.squat.net/2022/03/26/never-gonna-give-you-up-solidarity-with-the-accused-comrade-from-the-raid-on-09-03-2022-engde |
21.03.2022 | Eviction lawsuit against Kadterschmiede and Keimzelle is denied for the fourth time – the lawsuit is incorrect as the authorization for trial of Bernau and Aretin is not accepted. |
29.03.2022 | The local district court of Kreuzberg judges that the “sports room” in 2nd floor of back house is to be evicted. In this case, Bernaus’ authorization was not challenged. The reason given in the decision is that this is a „breach of trust“ between the renter and the landlord. An appeal is made. |
28.10.2022 | In the text „Zur Verstrickung von Berliner Koalition und parastaatlichen Gruppen“ information about a rowdy squad of the alleged owner are published. During the last eviction attempt they were supposed to “squat” multiple flats. They were not able to put their plan into practice. |
01.12.2022 | The 8th civil court of appeal of the chamber court, therefore the highest court of Berlin, denies the appeal of Lafone in the eviction trial against Kadterschmiede and Keimzelle. Additionally, in a local district court there was a series of lawsuits that were dismissedin the eviction trials coming out of the last raid. |