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18 Jan 2016
Mittwoch, der 13.01.2016, 20:30
Unter starken Eindrücken melden wir uns live aus unserem Haus. Die Lage vor Ort ist gerade angespannt, so wie den ganzen Nachmittag. Nach einem Angriff eines Bullen auf eine Personengruppe in der Rigaer Straße flüchteten letztere in die Sicherheit des Hofes. Da wir im emanzipatorischen Kampf gegen die Umwandlung und Gentrifzierung des Kiezes kämpfen, freuen wir uns natürlich auch, den immer offenstehenden Hof des von verschiedenen Mietparteien und Besetzer_innen bewohnten Hauses als Zufluchtsort vor rassistischen und staatlichen Übergriffen in den Medien zu sehen.
Die Art und Weise, wie heute gegen uns gehetzt wird, ist unserer Meinung nach überzogen. Ein gewalttätiger Beamter, der eventuell leichte Verletzungen davongetragen hat, wäre normalerweise keinen Aufschrei wert. Und es ist offensichtlich, dass wir keine Verantwortung für Geschehnisse auf der Straße tragen. Da wir aber als Kiez in den letzten Monaten massiv durch eine Medienkampagne und tätliche Angriffe angefeindet werden, verstehen wir die Mobilisierung, die Polizei und Presse heute Nachmittag angestoßen haben. Wir sind ein Schandfleck in einer sauberen Stadt, in der Recht und Ordnung mit aller, vor allem struktureller, Gewalt durchgeboxt wird. Anders als in vielen Gebieten wird hier die strukturelle Gewalt offenbar, da es einen deutlich spürbaren Widerstand gibt, von dem wir ein Teil sind.
Wir wurden nach der bekannt gewordenen Auseinandersetzung zuerst von einer Horde von Streifenbullen terrorisiert, die versucht haben die Eingangstür zum Hof aufzubrechen. Wenig später kam der Helikopter wenige Meter über die Straßen geflogen und heute Abend, wurde ein SEK-Team in Richtung Friedrichshain gesehen. Jetzt sind Technische und normale Hundertschaften um den Kiez postiert. Tom Schreiber fordert einen Hausdurchsuchung und Innensenator Henkel verspricht eine Antwort des Rechtsstaats. Zugegeben, die Stimmung ist geladen. Aber wir lassen uns nicht fertig machen. Auch wenn sie heute nicht kommen, verstehen wir den heutigen Tag als Provokation und menschenverachtende Hetze.
Wir danken allen, die gerade auf der Straße Wache halten und sich den Bullen mit ihren Mitteln in den Weg stellen wollen. Wir lassen von uns hören!