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23 Oct // php the_time('Y') ?>
In the next few days the concrete monster called “Amazon Tower” will open its doors. Its shadow has been a cold presence for a while already so this news is no surprise, we knew that this moment would come, turning our city even more into a place for the rich, businessmen, speculators and other scum.
The presence of this building brings consequences in our city, many of these we have been suffering for years but with each day they are becoming more acute. The rise in the price of rent makes it practically impossible to find a place to live that does not force us to slave away to pay the rent, the continuous process of gentrification where our neighbourhoods become uninhabitable places for most people and bring with them inequality, misery and repression.
But amazon is not only this ugly building that blights our landscape, it is also a company that represents the worst of technological progress, exploitation, the digitalisation of life which we fervently reject.
The ones, who will be sitting in the newly build tower with a view over Berlin, are those handing their exploitation down to the thousands of workers, who are working day by day in dark shipping centres outside of the cities and profiting off of them. Nevermind the working conditions of those, who are producing the commodities packed in these shipping centres. Amazon is one of the faces of 21st century capitalism and the ongoing neo-colonization of the world.
We refuse to become servants of screens and algorithms, of manufactured desire and other manipulation, of thinking that everything can be bought. We do not want a world where artificial intelligence controls our lives, we do not believe that technology will make us freer and our lives easier. We do not want to be mediated by technology and talk to and through machines. What gentrification does to our lives in the city, digitalization does to society. They are two cards in the hand of the forces of exploitation, domination and oppression, leading to the enshitification of the world. But the fight against their control over our lives and the city, against the consequences of digital dominion needs more than petition and protest. Direct intervention and open conflict need to be kindled in a continuous process and opportunities to break the silent consent taken and explored. It has been quiet from our side, as a structurre we haven’t intervened in this particular part of the antigentrification struggle in a while, but this doesnt mean that we do not see opportunities and necessity.
For all this and more we will continue to fight against amazon and anyone who impoverish and commodify our lives and the lives of others , for all this we call to join the demonstration against the Amazon Tower next Saturday 26th October at 4pm at Schleidenplatz (S-Bahn Frankfurter Allee).
See you in the streets – there will be no peace for those who rob us of life
Fire to amazon and its world
In den nächsten Tagen wird das Betonmonster namens “Amazon Tower” seine Pforten öffnen, sein Schatten ist schon seit einiger Zeit eine kalte Präsenz.Diese Nachricht ist also keine Überraschung, wir wussten, dass dieser Moment kommen würde, der unsere Stadt noch mehr in einen Ort für die Reichen, Geschäftsleute, Spekulanten und anderen Abschaum verwandelt.
Die Existenz dieses Gebäudes hat Folgen für unsere Stadt, viele davon, die wir schon seit Jahren erleiden, aber mit jedem Tag verschärfen sie sich. Der Anstieg der Mietpreise macht es praktisch unmöglich, eine Wohnung zu finden, die uns nicht dazu zwingt schuften müssen, um die Miete zu bezahlen, der kontinuierliche Prozess der Gentrifizierung, bei der unsere Stadtviertel für die meisten Menschen unbewohnbar werden und Ungleichheit, Elend und Unterdrückung mit sich bringen.
Aber amazon ist nicht nur dieses hässliche Gebäude, das unser Stadtbild verschandelt, sondernes ist auch ein Konzern, der für das Schlimmste des technologischen Fortschritts, der Ausbeutung und der Digitalisierung des Lebens, steht, welche wir alle mit Nachdruck ablehnen.
Jene, die in dem neu gebauten Turm mit Blick über Berlin sitzen werden, sind diejenigen, die ihre Ausbeutung an die tausenden von Arbeiter*innen, welche Tag für Tag in dunklen Versandzentren außerhalb der Städte arbeiten, weiterreichen und von ihnen profitieren. Ganz abgesehen von den Arbeitsbedingungen derer, die, in diesen Zentren verpackten Massenwaren, produzieren. Amazon ist eines der Gesichter des Kapitalismus des 21. Jahrhunderts und der fortschreitenden Neokolonisierung der Welt.
Wir weigern uns, zu Dienern von Bildschirmen und Algorithmen zu werden, von fabrizierten Begehren anderer Manipulation und dem Glauben, dass man alles kaufen kann. Wir wollen keine Welt, in der künstliche Intelligenz unser Leben kontrolliert. Wir glauben nicht, dass die Technologie uns freier und unser Leben einfacher machen wird. Wir wollen direkten menschlichen Kontakt und nicht von Technik vermittlet werden und weder mit noch durch “Hilfe” von Maschinen sprechen. Was die Gentrifizierung mit unserem Leben in der Stadt macht, tut die Digitalisierung mit der Gesellschaft. Es sind zwei Karten in der Hand der Kräfte der Ausbeutung, Herrschaft und Unterdrückung welche uns die“enshitification” der Welt bringen. Aber der Kampf gegen ihre Kontrolle über unser Leben und die Stadt, gegen die Folgen der digitalen Herrschaft braucht mehr als Petitionen und Proteste. Direkte Intervention und offene Konflikte müssen in einem kontinuierlichen Prozess angefacht werden und Gelegenheiten, den stillen Konsens zu brechen, ergriffen und ausgelotet werden. Von unserer Seite war es in letzter Zeit ruhig, als Struktur haben wir uns eine Weile nicht mehr in diesen Teil des Antigentrifizierungskampfes eingebracht, aber das bedeutet nicht, dass wir Notwendigkeiten und Gelegenheiten nicht sehen.
Für all das und mehr werden wir weiterhin gegen amazon und jeden kämpfen, der versucht, unser Leben und das Leben anderer verelenden und zu kommodifizieren. Für all das rufen wir dazu auf, an der Demonstration gegen den “Amazon Tower” am kommenden Samstag, den 26. Oktober um 16 Uhr am Schleidenplatz (S-Bahnhof Frankfurter Allee) teilzunehmen.
Wir sehen uns auf der Straße – Keinen Frieden denen, die uns das Leben rauben
Feuer amazon und seiner Welt
26.10.24 – 16:30: Zubringerdemo aus Kreuzberg gegen die Eröffnung des „Amazon Tower“
Fight the Tower ! 🔥Demo gegen die Eröffnung des Amazon-Towers🔥
13 Aug // php the_time('Y') ?>
Seitdem wir noch am 12. Juli von Reflexionen, Erkenntnissen und unserer aktuellen Situation berichtet haben, ist mehr passiert als uns lieb wäre. Wann sich dieses Sommergewitter zu einem ausgewachsenen Sturm entwickeln wird ist noch unklar, dass ungemütliche Zeiten auf unser Haus in der Rigaer Straße 94 zu rollen ist unausweichlich. Zum Kontext aus unserem Text vom 12. Juli:
“Seit dem 3. Januar 2024 ist nicht mehr Mark Robert Burton sondern Lisa Close „Director“ der Lafone Investments Limited. […] Außer der Rigaer94 gibt es kein anderes Haus, das die Briefkastenfirma als ihr Eigentum anführt. […] Es ist klar, dass das Firmengeflecht dafür da ist, den von Aretin selbst als „Familienvater“ bezeichneten vermeintlichen Eigentümer Leonid Medved als Geschäftsführer der Centurius Immobilien Handels GmbH (Kurfürstendamm 92, 10709 Berlin) und seine Geschäfte zu verschleiern. […] Zusammengefasst geht es juristisch immer um den Beweis, dass Lafone, Coraline, und so weiter, Strohfirmen sind und welche Auswirkungen der Brexit auf die Handlungsmacht einer britischen Limited außerhalb der britischen Grenzen hat. Während, wie es scheint, Leonid Medved von Berlin aus das Geschehen leitet. […] Sonst gab es eine erste Serie von klageabweisenden Urteilen der Räumungsklagen gegen die seit 1992 bestehenden Mietverträge als auch gegen Personen, die durch die Razzia vom Oktober 2021 diesen Klagen hinzugefügt wurden. In den kommenden Monaten fangen die Berufungsverhandlungen an. Am 4. September findet der erste dieser Prozesse vor dem Landgericht Berlin statt.”
Nun ohne große Umschweife das Wichtigste: Bis auf eine Person der Inhaber:innen der Mietverträge von 1992, haben alle Altmietvertragsinhaber:innen – in Zusammenarbeit mit dem Anwalt Marek Schauer (Eitelstraße 77, 10317 Berlin) – eine Einigung mit dem:der “Eigentümer:in” der Rigaer94 erzielt, um die bestehenden Mietverträge einvernehmlich und außergerichtlich aufzulösen. Diese waren, die noch existierenden Mietverträge im Seitenflügel und Hinterhaus.
Teil dieser Einigung ist, dass die Räumungsansprüche, die vor Gericht verhandelt wurden und noch verhandelt werden sollten, durch die Altmietvertragsinhaber:innen anerkannt wurden. Die Verfahren, die ausschließlich gegen diese geführt wurden, sind somit beendet. Weitergeführt wird zum Einen das Verfahren gegen den:die einzige:n Altmietvertragsinhaber:in, welche nicht die “Einigung” eingehen wollte. Zum Anderen werden die Verfahren, in denen zusätzlich zu den Altmietvertragsinhaber:innen weitere Personen verklagt werden, weitergeführt. Diese Personen wurden bei der Razzia im Oktober 2021 entweder persönlich oder durch gefundene Dokumente “festgestellt” und daraufhin zu den Räumungsklagen hinzugefügt.
Als direkte Konsequenz dieser, im Hinterzimmer verhandelten “Einigung” zwischen ehemaligen Besetzer:innen und dem Kapital, ist ab sofort der überwältigende Teil des Hinterhauses und Seitenflügels der Rigaer94, zum ersten mal seit 1992 ohne diese Mietverträge. Es bleibt, Stand jetzt, nur ein einzelner Mietvertrag bestehen.
Wir halten rein garnichts von dieser “Einigung”, zwischen den ehemaligen Mietvertragsinhaber:innen mit dem:der “Eigentümer:in”. Nach mehr als 30 Jahren sehen wir dies als eine weitere Eskalation der Legalisierungswelle der 1990er Jahre in Berlin, welche nach der lang und viel umkämpften Räumung der Mainzer Straße Ende 1990 begann. Damals handelten ein großteil der besetzten Häuser, wie auch die damaligen Besetzer:innen der Rigaer Straße 94, Einigungen mit der Stadt und den “Eigentümer:innen” aus, um sich selbst zu legalisieren. Als direkte Folge ist die heute zum großenteil inaktive oder subkulturelle “Hausprojekt-Szene” entstanden. Während sich die damaligen “Einigungen” noch von den radikalsten Forderungen der Hausbesetzungen distanzierten, distanzieren sich die Altmietvertragsinhaber:innen heute sogar von der Forderung nach dem Haus. Schritte wie diese “Einigungen”, werden oft mit “Sicherheit” begründet, doch “Sicherheit” für wen genau? Vor allem in den letzten 2 Jahren haben die Altmietvertragsinhaber:innen mehrfach versucht Druck auf uns auszuüben, den Weg der Legalisierung, den sie damals gegangen sind weiterzugehen und zu versuchen die Rigaer94 zu kaufen. Damals wie heute haben wir das entschieden abgelehnt, weil es uns eben nicht um unsere individuelle Sicherheit geht. Unser Haus ist nicht mehr oder weniger wert, als die Wohnungen anderer in dieser Stadt und die Sicherheit unserer Wohnverhältnisse interessiert uns herzlich wenig, solange andere nicht wissen, wo sie sich ein Zuhause zusammenbasteln können.
Trotz all unserer Entscheidungen das Haus nie zu legalisieren, können wir nicht bestreiten, dass uns die bis jetzt existierenden Mietverträge eine gewisse legale “Sicherheit” gegeben haben. Das Haus ist im Grunde ein Resultat, der 1992 entstandenen Verträge, obwohl es wahrscheinlich für alle besser gewesen wäre, wenn diese nie gemacht worden wären… Nun da die Mietverträge zum Großenteil verloren sind verspüren wir unterschiedliche Emotionen! Wir sind traurig, ängstlich und wütend, nichtsdestotrotz aber auch angriffslustig und zuversichtlich, dass wir auch die kommenden Angriffe gemeinsam überstehen werden – zu viele haben schon zu oft unser Ende verkündet und auch dieses mal können sich alle auf Überraschungen gefasst machen!
Unser Haus wird immer antagonistisch gegenüber Staat und Kapital bleiben. Das heißt für uns unter anderem, dass wir nicht für Wohnraum und für den Ort unserer Ideen, mit der Stadt oder dem:der “Eigentümer:in” verhandeln werden. Damals, wie heute! Wir wollen weiterhin mit allen Menschen, welche die gleichen Ideen wie wir verfolgen, gegen Kapital, Kolonialimus, Patriarchat, sowie allen anderen Herrschaftsformen kämpfen. Unser Haus sehen wir als kleinen Teil in diesem Kampf an und werden es deshalb außerhalb, sowie innerhalb der Mauern mit unseren Ideen verteidigen.
Wie immer laden wir euch ein das Haus mit uns mitzugestalten! Wir sehen uns aber auch – wie immer – bei Veranstaltungen (Küfa: Mittwochs, Donnerstags 20:00 Uhr), in der Rigaer94 und an allen anderen kämpferischen Orten, die sich weiterhin den Angriffen des Staates und seinen Handlanger:innen entgegenstellen. Im Herzen und von Angesicht zu Angesicht! Wir sehen uns auf der Straße!
Rigaer94
Since we reported on July 12 about reflections, insights and our current situation, more has happened than we would have liked. It is still unclear when this summer storm will develop into a full-blown storm, but it is inevitable that uncomfortable times will roll towards our house at Rigaer Straße 94. Giving context from our text from July 12:
“Since January 3, 2024, it is no longer Mark Robert Burton but Lisa Close who is “Director” of Lafone Investments Limited. […] Apart from Rigaer94, there is no other house that lists the letterbox company as its property. […] It is clear that the network of companies is there to conceal the alleged owner Leonid Medved […] as the managing director of Centurius Immobilien Handels GmbH (Kurfürstendamm 92, 10709 Berlin) and his business. […] In summary, the legal issue is always about proving that Lafone, Coraline, and so on, are letterbox companies and what impact Brexit has on the power of a British limited company to act outside UK borders. While, it seems, Leonid Medved is running the show from Berlin. […] Otherwise, there was an initial series of judgments dismissing the eviction lawsuits against the trent contracts in place since 1992 as well as against people who were added to these lawsuits as a result of the raid in October 2021. The appeal hearings will begin in the coming months. The first of these trials will take place on September 4 at the “Landgericht Berlin” (Berlin Regional Court).”
Without talking too much, here’s the most important thing: with the exception of one of the owners of the rental contracts from 1992, all of the rental contract owners – in cooperation with the lawyer Marek Schauer (Eitelstraße 77, 10317 Berlin) – have reached an agreement with the “owner” of Rigaer94 to terminate the existing rental agreements out of court. These were the existing rental contracts in the side wing and back house.
Part of this agreement is that the eviction claims that were and will be negotiated in court were recognized by the owners of the rental contracts. The proceedings that were conducted exclusively against them have therefore been concluded. On the one hand, the proceedings against the only former rental contract owner who did not want to enter into the “agreement” will be continued. On the other hand, the proceedings in which other persons are being sued in addition to the old rental contract owners will be continued. These people were “identified” during the raid in October 2021, either in person or through documents that were found, and were then added to the cases.
As a direct consequence of this “agreement” negotiated in the back room between former squatters and capital, the overwhelming majority of the back house and side wing of Rigaer94 is now without these rental contracts for the first time since 1992. As things stand, out of these rental contracts, only a single contract remains.
We don’t think much of this “agreement” between the former tenants and the “owner”. After more than 30 years, we see this as a further escalation of the legalization wave of the 1990s in Berlin, which began after the long and much-fought eviction of Mainzer Strasse at the end of 1990. Back then, most of the squatted houses, as well as the squatters of Rigaer Straße 94 at the time, negotiated agreements with the city and the “owners” in order to legalize themselves. As a direct result, today’s largely inactive or subcultural “house project scene” emerged. While the “agreements” in the 90s distanced themselves from the most radical demands of squatting, the former rental contract owners are now even distancing themselves from the demand for the house. Steps like these “agreements” are often justified with “security”, but “security” for whom exactly?In the last two years in particular, the former tenants have repeatedly tried to put pressure on us to continue on the path of legalization that they took 1992 and to try to buy Rigaer94. Then as now, we firmly rejected this because we are not interested in our individual security. Our house is worth no more or less than the apartments of others in this city and the security of our living conditions is of little interest to us as long as others don’t know where they can build a home for themselves.
Despite all our decisions to never legalize the house, we can’t deny that the rental contracts that have existed until now have given us a certain legal “security”. The house is basically a result of the contracts made in 1992, although it would probably have been better for everyone if they had never been made… Now that the contracts are largely lost, we feel different emotions! We are sad, anxious, and angry, but nonetheless aggressive and confident that we will survive the coming attacks together – too many have announced our end too often and this time too, everyone can expect surprises!
Our house will always remain antagonistic towards the state and capital. For us, this means, among other things, that we will not negotiate with the city or the “owner” for living space and for the location of our ideas. Then, as now! We want to continue to fight against capital, colonialism, patriarchy and all other forms of domination with all people who pursue the same ideas as we do. We see our house as a small part of this struggle and will therefore defend it with our ideas both outside and inside the walls.
As always, we warmly invite you to shape the house. But we will also see you – as always – at events (Küfa – “food for everyone”: Wednesdays, Thursdays from 20:00) in Rigaer94 and in all other places that continue to oppose the attacks of the state and those who work for it. In our hearts and face-to-face! See you on the street!
Rigaer94
22 Jul // php the_time('Y') ?>
What do you do when threats to R94 loom on the horizon? Organize a streetfest!
We want to open our doors and take the street with you, regardless of whether you’ve known us for years or are hearing from us for the first time. Let’s meet, talk to each other, drink something together, dance, sing, conspire, and maybe even learn something.
Let’s tell each other about the fights that we’ve been fighting everyday for years: on the streets, at home, in the prisons, the schools, and in the other spaces and institutions.
These times of increasing crises and social control do not scare us away from strengthening relationships, from fighting, attacking, having fun together, despite everything and because of everything. Let’s go where we belong: in the offensive and together.
Join us for music, workshops, and discussions from 2pm on August 31st. More details will be available on rigaer94.squat.net/termine.
If you would like to have a distro or an info table at the streetfest, you are welcome to get in touch with us before Aug. 20 at r94streetfest@systemli.org.
Was tun, wenn sich die Bedrohungslage der R94 wieder anspannt? Ein Straßenfest organisieren!
Wir möchten unsere Türen öffnen und uns mit euch die Straße nehmen, egal ob ihr uns seit Jahren kennt oder zum ersten mal von uns hört. Lasst uns dort treffen, miteinander reden, uns verabreden, ein Becher trinken, tanzen, singen und vielleicht auch etwas lernen.
Lass uns von den Kämpfen erzählen, die wir täglich und seit Jahren auf der Straße, zu Hause, in den Schulen, den Knästen und den anderen Räumen und Institutionen führen.
Die Zeiten zunehmender Krisen und sozialer Kontrolle lassen uns nicht davon abschrecken Verbindungen aufzubauen, zu kämpfen, anzugreifen und trotz alldem und gerade wegen alldem Spaß zu haben. Lass uns dahin gehen, wo wir hingehören: In die Offensive und zwar gemeinsam.
Wir freuen uns auf euch am 31. August ab 14 Uhr für Musik, Workshops und Diskussionen. Mehr Infos findet ihr bald hier: rigaer94.squat.net/termine.
Wenn ihr einen Infostand bei unserem Straßenfest machen möchtet, meldet euch gerne vor dem 20. August bei uns per Mail: r94streetfest@systemli.org.
12 Jul // php the_time('Y') ?>
+++ English below +++ (other languages will follow in the next weeks)
Über ein Jahr haben wir nicht mehr über das juristische Theater um die Rigaer94 informiert. Was die Entwicklungen für unser Haus bedeuten, wollen wir mit diesem Text zusammenzufassen. Das heißt für uns erst einmal ein wenig weiter auszuholen, um Aktuelles mit Vergangenem zu verbinden. Danach präsentieren wir euch unsere neuesten Recherchen zu Briefkästen, Räumungsklagen und einem Bankkonto. Der Text ist ziemlich lang geworden, aber vielleicht schaut ihr einfach selbst.
Ein Kreis schließt sich – 3 Jahre Brandschutzbegehung
Manchmal braucht es einen Moment bis wir in der Lage sind die sich überschlagenden Ereignisse einzuordnen, die unsere volle Aufmerksamkeit erfordern, uns in ihren Bann ziehen, dann festhalten und mit denen wir uns gemeinsam überschlagen. Wir wissen, dass es Zeit braucht, die wir oft nicht haben oder die wir uns nicht nehmen wollen, um kurz innezuhalten, Luft zu holen, einmal auszuatmen und mit klarem Kopf zurückzuschauen.
Für viele mag es unverständlich erscheinen, aber mit dem letzten Räumungsversuch im Juni 2021 ging in diesem Haus ein Zeitabschnitt zuende, der mit den Räumungen einer Vielzahl von Projekten in den Jahren davor schon begonnen hatte und seinen letzten Aufschrei vielleicht bei der TagX-Demo des Köpi-Wagenplatzes hören ließ. Über Jahre waren verschiedene Projekte in dieser Stadt – vernetzt in der Interkiezionale (interkiezionale.noblogs.org) – damit beschäftigt, sich den Angriffen des damals Rot-Rot-Grünen Senats entgegenzuwerfen, die darauf abzielten, die Stadt dem weiteren Zugriff des Kapitals auf dem Silbertablett zu servieren.
Mit den Erfahrungen dieser Räumungswelle im Kopf haben wir damals einen Gegenvorschlag formuliert und am 16. und 17. Juni 2021 gemeinsam mit vielen anderen in dieser Stadt und darüber hinaus in die Tat umgesetzt. Die erfolgreiche Verteidigung des Hauses war aber anders als von uns beabsichtigt nicht „ein weiterer Schritt unser aller Selbstorganisierung“. Wenn wir zurück schauen, fühlt es sich eher so an, als ob ab Ende 2021 die Kämpfe um die Stadt an den (verbliebenen) autonomen Projekten größtenteils vorbeigegangen sind.
In Berlin war Deutsche Wohnen und Co. Enteignen angetreten, um im Rahmen demokratischer Verfahren dem allgemeinen Ausverkauf von Wohnraum entgegenzutreten. Das überwältigende „Ja!“ zur Enteignung wurde auf der Ebene der politischen Entscheidungsträger:innen ad absurdum geführt. Nicht überraschend, in dem Ausmaß der Ignoranz dann aber doch verwunderlich, wurden Hundertausende in dieser Stadt förmlich ausgelacht. Während das Bündnis Mietenwahnsinn 2019 noch Zehntausende auf die Straße brachte, war in den folgenden Jahren wenig davon zu spüren. Auch militante Beiträge und Angriffe gegen die Akteur:innen der Verdrängung konnten nicht mehr an frühere Zeiten anknüpfen. Sicherlich gab es aber zahlreiche Initiativen, in denen sich in den letzten Jahren Mieter:innen und Andere organisiert und miteinander gekämpft haben. Gleichzeitig hat sich das Berlin, in dem wir leben und kämpfen, in den letzten Jahren noch weiter im Interesse der Herrschenden entwickelt, die den letzten Quadratmeter des Bodens dieser Stadt und immer öfter auch den Himmel für sich beanspruchen. Der Amazon-Tower ist hier nur das markanteste Beispiel eines Herrschaftsanspruchs der Reichen, der von überall zu sehen sein soll. Einige Diskussionstexte zu Deutsche Wohnen und Co. Enteignen und Kämpfen in der Stadt, die wir gefunden haben, findet ihr unten.
Währenddessen scheint sich die Weltlage – durch die kleinen Fenster der Rigaer94 gesehen – immer weiter zuzuspitzen. Die Coronapandemie und die damit verbundene fortschreitende Vereinzelung, aber auch beinahe widerspruchslose Einreihung in herrschaftliche Narrative und Maßnahmen. Der Ukraine-Krieg, die „Zeitenwende“ und die unwidersprochene (Re-)Militarisierung Deutschlands. Kriege um Ressourcen, der kontinuierliche koloniale Zugriff und das laute Säbelrasseln einer sich neu formierenden Blockkonfrontation. Zuletzt die Live-Übertragung des Völkermords in Gaza als Showcase neuester technologischer Mittel auf der einen und der unüberhörbare Ruf nach Freiheit und Selbstbestimmung auf der anderen Seite.
Wir sind weit davon entfernt Antworten auf die Fragen zu finden, die in den hier unvollständig aufgeführten Punkten mitschwingen. Andererseits sind wir uns unserer Stärken und der Möglichkeiten, die unser Haus hat bewusst. Um der Vereinzelung entgegenzuwirken, öffnen wir weiterhin Allen unsere Türen, die einander finden wollen, um sich zu verabreden die Verhältnisse ins Wanken zu bringen. Wir laden ein, das Haus als Rückzugsort zu nutzen, um sich zu sammeln und dem Autoritarismus in all seinen Formen entschlossen entgegenzutreten. Und wir bieten weiterhin all jenen Räume, die sie so dringend benötigen, um sich zu organisieren und die ihnen von anderen verwehrt werden. Trotz der unzähligen Herausforderungen steht außer Frage, auf welcher Seite wir stehen: Der Stadt von Unten, des selbstorganisierten Lebens, der Ausgebeuteten und Unterdrückten – auf der Seite der Freiheit für Alle!
Ein Briefkasten als “Eigentümer”
Seit dem 3. Januar 2024 ist nicht mehr Mark Robert Burton sondern Lisa Close „Director“ der Lafone Investments Limited. Neben Lafone war Lisa Close bereits von 70 anderen Limited “Director”, für die vier noch aktiven ist sie es weiterhin. Ein Großteil dieser Strohfirmen hat dieselbe Adresse wie Lafone: „6 Consett Business Park, Consett, Country Durham, UK DH8 6BP“. Angebliche Gesellschafter sollen die Coraline Limited (94%) als Mehrheitsgesellschafterin, deren Gesellschafter wiederum andere Limited sein sollen, usw., und ein angeblich existierender Herr Mykola Koval (6%) sein. Außer der Rigaer94 gibt es kein anderes Haus, das die Briefkastenfirma als ihr Eigentum anführt. Anwälte in Berlin sind immer noch Markus Bernau (Binzstraße 65, 13189 Berlin) sowie der adelige Dr. Alexander Freiherr von Aretin, ein ehemaliger Leiter der Abteilung Recht und Privatisierung der Treuhandanstalt Anfang der 90er. Er ist Teil der renommierten Wirtschaftskanzlei GvW Graf von Westphalen. Als Hausverwalter dient Torsten Luschnat (Kuhnaustraße 6, 12623 Berlin).
Die Kanzlei GvW hat im Juni 2024 auch das Unternehmen FASSI anwaltlich beraten. Eine Firma, die offensichtlich auch für militärische Nutzung produziert, da sie auf der diesjährigen Sicherheits- und Verteidigungsmesse Eurosatory in Paris ausgestellt hat.
Im Oktober 2021 wurde öffentlich, dass die Lafone Investments Limited in den Pandora Papers auftaucht, einem der größten Leaks über Briefkastenfirmen, Steuerhinterziehung und -paradiese.
Es ist klar, dass das Firmengeflecht dafür da ist, den von Aretin selbst als „Familienvater“ bezeichneten vermeintlichen Eigentümer Leonid Medved als Geschäftsführer der Centurius Immobilien Handels GmbH (Kurfürstendamm 92, 10709 Berlin) und seine Geschäfte zu verschleiern. Schon 2016 wurde er in einem Presseartikel der bei AFD-Wähler:innen beliebten Zeitung Welt, im Zusammenhang mit der Centurius genannt. Den Tipp hatte der damalige Strohmann von Lafone gegeben. Auch die BerlinerMieterGemeinschaft hatte 2022 einen Artikel dazu geschrieben. Weitere Presseartikel dazu findet ihr unten.
Auch von woanders haben wir gehört, dass es ein offenes Geheimnis sei, dass Leonid Medved den Bullen der Direktion 5 als Eigentümer der 94 bekannt sei. 2021 bekamen wir die Information, dass die Firma Nudelmann & Friends unser Haus als „geräumte Kulturfläche“ zu 2.000 Euro/m2 anbot. Zumindest damals noch datete Leonids Tochter den Makler Benjamin Nudelmann, der ein Vertrauter des Eigentümers der Liebig34, Padovicz, ist.
Die Räumungsklagen und neue Termine
Die letzten Texte von uns, die wir 2022 zu den Räumungsklagen geschrieben haben, könnt ihr hier (Januar 2022), hier (Juni 2022) und hier (Dezember 2022) nachlesen.
Zusammengefasst geht es juristisch immer um den Beweis, dass Lafone, Coraline, und so weiter, Strohfirmen sind und welche Auswirkungen der Brexit auf die Handlungsmacht einer britischen Limited außerhalb der britischen Grenzen hat. Während, wie es scheint, Leonid Medved von Berlin aus das Geschehen leitet. Es geht auch immer darum, ob die ausgestellten Prozessvollmachten für die Anwälte Bernau und von Aretin durch den*die „Director“ aka Strohperson überhaupt so anerkannt werden können.
Im Januar 2022 schrieben wir über einen der weiteren Versuche der Briefkastenfirma seit 2016, einen Räumungstitel für unsere öffentlichen Räume, die Kadterschmiede und den Jugendclub Keimzelle im Erdgeschoss, zu bekommen. Nachdem sowohl Landgericht als auch Kammergericht der Räumungsklage eine Absage erteilten, endete im November 2023 die Beschwerde des Anwalts Bernau gegen die Entscheidung des Kammergerichts erfolglos vor dem Bundesgerichtshof. Seitdem gibt es nichts Neues in diesem Verfahren.
Weil wir in diesem Verfahren nicht die Prozessvollmacht rügten, gab es vor dem Amtsgericht ein Räumungsurteil gegen unseren Sportraum. Das Ergebnis der Berufungsverhandlung steht noch aus. Sonst gab es eine erste Serie von klageabweisenden Urteilen der Räumungsklagen gegen die seit 1992 bestehenden Mietverträge als auch gegen Personen, die durch die Razzia vom Oktober 2021 diesen Klagen hinzugefügt wurden. In den kommenden Monaten fangen die Berufungsverhandlungen an. Am 4. September findet der erste dieser Prozesse vor dem Landgericht Berlin statt.
Und das ist wichtig, denn seit einigen Monaten scheint die Justiz einen anderen Kurs einschlagen zu wollen. Auch wenn sich nichts an dem Konstrukt der Briefkastenfirma geändert hat. Die Entwicklungen erinnern uns daran, dass der Druck auf unser Haus nicht nachgelassen hat, auch wenn er in letzter Zeit nicht so direkt wahrnehmbar war wie in anderen Momenten. Wir sind uns sicher, dass unsere Feinde ihre Strategien ständig anpassen und neue entwickeln, um die Rigaer94 loszuwerden. Wir haben nicht vergessen, dass die CDU noch im Wahlkampf die Räumung unseres Hauses versprochen hat. Wir werden sehen, wie weit sie damit überhaupt noch kommen, da sie nicht die ersten sind, die mehr abgebissen haben, als sie kauen können.
Gleichzeitig hat auch Lafone mehr Geld und Mühe darein gesteckt, sich die Rigaer94 als Kapitalanlage zu erhalten. Sie haben ein Gutachten in Auftrag gegeben, also mit viel Geld bezahlt, das die Rechtmäßigkeit der Briefkastenfirma Lafone beweisen soll. Mit diesem Gutachten hat sich Prof. Dr. Alexander Schall vom Lehrstuhl für Deutsches, Europäisches und Internationales Privat- und Unternehmensrecht sowie Rechtsvergleichung von der Leuphana Universität Lüneburg in den Dienst des Kapitals gestellt.
Das Landgericht Berlin hat jetzt in zwei Verfahren gegen Wohnungen im Vorderhaus und ein Zimmer im Dachgeschoss vom Hinterhaus nicht die Rechtmäßigkeit der Briefkastenfirma angezweifelt. Während die zwei Wohnungen im Vorderhaus trotzdem keinen Räumungstitel bekamen, scheint das Landgericht bei dem Dachgeschossraum einen Räumungstitel fällen zu wollen. Ob die Richter:innen tatsächlich daran festhalten wollen, einer Briefkastenfirma und einem sich dahinter versteckenden Spekulanten Recht zu geben, werden wir in ungefähr einem Monat sehen.
Neuigkeiten aus der “Abteilung Recherche”
Über Umwege sind wir in den Besitz einer Email-Unterhaltung zwischen dem sogenannten Hausverwalter Torsten Luschnat und dem ehemaligen Ermittlungsführer der “EG Nordkiez” des LKA 521, Philipp Warmuth, gekommen. Aus diesen geht einerseits hervor, dass jetzt auch Luschnat Daten über Personen im angeblichen Umfeld des Hauses an den Staatsschutz weitergegeben hat. Dabei wurden neben den ungeschwärzten Kontoauszügen der Lafone auch Listen über (angebliche) Miet- bzw. Wohnverhältnisse in der Rigaer94 weitergeleitet, die Namen, IBAN, Höhe und Zeitpunkt von Zahlungen beinhalten. Auch geht hervor, dass beide sich zumindest einmal, am 7. April 2020, getroffen und über die Situation der Rigaer94 beraten haben.
Andererseits erläutert Luschnat in einer Email gegenüber Warmuth unverhohlen einen Teil des Konstruktes, das wir weiter oben beschrieben haben und mit dem die Lafone Investments Limited seit Jahren versucht, unseres Hauses habhaft zu werden:
Die besagten Kontoauszüge aus den Jahren 2015, 2016, 2017, 2018 und 2019 haben wir einer kleineren Untersuchung unterzogen, die wir im Folgenden interessierten Leser:innen zugänglich machen. Wir wollen ein wenig Licht in das Dunkel bringen, das diese Briefkastenfirm(en) umgibt. Allgemein lässt sich das Konstrukt Lafone in den Jahren 2015-2019 an einer Sammlung von Firmen mit ähnlichen Namen feststellen. So tauchen in den fünf vorliegenden Jahren Cheeswrights Notaries Public (2015), Chown Dewhurst LLP (2015, 2017), Clifton SC Limited (2017, 2018, 2019), Clifton Admin Limited (2018) und zuletzt Clifton Adminn (sic!) Limited Acc. Hold with Newcastle (2019) in den Kontoauszügen auf. Anders als die genannten Firmen taucht die Centurius Immobilien Handels GmbH von Leonid Medved in allen Jahren auf (2015-2019). Insgesamt wird Lafone zwischen 2015 und 2019 durch Einlagen finanziert, über deren Herkunft wir keine Informationen haben. Es flossen 233.372,38 Euro auf das besagte Konto, dass in den Jahren für verschiedene Zwecke verwendet wurde.
Als Einzelpersonen am Interessantesten sind neben den Anwälten von Aretin und Bernau (deren Bezahlung sich – zu Ungunsten Bernaus – stark voneinander unterscheidet), vor allem der in der Mail von Luschnat an Warmuth genannte Pawel Jedrzej Ludwik Teresa Kapica, der als Strohmann 2016-2019 Zahlungen in Höhe von mehreren Tausend Euro erhält. Genau einmal 2015 taucht auch Leonid Medved auf, der 2.903 Euro von der Lafone erhält.Ein ehemaliger “Besitzer” des Hauses Suitbert Beulker wiederum bekommt noch 2019 5.142 Euro mit dem Verwendungszweck “Beratervertrag – Aufhebungsvereinbarung”, wobei unklar ist, welche beratende Tätigkeit er verrichtet haben soll und wieso noch im Oktober 2019 an ihn Zahlungen getätigt wurden. Obwohl er schon lange vorher behauptete mit der Rigaer94 nichts mehr zu tun zu haben. Mittlerweile ist er verstorben.
Von den Unternehmen, die vom Konto der Lafone bezahlt werden, stellt die VPSitex Deutschland GmbH (Buckower Chaussee 134, 12277 Berlin) den größten Kostenpunkt dar. Am 11.10.2018 werden 34.000 Euro mit dem Verwendungszweck “Vergleich” an den Sicherheits- und Überwachungsdienst überwiesen. Der Verwendungszweck deutet seinerseits auf Unstimmigkeiten über die Leistungen hin, die möglicherweise in einer außergerichtlichen Einigung beigelegt wurden und deshalb als “Vergleich” bezeichnet werden. 2016, während der damaligen Belagerung der Kadterschmiede und des Dachbodens, hatte VPSitex Sicherheitstüren geliefert, die sie aber nach zwei Wochen Belagerung und der gescheiterten Räumung nie zurückbekommen haben. Das Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsbüro Tober und Co. GmbH (Taubertstraße 6-8, 14193 Berlin-Grunewald) bekommt ab 2016 jährlich gute 1000 Euro. Den Daten nach zu schließen ist das Büro für den Jahresabschluss oder anderweitige administrative Tätigkeiten der Lafone zuständig. Ein Alexander Tober ist laut Northdata (link)Geschäftsführer einer Firma, von der auch Medved Geschäftsführer ist.
Neben den genannten Einzelpersonen und Unternehmen, tauchen in den Kontoauszügen noch weitere auf, über die wir aus Platzgründen an dieser Stelle nicht umfassend berichten. Bei Interesse findet ihr für die eigene Recherche eine Liste der fehlenden Firmen in den Fußnoten. Auffällig sind unserer Einschätzung nach vor allem die zuerst genannten “Firmen”, die unterstreichen, inwiefern es sich bei der Lafone schon seit Jahren um ein Sammelbecken, d.h. ein undurchsichtiges Netzwerk und eben nicht eine “geschäftstüchtige“ Firma handelt. Darüber hinaus halten wir es für notwendig die zu benennen, die sich auf die eine (bpsw. Sicherheitsdienst) oder auch andere Art (bspw. Steuerberatung) an den bekannten Machenschaften der Lafone beteiligt haben und weiter beteiligen. Für uns ist es selbstverständlich den Akteur:innen der Verdrängung keine Ruhe zu lassen und sie an Orten und zu Zeitpunkten zu treffen, an denen sie es am Wenigsten erwarten.
Und nu?!
Klar ist, dass die Rigaer94 schon immer im Besitz derjenigen war, die das Haus renovieren, mit Leben füllen und für die Ideen von Autonomie und Selbstorganisation kämpfen. Die Rigaer94 gehört emanzipatorischen Bewegungen und das wird sie auch bleiben. Auch wenn Richter:innen also entscheiden sollten, dass ein Briefkasten, irgendein:e Schlipsträger:in oder wer auch immer Eigentümer:in unseres Hauses sein sollen, wollen wir daran erinnern, dass wir uns nicht an ihre Spielregeln halten werden.
Was genau nach den Urteilen geschieht, wissen wir trotzdem (noch) nicht. Aber es zeichnet sich ein weiterer Angriff auf unserer Haus ab. Nach dem Scheitern, mit der Brechstange unsere Türen und unseren Willen zu brechen, haben schon die Müller-SPD und der von Geisel geführte Innensenat vor Jahren gesagt, dass sie eine (rechtssichere) Lösung für das ganze Haus finden wollen. „Lösung“ bedeutet nichts anderes als Räumung. Und so sind die leisen Schritte, mit denen sich Politik und Justiz anschleichen, Vorboten eines schlussendlich nur gewaltsam umsetzbaren Räumungsplans.
Wir leben in Zeiten, in denen alte Gewissheiten zusammenbrechen und neue Ideen im Angesicht einer zuweilen unüberschaubaren Welt auf sich warten lassen. Diese Stadt verändert sich rasant. Manchmal erscheint uns deswegen die Zeit, in der Besetzungen an der Tagesordnung und kämpferisches kollektives Wohnen üblicher und nicht die Ausnahme waren, wie eine vergangene Epoche. Wir sind aber weiterhin davon überzeugt und stehen dafür ein, dass es genügend Gründe, Ideen und Menschen gibt, um Häuser wie die Rigaer94 mit Leben zu füllen und als einen Ort unserer Kämpfe zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Wir wollen uns nicht in der Auseinandersetzung mit uns selbst verlieren, sondern aus den Türen unseres Hauses in die Welt treten, um sie gemeinsam zu verändern. Genauso dürfen wir nicht den Fehler begehen, uns auf den Irrwegen der globalen Machtkämpfe aus den Augen zu verlieren und die Menschen, mit denen wir alltäglich leben, zu vergessen. Bis heute hat noch niemand allein Antworten auf die drängenden Fragen gefunden, die sich uns stellen. Von der Auseinandersetzung mit unseren eigenen patriarchalen und kolonialen Mechanismen, zu lokalen Kämpfen und einer Stadt von Unten bis zu dem Angriff auf ein kapitalistisches globales System, das sich nicht nur hinter Briefkästen versteckt: Wir laden euch ein, zusammen auf die Suche zu gehen und die Köpfe zusammenzustecken, um sicherzustellen, dass sich keine:r in der Ungerechtigkeit dieser Welt einrichtet.
Das letzte Wort im Kampf um unser Haus ist noch lange nicht gesprochen.Für die Freiheit und das selbstbestimmte Leben!
Rigaer94
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Rigaer94: Return of the Phoenicurus. News from a letterbox
We haven’t reported on the legal drama surrounding Rigaer94 for over a year. In this text, we want to summarize what the developments mean for our house. For us, this first means going a little further, to connect the current with the past. We then present our latest research on letterboxes, eviction proceedings and a bank account. The text has become quite long, but perhaps you can just take a look for yourself.
A circle closes – 3 year anniversary of fire safety inspection
Sometimes it takes a moment for us to be able to categorize the overlapping events that demand our full attention, that captivate us, then hold us and with which we overturn together. We know that it takes time, which we often don’t have or don’t want to take, to pause for a moment, take a breath, exhale and look back with a clear head.
It may seem incomprehensible to many, but the last eviction attempt in June 2021 marked the end of a period of time in this building, that had already begun with the evictions of a large number of projects in the years before and perhaps made its last outcry heard at the TagX demo from Köpi-Wagenplatz. For years, various projects in this city – networked in the Interkiezionale (interkiezionale.noblogs.org) – had been busy opposing the attacks of the then Red-Red-Green Senate, which aimed to serve up the city on a silver platter for the further grip of capital.
With the experiences of this wave of evictions in mind, we formulated together, with many others in this city and beyond, a counter-proposal at the time and put it into action on June 16 and 17, 2021. However, the successful defence of the house was not “a further step in our self-organization“, as we had intended. Looking back, it feels more like the struggles for the city have largely bypassed the (remaining) autonomous projects since the end of 2021.
In Berlin, Deutsche Wohnen und Co. Enteignen (Expropriate Deutsche Wohnen and Co.) had set out to oppose the general sell-off of housing within the framework of democratic procedures. The overwhelming “Yes!” to expropriation was reduced to absurdity by the political decision-makers. Unsurprisingly, but surprisingly given the extent of the ignorance, hundreds of thousands of people in this city were literally laughed at. While the Mietenwahnsinn (Rentmadness) alliance brought tens of thousands onto the streets in 2019, there was little sign of this in the years that followed. Even militant contributions and attacks against the protagonists of displacement could no longer build on earlier times. However, there have certainly been numerous initiatives in which tenants and others have organized and fought together in recent years. At the same time, the Berlin in which we live and fight has developed even further in recent years in the interests of those in power, who are claiming the last square meter of the city’s land and, increasingly often, the sky for themselves. The Amazon Tower is just the most striking example of a claim to power by the rich, which is visible from everywhere. Some discussion texts on Deutsche Wohnen and Co. expropriation and struggles in the city that we have found can be found below.
Meanwhile, the global situation – as seen through the small windows of the Rigaer94 – seems to be coming to a head. The corona pandemic and the associated progressing isolation, but also an almost uncontradicted integration into narratives and measures of those in power. The war in Ukraine, the “Zeitenwende” (turn of an era) and the unchallenged (re)militarization of Germany. Wars over resources, the ongoing colonial grab and the re-fortifying of a newly forming bloc confrontation. Most recently, the live broadcast of the genocide in Gaza as a showcase for the latest technological means on the one hand and the unmistakable call for freedom and self-determination on the other.
We are a long way from finding answers to the questions, that resonate in the incomplete list of points mentioned here. On the other hand, we are aware of our strengths and the possibilities that our house has. In order to counteract isolation, we continue to open our doors to all those who want to find each other and arrange to shake things up. We invite you to use the house as a retreat to gather and oppose authoritarianism in all its forms. And we continue to offer spaces to all those who so desperately need them to organize and are denied them by others. Despite the countless challenges, there is no question which side we are on: The city from below, of self-organized life, of the exploited and oppressed – on the side of freedom for all!
A letterbox as “owner”
Since January 3rd, 2024, Lisa Close has been the new director of Lafone Investments Limited instead of Mark Robert Burton. In addition to Lafone, Lisa Close was already director of 70 other limited companies, and she continues to be director of the four, that are still active. The majority of these letterbox companies (shell companies) have the same address as Lafone: “6 Consett Business Park, Consett, Country Durham, UK DH8 6BP”. Alleged shareholders of Lafone are said to be Coraline Limited (94%) as majority shareholder, whose shareholders in turn are said to be other limited companies, etc., and an allegedly existing Mr. Mykola Koval (6%). Apart from Rigaer94, there is no other house that lists the letterbox company as its property. The lawyers in Berlin are still Markus Bernau (Binzstraße 65, 13189 Berlin) and the aristocratic Dr. Alexander Freiherr von Aretin, a former head of the legal and privatization department of the Treuhandanstalt in the early 1990s. He is part of the renowned commercial law firm GvW Graf von Westphalen. Torsten Luschnat (Kuhnaustraße 6, 12623 Berlin) serves as property manager.
In June 2024, the law firm GvW also provided legal advice to the company FASSI. A company that apparently produces for military usage, as FASSI exhibited at this year’s Eurosatory security and defense trade fair in Paris.
In October 2021, it became public that Lafone Investments Limited appeared in the Pandora Papers, one of the biggest leaks about letterbox companies, tax evasions and tax havens.
It is clear that the network of companies is there to conceal the alleged owner Leonid Medved, described by Aretin himself as a “family man“, as managing director of Centurius Immobilien Handels GmbH (Kurfürstendamm 92, 10709 Berlin) and his business. He was already named in connection with Centurius in 2016 in a press article in the Welt newspaper, which is popular with AFD (Alternative for Germany) voters. The tip was given by Lafone’s dummy at the time. The BerlinerMieterGemeinschaft (BerlinRentersCollective) also wrote an article about this in 2022. You can find more press articles on this below.
We also heard from somewhere else, that it was an open secret, that Leonid Medved is known to the cops from Directorate 5 as the alleged owner. In 2021, we were informed that the company Nudelmann & Friends was offering our house as an “unoccupied space” for 2,000 euros/m2. At least at that time, Leonid’s daughter was still dating the estate agent Benjamin Nudelmann, who is a familiar of the owner of Liebig34, Padovicz.
The eviction lawsuits and new dates
You can read the last texts we wrote on the eviction lawsuits in 2022 here (January 2022), here (June 2022) and here (December 2022). In summary, the legal issue is always about proving that Lafone, Coraline, and so on, are letterbox companies and what impact Brexit has on the power of a British limited company to act outside British borders. While it seems, Leonid Medved is running the business from Berlin. It is also always a question of whether the powers of attorney issued to the lawyers Bernau and von Aretin by the “director” aka dummy can be recognized at all.
In January 2022, we wrote about one of the letterbox company’s further attempts since 2016 to obtain an eviction order for our public spaces, the Kadterschmiede and the Keimzelle youth club on the ground floor. After both the Landgericht (Regional Court) and the Kammergericht (Court of Appeal) rejected the eviction lawsuit, Bernau’s appeal against the Kammergericht decision was unsuccessful before the Bundesgerichtshof (Federal Supreme Court) in November 2023. Since then, there has been nothing new in these proceedings.
Because we did not object to the power of attorney in one proceeding, there was an eviction judgement against our sports room at the Amtsgericht (Local Court). The outcome of the appeal hearing is still pending. Otherwise, there has been a first series of judgements, dismissing the eviction lawsuits against the rent contracts in place since 1992, as well as against the people, who were added to these lawsuits, as a result of a raid in October 2021. The appeal hearings will begin in the coming months. On September 4, the first of these trials will take place at the Berlin Landgericht.
And that is important, because the judiciary seems to have changed course in recent months, even though nothing has changed in terms of the letterbox company construct. The developments remind us that the pressure on our house has not abated, even if it has not been as directly perceptible recently as at other times. We are sure that our enemies are constantly adapting their strategies and developing new ones to get rid of Rigaer94. We haven’t forgotten that the CDU (Christian Democratic Union) promised to evict us during their latest election campaign. We’ll see how far they get with that, as they’re not the first to bite off more than they can chew.
At the same time, Lafone has also put more money and effort into preserving Rigaer94 as an capital investment for themselves. They have commissioned an expert opinion, i.e. paid a lot of money, to prove the legality of the Lafone letterbox company. With this expert opinion, Prof. Dr. Alexander Schall from the Chair of German, European and International Private and Corporate Law and Comparative Law at Leuphana University Lüneburg has put himself at the service of capital.
In two proceedings against apartments in the front house and a room in the attic of the back house, the Berlin Landgericht has not questioned the legality of the letterbox company. While the two apartments in the front building nevertheless didn’t get an eviction order, the Landgericht seems to want to issue an eviction order for the attic room. We will see in about a month’s time whether the judges really want to stick to upholding a letterbox company and a speculator hiding behind it.
News from the “Research Department”
We have come into possession of an email conversation between the so-called property manager Torsten Luschnat and the former investigator of the “EG Nordkiez” of the LKA 521 (state office of criminal investigation 521), Philipp Warmuth. On the one hand, these emails show that Luschnat has passed on data about people in the alleged surrounding of the house to the Staatsschutz (state security office). In addition to the unredacted bank statements of Lafone, lists of (alleged) rental and living conditions in Rigaer94 were also passed on, containing names, IBANs, amounts and dates of payments. It also emerges that the two met at least once, on April 7, 2020, to discuss the situation at Rigaer94.
On the other hand, in an email to Warmuth, Luschnat blatantly explains part of the letterbox company construct, that we described above and with which Lafone Investments Limited has been trying to get hold of our house for years:
“As already mentioned, however, [Pawel Kapica] was only a “dummy” for the owner, as he did not want to appear in public himself. Ultimately, it was just a letterbox. It should also be mentioned that Pawel Kapica actually exists, but is only a sole trader with no employees.”
We have conducted a small investigation into the above mentioned bank statements from 2015, 2016, 2017, 2018 and 2019, which we are making available to interested readers below. We want to shed some light on the darkness surrounding these letterbox companies. In general, the Lafone construct can be identified from a collection of companies with similar names in the years 2015-2019. The five years in question include Cheeswrights Notaries Public (2015), Chown Dewhurst LLP (2015, 2017), Clifton SC Limited (2017, 2018, 2019), Clifton Admin Limited (2018) and most recently Clifton Adminn (sic!) Limited Acc. Hold with Newcastle (2019) appear in the bank statements. Unlike the above metioned companies, Centurius Immobilien Handels GmbH owned by Leonid Medved appears in all years (2015-2019). In total, Lafone was financed between 2015 and 2019 by deposits, whose origin we have no information about. 233,372.38 Euro flowed into the aforementioned bank account, which was used for various purposes over the years.
The most interesting individuals are the lawyers von Aretin and Bernau (whose payment differs greatly from one another – to Bernau’s disadvantage) and, above all, Pawel Jedrzej Ludwik Teresa Kapica, who was named in the email from Luschnat to Warmuth and received payments of several thousand euros as a dummy in 2016-2019. Leonid Medved also appears exactly once in 2015, receiving 2,903 euros from Lafone.A former “owner” of the company, Suitbert Beulker, received €5,142 in 2019 for the purpose of “consultancy contract – termination agreement”, although it is unclear what consultancy work he was supposed to have carried out and why payments were still being made to him in October 2019. Although he had long before claimed to have nothing more to do with Rigaer94. He has since died.
Of the companies paid from the Lafone account, VPSitex Deutschland GmbH (Buckower Chaussee 134, 12277 Berlin) represents the largest expense. On 11.10.2018, 34,000 euros were transferred to the security and monitoring service with the reference “arrangement”. The reference indicates disagreements about the services, which may have been settled in an out-of-court arrangement and are therefore referred to as a “+++arrangement”. In 2016, during the siege of the Kadterschmiede and the attic at the time, VPSitex had supplied security doors, which they never received back after two weeks of siege and the failed eviction. The tax consultancy and auditing firm Tober und Co GmbH (Taubertstraße 6-8, 14193 Berlin-Grunewald) receives a good 1,000 euros a year from 2016 on. According to the data, the office is responsible for Lafone’s annual financial statements and other administrative activities. According to Northdata (link), Alexander Tober is the managing director of a company of which Medved is also the managing director.
In addition to the individuals and companies mentioned, the bank statements also include other companies, that we cannot report on in detail here for reasons of space. If you are interested, you can find a list of the missing companies in the footnotes for your own research. In our opinion, the “companies” mentioned first are underline the extent to which Lafone has for years been a collection pool, i.e. an untransparent network and not a “businesslike” company. Furthermore, we believe it is necessary to name those who have been involved in one way (e.g. security service) or another (e.g. tax consultancy) in the known intrigues of Lafone and continue to do so. For us it is of course important not to leave the actors of displacement and repression alone and to meet them in places and at times, when they least expect it.
And now?
It is clear that Rigaer94 has always belonged to those who repair and renovate the building, filled it with life and fought for the ideas of autonomy and self-organization. Rigaer94 belongs to emancipatory movements and it always will. So even if judges should decide that a letterbox, some suits or whoever supposely owns our house is legitimate, we want to remind them that we will not play by their rules.
We still don’t (yet) know, what exactly will happen after the court rulings are made. But another attack on our house is looming. After failing to break down our doors and our will with a crowbar, the Müller-SPD (Socialdemocratic Party Germany led by Michael Müller) and the Innensenat (Interior Senate) led by Geisel (former Interior Senator of Berlin) have already said years ago, that they want to find a (legally secure) solution for the entire building. “Solution” means nothing other than eviction. And so the quiet steps being taken by politicians and the judiciary are forsights of an eviction plan, that can ultimately only be implemented by force.
We live in times in which old certainties are collapsing and new ideas are taking their time in the face of a sometimes unmanageable world. This city changes rapidly. Therefore sometimes it seems to us that the time, when squatting was the order of the day and militant collective living was prevalent and not the exception, as a past era of struggle. But we are still convinced and stand for it, that here are still enough reasons, ideas and people to fill this house with life and to maintain and further develop it as a place of our struggles.
We don’t want to lose ourselves in navel-gazing, but rather step out of the doors of our home into the world in order to change it together. In the same way, we must not make the mistake of losing sight of ourselves in the mad rush of global power struggles and forgetting the people we live with and struggle together every day. To date, no one has found answers to the pressing questions we face on their own. From the confrontation with our own patriarchal and colonial mechanisms, to local struggles and a city from below, to the attack on a capitalist global system, that is not just hiding behind letterboxes: We invite you to go on a quest together and put your heads together to make sure that no one settles into the injustice of this world.
The last word in the fight for our house is far from being spoken.For freedom and a self-determined life!
Rigaer94
** Diskussion**
Juli 2021: „Die Enteignung der Hausbesitzer*innen liegt auf dem Weg zur Sozialen Revolution“ – Kritik an Kampagne: Deutsche Wohnen kaufen (link: https://kontrapolis.info/4395/)
August 2021: Das Eine sagen und das Andere tun (link: https://kontrapolis.info/4738/)
September 2021: (B) Soziale Revolution und Enteignen statt “Deutsche Wohnen” kaufen (link: https://de.indymedia.org/node/151779)
Februar 2022: Der „Volksentscheid“ wird durch niemanden umgesetzt werden, außer durch die Wut der Straße (link: https://kontrapolis.info/6363/)
Mai 2024: Mietkampf im Hamsterrad (link: https://kontrapolis.info/13228/)
**Presseberichte**
Tagesspiegel, 2016: https://www.tagesspiegel.de/berlin/die-spur-der-spielhallen-5223598.html
Die Welt, 2016: https://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_politik/article157216654/Wem-gehoert-die-Rigaer-94-wirklich.html
Spiegel, 2016: https://www.spiegel.de/spiegel/rigaer-strasse-94-das-letzte-gefecht-in-berlin-a-1103263.html
Taz, 2022: https://taz.de/Hausprojekt-Rigaer94-in-Berlin/!5902156/ und https://taz.de/Rigaer-Strasse-94/!5856809/
junge welt, 2022 https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/423643.rigaer-stra%C3%9Fe-94-zu-einer-gesamtl%C3%B6sung-ist-der-eigent%C3%BCmer-nicht-bereit.html (uns fehlt der Zugang zu diesem Artikel)
**Liste der FirmenGS Gebäude- und Sicherheitsservice, Section Security, Bober Sicherheitstechnik, Scholz Umzüge Möbelspedition GmbH, a.b. media GmbH, DGL Dienstleistungen GmbH
20 Jun // php the_time('Y') ?>
[deutsch unten]
It’s been more than three and a half years since our friends of the anarcha-queerfeminist squat L34 were evicted. Soon after, the landlord Padovicz rented the house, mainly to families with an unclear permanent resident status in Germany, exploiting them with high rent in miserable conditions, and using them as disposable placeholders while the market value of the house increases. We see that renting the house to migrants is a thought-out decision by Padovicz as he considers them as easy to exploit due to the racism in the housing market and the according lack of possibilities to find better options, as well as not expecting us to attack the place because of our solidary stance.
Recently, rumors are going around about an upcoming eviction of all the current tenants. The announced eviction of one family, dated to the 21st of June was supposedly canceled. An attempt was made last year already, when the property management told the tenants they would be evicted on August 31. In the end, the eviction did not take place on this day. This time, the threat of eviction might turn out not to be as empty as last time. At the beginning of May this year, one part of the ground floor of Liebig Straße 34, the former Infoladen Daneben, was put on Kleinanzeigen to be rented as commercial space. This gives us the impression that they may actually throw out the current tenants and bring the commercialisation of the place that they stole from us to another level.
What exactly will happen to the house is uncertain if they succeed, but redevelopment of the house into a commercial space or luxury apartments would almost certainly mean even more policing and surveillance, harassment of our houseless neighbors, and further restriction of our possibilities to gather together in the street and on Dorfplatz. Changing the facade of the house would be another attempt to erase the memory of collective and resistant living that took place there.
We feel that it is important that we do not allow ourselves to be demotivated by developments like this. Even if it becomes more difficult to meet and to struggle together in the same ways we did in the past, it is always possible to fight back. We can look at how our neighborhoods are changing, which companies are involved in their restructuring, where they are, and what they need to function, and in what ways the state is involved. It might require us to reconsider how we intervene in this process.
We should understand gentrification as an ongoing process that can be fought at any point. Just as it was fought on these days three years ago with the eviction attempt of R94 on 16th & 17th of June and its defense, just as it was fought during the eviction wave of L34, Meuterei, Syndikat and Köpiplatz.
As there is no verified date for an actual eviction attempt, we cannot call for a specific date. Though, we see the upcoming threat and should not let it unanswered. Let’s prepare for what is coming, be creative in our ways to stop it and show them, that the ideas of L34 will never rest in peace!
Fight Gentrification!
Über dreieinhalb Jahre ist es jetzt her, dass unsere Freund*innen aus der anarcha-queerfeministischen Besetzung L34 geräumt wurden. Nur kurze Zeit später vermietete der Eigentümer Padovicz das Haus, größtenteils an Familien mit unklarem Aufenthaltsstatus. Diese beutet er mit hohen Mieten bei katastrophalen Zustände aus und nutzt sie als austauschbare Platzhalter während der Marktwert des Hauses steigt. Wir sehen das Vermieten des Hauses an Migrant*innen als durchdachte Entscheidung von Padovicz, da er sie aufgrund des Rassismus im Wohnungsmarkt und den dementsprechend wenigen Möglichkeiten besseres zu finden als einfach auszubeuten sieht, und wegen unserer solidarischen Haltung keine Angriffe auf das Haus erwartet.
Zuletzt gingen Gerüchte um über eine kommende Räumung aller aktuellen Bewohner*innen. Die angekündigte Räumung einer Familie zum 21. Juni wurde scheinbar abgesagt. Einen Versuch gab es schon letztes Jahr, als die Hausverwaltung den Bewohner*innen angekündigt hat, sie würden am 31. August geräumt werden. Letztendlich hat keine Räumung stattgefunden. Dieses Mal könnte sich die Räumungsbedrohung als mehr herausstellen als eine leere Drohung. Anfang Mai dieses Jahres wurde ein Teil des Erdgeschosses der Liebig Straße 34, der ehemalige Infoladen Daneben, als Gewerbefläche zum vermieten auf eBay-Kleinanzeigen gestellt. Das hinterlässt bei uns den Eindruck, dass sie dieses Mal tatsächlich versuchen könnten die Bewohner*innen herauszuwerfen und bringen damit die Kommerzialisierung des Ortes den sie uns genommen haben auf die nächste Stufe.
Was genau mit dem Haus passiert wenn sie Erfolg haben ist ungewiss. Eine Umwandlung des Hauses in Gewerbeflächen oder Luxuswohnungen würde ziemlich sicher mehr Kontrolle und Überwachung bedeuten, mehr Schikane von unseren wohnungslosen Nachbar*innen und weitere Einschränkung unserer Möglichkeiten, uns auf der Straße und am Dorfplatz zu sammeln. Die Fassade des Hauses zu erneuern wäre ein weiterer Versuch, die Erinnerungen an das kollektive und widerständige Leben auszulöschen, das hier stattfand.
Wir finden es wichtig, uns durch solche Entwicklungen nicht demotivieren zu lassen. Selbst wenn es schwieriger wird sich zu treffen und auf die Arten gemeinsam zu kämpfen wie wir es in der Vergangenheit getan haben, ist es immer möglich, sich zu wehren. Wir können sehen wie sich unsere Kieze ändern, herausfinden welche Unternehmen daran beteiligt sind, wo diese sind, was sie brauchen um zu funktionieren und welche Rolle der Staat hat. Vielleicht müssen wie dazu überdenken, wie wir in diesen Prozess eingreifen können.
Wir sollten Gentrifizierung als einen stetigen Prozess erkennen, der an jedem Punkt bekämpft werden kann. So wie er an diesen Tagen vor drei Jahren bekämpft wurde, bei dem Räumungsversuch der R94 am 16. und 17. Juni und ihrer Verteidigung, so wie er während der Räumungswelle der L34, Meuterei, Syndikat und des Köpiplatzes bekämpft wurde.
Da es kein sicheres Datum für eine tatsächliche Räumung gibt, können wir nicht für einen bestimmten Tag aufrufen. Trotzdem sehen wir die kommende Gefahr und sollten sie nicht unbeantwortet lassen. Lass und darauf vorbereiten was kommt, kreativ sein in den Mitteln es aufzuhalten und ihnen zeigen, dass die Ideen der L34 niemals ruhen werden!
Stoppt Gentrifizierung!
24 May // php the_time('Y') ?>
FYI: Wir haben unsere Hauschronik aktualisiert und endlich auch ins Englische übersetzt. Ihr könnt sie hier finden: https://rigaer94.squat.net/chronik/
FYI: We updated the house chronic and finally translated it into english. You can find it here: https://rigaer94.squat.net/chronik/
21 May // php the_time('Y') ?>
[german below]
When we conspire Conspire to hold hold hold hold hold on hold out and hold together and jump when we feel it right let our fire set us ablaze so everyone can see our spark conspire to remember the feeling of moss under our feet the feeling of sun on our skin the smell of roots and melting asphalt the burn in legs and lungs after a last second sprint to feel each others' passion and motivation to be compassionate with ourselves conspire to guide our desires to their truest targets When we conspire our fires so bright
Today we live a cycle of devastation and wars, of ecocide, of intensifying technological and social control. Day by day, we watch companies devour misery and death, supported by state militaries. Defense budgets soar as the parliaments of western countries support genocides, as they finance conflict in the global south to maintain their control over living beings and their environments, which they have categorised as resources. We watch companies enrich themselves through exploitation of the living world to continue the madness of technological progress and the farce of the ecological transition. And meanwhile in our cities, we see the social war unfolding in front of us in the form of gentrification, among others. Those deemed unsuitable for the neighborhoods that are being restructured for the comfort of the rich are subjected to violence from police and landlords, struggle with price increases and social pressure, watch their communities fracture, and are displaced. These situations strengthen our resolve to conspire against those responsible for the exploitation and misery in this world, to search for their weaknesses and attack them, to find moments where the structures of domination are destroyed that give us so much joy, to turn the dark nights into lightning, to demonstrate that we hate them and that we will make their lives harder as we strive to break their power. We defend the importance of conspiring and attacking, of stopping their machinery, even for a short time, causing them the greatest possible damage, demonstrating that they are not immune, that they have flaws, that they are not perfect and of course vulnerable. We will continue to conspire day by day to end what the existant, to end this world of misery, to defend our dignity, to show them that they will never sleep peacefully, that there will always be people willing to attack power in all its forms. We will conspire from our homes, places where we fight to break with everything established, places that are dangerous to power, where we aim to create another way of relating, linking, and taking care of each other.
In February 2023, two comrades were arrested and are being accused with conspiracy to commit a crime qualified as arson. Their trial will begin on May 27th. We will stand in solidarity with our comrades regardless of what the judicial apparatus says about them. The details of the case will only be relevant in court. The only things that matter to us are that our friends and comrades find themselves in the best possible position and receive all the love and solidarity they need, and that the fight goes on. We will continue furthering our conspiracy to overthrow the existent!
Let us join the opening of the process on 27th of may at 12:00 pm in front of the courthouse in Moabit.
There are further planned process dates, so far they are :
06.06. - 09:15 am 13.06. - 09:15 am 01.07. - 09:15 am 04.07. - 09:15 am 08.07. - 09:15 am 11.07. - 09:15 am
For more information: verabredet.noblogs.org
We want to show our solidarity and remember that we have an appointment… we meet somewhere dark to make them shine.
Nothing is finished, everything continues.
When we conspire Conspire to hold hold hold hold hold on hold out and hold together and jump when we feel it right let our fire set us ablaze so everyone can see our spark conspire to remember the feeling of moss under our feet the feeling of sun on our skin the smell of roots and melting asphalt the burn in legs and lungs after a last second sprint to feel each others' passion and motivation to be compassionate with ourselves conspire to guide our desires to their truest targets When we conspire our fires so bright
Heute leben wir in einem Zyklus aus Verwüstung und Kriegen, Ökozid, sich intensivierender technologischer und sozialer Kontrolle. Tag für Tag schauen wir dabei zu, wie Firmen, unterstützt von staatlichen Militärmächten, sich von unserem Elend und Tod ernähren. Verteidigungshaushalte schnellen in die Höhe, unter Parlamenten westlicher Länder, die Genozide unterstützen und Konflikte im globalen Süden finanzieren, um ihre Kontrolle über Lebewesen und ihre Umwelt aufrechtzuerhalten, die sie als Ressourcen kategorisiert haben. Wir sehen zu, wie Konzerne sich an der Ausbeutung der lebenden Welt bereichern, um den Wahnsinn des technologischen Fortschritts und die Farce der ökologischen Wende fortzuführen.
Und gleichzeitig sehen wir in unseren Städten, wie der soziale Krieg sich unter anderem in Form von Gentrifizierung vor uns entfaltet. Die, die für die Nachbarschaften als unpassend gelten, die für die Reichen umstrukturiert werden, werden der Gewalt von Polizei und Vermieter*innen unterworfen, kämpfen mit Preiserhöhungen und sozialem Druck, müssen ihren Gemeinschaften beim Auseinanderbrechen zusehen und werden verdrängt.
Diese Situationen stärken unsere Entschlossenheit, uns gegen die Verantwortlichen für die Ausbeutung und Misere dieser Welt zu verabreden und zusammenzukommen, nach ihren Schwachpunkten zu suchen und sie anzugreifen, Momente zu finden, in denen die Strukturen der Herrschaft zerstört werden, die uns so viel Freude schenken, die dunklen Nächte in Blitze verwandeln, und zeigen, dass wir sie hassen und dass wir in unserem Streben, ihre Macht zu brechen, ihnen das Leben schwerer machen werden.
Wir verteidigen die Bedeutung davon, sich zu verabreden und anzugreifen, ihre Maschinerie zu stoppen, sei es auch nur für kurze Zeit, ihnen den größtmöglichen Schaden zuzufügen, um zu zeigen, dass sie nicht immun sind, dass sie Schwachstellen haben, dass sie nicht perfekt sind und selbstverständlich verletzlich.
Wir werden uns weiterhin Tag für Tag verabreden, das Existierende, diese Welt des Elends zu beenden, um unsere Würde zu verteidigen, um ihnen zu zeigen, dass sie niemals ruhig schlafen werden können, dass es immer Leute geben wird, die die Macht in all ihren Formen angreifen werden. Wir werden uns von zuhause aus, von Orten, die der Macht gefährlich sind, wo wir eine andere Art uns aufeinander zu beziehen, Kontakte herzustellen und für einander zu sorgen, zu schaffen versuchen.
Im Februar 2023 wurden zwei Gefährt*innen verhaftet und werden der Verabredung zum Verbrechen, durch Brandstiftung, angeklagt. Ihr Verfahren wird am 27. Mai beginnen. Wir werden in Solidarität mit unseren Gefährt*innen stehen, egal, was der Justizapparat über sie sagt. Die Details des Falles werden nur im Gerichtssaal relevant sein. Für uns zählt nur, dass unsere Freund*innen und Gefährt*innen sich in der bestmöglichen Lage befinden, dass sie all die Liebe und Solidarität bekommen, die sie brauchen, und dass der Kampf weitergeht. Wir werden weiterhin unsere Verabredung fortführen, um das Existierende zu Fall zu bringen!
Lasst uns zum Prozessauftakt am 27. Mai um 12:00 Uhr vor das Gerichtsgebäude in Moabit kommen.
Es gibt weitere geplante Prozesstermine, bis jetzt sind das:
06.06. - 09:15 am 13.06. - 09:15 am 01.07. - 09:15 am 04.07. - 09:15 am 08.07. - 09:15 am 11.07. - 09:15 am
Weitere Informationen: verabredet.noblogs.org
Wir wollen unsere Solidarität zeigen und vergesst nicht, dass wir eine Verabredung haben… wir treffen uns an einem dunklen Ort, um sie zum Leuchten zu bringen.
Nichts ist vorbei, alles geht weiter.
*ansatzweise Übersetzung: Wenn wir uns verabreden Verabreden, zu halten halten, halten, halten festhalten, ausharren und zusammenhalten und springen, wenn es sich richtig anfühlt lasst unser Feuer uns in Brand setzen, sodass alle unseren Funken sehen können verabreden, uns an das Gefühl von Moos unter unseren Füßen zu erinnern das Gefühl von Sonne auf unserer Haut den Geruch von Wurzeln und schmelzendem Asphalt das Brennen in den Beinen und Lungen nach einem Sprint in letzter Sekunde einander Leidenschaft und Motivation zu spüren um mit uns mitzufühlen verabreden, um unsere Sehnsüchte zu ihren wahrsten Zielen zu führen Wenn wir uns verabreden unsere Feuer so hell
23 Apr // php the_time('Y') ?>
Da wir auf unserem Instagram-Konto keine exklusiven Inhalte haben möchten gibt es hier zur Transparenz unseren ersten Post als Text. Updates, Statements, Veranstaltungen etc. von uns findet ihr weiterhin auf unserem Blog, Stressfaktor, Kontrapolis, Indymedia und co.
As we dont want to have exclusive content on our instagram account we hereby publish our first post as a text for transparancy. Our updates, statements, events etc. will still be on our Blog, Stressfaktor, Kontrapolis, Indymedia and so on.
Als ersten Post auf unserem neuen Instagram Account, wollen wir eine kurze Kritik an dieser Plattform und anderen Sozialen Medien formulieren. Wir wissen, dass wir in einer Welt mit vielen Widersprüchen leben, welche wir immer wieder aushalten müssen, die Erstellung dieses Accounts ist einer. Soziale Medien wie Instgram sind ein großer Bestandteil der fortschreitenden Digitalisierung dieser Welt, wodurch sich Personen immer mehr von Technologie abhängig machen und gemacht werden. Plattformen werden darauf ausgerichtet, dass Menschen durch zum Beispiel “personalisierte Empfehlungen” möglichst viel Zeit auf diesen verbringen. Alles was um uns herum passiert, muss sofort geteilt, fotografiert werden, ohne im eigentlichen Moment zu leben. Das Individuum löst sich dadurch immer mehr von der realen Welt ab und wird dazu angehalten den persönlichen Kontakt, wie Diskussionen und den sozialen Kampf auf der digitalen Ebene zu führen. Deshalb sehen wir diesen Account auch nicht als Plattform mit uns oder untereinander zu diskutieren. Wir sind, wie davor auch, bei allen unseren öffentlichen Veranstaltungen wie zum Beispiel der Küfa am Mittwoch und Donnerstag ab 20Uhr in der Kadterschmiede ansprechbar und offen für Kritiken, sowie Diskussionen. Eine weitere Kritik an Sozialen Medien, wie Instagram ist, dass nur Menschen, die ihre Daten, durch die Erstellung eines Accounts, der Platform vermitteln, Zugriff auf die Inhalte dieser haben. Mit diesen Daten meinen wir nicht nur, die e-mail Adresse, sondern insbesondere alle persönliche Daten, die Unternehmen wie Meta sammeln, um Profite aus der Überwachung von Personen und sozialen Kontakten zu schlagen. Deshalb wollen wir, trotz der Erstellung dieses Accounts, weiterhin auf analoge Methoden, wie Poster, Flyer, Zines auf unseren Blog rigaer94.squat.net, sowie weitere Kontrainformationsmedien, wie kontrapolis.info, de.indymedia.org und radar.squat.net als Hauptmittel unserer Propaganda zurückgreifen. Um den Kreis zurück zum Widerspruch zu schließen, sehen wir trotz all der oben genannten Kritiken, die Möglichkeit mit Instagram einen Schritt aus unseren gewohnten Kreisen zu treten und mehr Menschen zu erreichen.
Rigaer94
As the first post on our new Instagram account, we want to formulate a short critique of this platform and other social media. We know that we live in a world with many contradictions, which we have to endure again and again, the creation of this account is one of them. Social media, like Instgram, are a big part of the ongoing digitalization of this world, by which individuals make themselfs and are being made more and more dependent on technology. Platforms are geared towards people spending as much time as possible on them, for example through “personalized recommendations”. Everything that happens around us has to be shared and photographed immediately, without living in the actual moment. As a result, the individual is increasingly detached from the real world and is encouraged to carry out personal contact, discussions and the social struggle on a digital level. That’s why we don’t see this account as a platform to discuss with ourselves or with each other. We are, as before, approachable and open to criticism and discussion at all our public events, such as the Küfa on Wednesday and Thursday at 8pm in Kadterschmiede.Another criticism of social media, such as Instagram, is that only people who provide their data to the platform by creating an account have access to its content. By this data we do not only mean the e-mail address, but especially all personal data that companies, such as Meta, collect in order to make profits from the surveillance of people and social relations. Therefore, despite the creation of this account, we will continue to use analog methods such as posters, flyers, zines, our blog rigaer94.squat.net, as well as other counter-medias such as kontrapolis.info, de.indymedia.org and radar.squat.net as the main means of our propaganda. To come back to the contradiction we face, despite all the criticisms mentioned above, we see Instagram as a way to step out of our usual circles and reach more people.
Rigaer94
6 Mar // php the_time('Y') ?>
Daniela Klette, as a member of the 3rd Gen. of RAF, she is accused of several robberies and having committed murders. The state takes adventage of this, to justify his hunt for the other members and Fhain / Kberg to be branded as danger areas again. Burkhardt und Ernst-Volker are still hiding. The police is not releasing any information about the other arrested people.
Come on Saturday the 9.3 at 6pm to Marianenplatz
Let´s show our solidarity for everyone affected by the searches, to all prisoners and
submerged.
No one is alone in the fight against the state and its repressions!
Daniela Klette wird als Mitglied der 3ten Gen. der RAF vorgeworfen mehrere Banküberfälle und
Morde begangen zu haben. Das nutzt der Staat um seine Hetzjagd nach den anderen Mitgliedern zu
rechtfertigen und Fhain / Kberg erneut als Gefahrengebiete zu brandmarken. Burkhardt und Ernst-
Volker sind weiterhin untergetaucht. Zu den anderen festgenommenen Personen ruckt die Polizei
keine Angaben raus.
Kommt am Samstag den 9.3 um 18 Uhr zum Marianenplatz
Lasst uns unsere Solidarität zeigen für alle Betroffenen der Durchsuchungen, an alle
Gefangenen und Untergetauchten.
Keine*r ist alleine im Kampf gegen den Staat und dessen Repressionen!
26 Feb // php the_time('Y') ?>
[deutsche Version unten]
In the past weeks and months, repression against Palestinian resistance in Germany has escalated. Ban after ban, enforced by the German government, is accompanied by a racist smear-campaign, as usual led by Springer media. Palestinian resistance in Germany has been criminalized long before the 7th of October 2023. Events and demonstrations in solidarity with the struggle for a free Palestine were banned and Palestinian activists are threatened with deportation (https://samidoun.net/category/campaigns/stand-with-zaid/). This is followed by bans on Palestinian symbols at schools and universities, bans on slogans and the enforcement of a targeted siege of entire Berlin neighbourhoods by cops who terrorize residents with racist cop violence. Restricting ways of cultural expression and the freedom to move are colonialist tools and the German state is using them in order to erase disobidience and Palestinian culture.The sorrowly prepared ban of Samidoun: Palestinian Prisoner Solidarity Network is a further escalation of this intensified repression. Samidoun is a solidarity group that has been building international support networks for Palestinian prisoners and their families since 2011 (https://samidoun.net/about-samidoun/). On 2nd of November 2023, Federal Minister Nancy Faeser issued a ban on Samidoun. The press and politicians frame Samidoun’s activists as “radical Islamists”. Three weeks later, 15 apartments were raided. On the 20th of December 2023, more apartments, mostly from young FLINTA*s, as well as Cafe Karanfil and the Interbüro were raided. This time under the pretext that the feminist group Zora would have made propaganda for the Popular Front for the Liberation of Palestine (PFLP) on Instagram.Despite this escalating repression, the resistance is continuing. There are numerous protests happening every week, targeting the different institutions that are enforcing the repression. People are protesting at schools, universities, in front of Axel-Springer-Haus and in front of party offices. In different neighbourhoods, people are taking the streets and fighting the cops that are trying so hard to silence the resistance. We stand in solidarity with everyone affected by repression because of their struggle for freedom! We do not want to leave the ban on a solidarity group for prisoners uncommented on. There is not the need to share all the same ideas in order to be in solidarity with people facing repression! Let’s break the silence and fight together!
Our passion for freedom is greater than their repression!
Die Repression gegen den palästinensischen Widerstand in Deutschland ist in den letzten Wochen und Monaten eskaliert. Ein Verbot nach dem Anderen, durchgesetzt von der deutschen Regierung, wird von einer rassistischen Hetzkampagne begleitet, die wie immer von den Springer-Medien angeführt wird. Die Kriminalisierung von palästinensischem Widerstand in Deutschland begann schon lange vor dem 7. Oktober 2023. Veranstaltungen und Demonstrationen in Solidarität mit dem Kampf für ein freies Palästina wurden verboten und palästinensische Aktivist*innen sind von Abschiebung bedroht (https://samidoun.net/category/campaigns/stand-with-zaid/). Es folgten Verbote von palästinensischen Symbolen an Schulen und Universitäten, Verbote von Sprüchen und die Verstärkung einer gezielten Belagerung ganzer Kieze in Berlin durch Cops, die die Bewohner*innen mit rassistischer Polizeigewalt terrorisieren. Die Einschränkung von kulturellem Ausdruck und Bewegungsfreiheit sind kolonialistische Werkzeuge, die der deutsche Staat einsetzt, um Ungehorsam zu brechen und palästinensische Kultur auszulöschen.Das akribisch vorbereitete Verbot von Samidoun: Palestinian Prisoner Solidarity Network ist eine weitere Eskalation dieser verschärften Repression. Samidoun ist eine Solidaritätsgruppe, die seit 2011 internationale Unterstützungsnetzwerke für palästinensische Gefangene und ihre Familien aufbaut (https://samidoun.net/about-samidoun/). Am 2. November 2023 hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser ein Verbot von Samidoun ausgesprochen. Presse und Politik framen die Aktivist*innen von Samidoun als “radikale Islamisten”. Drei Wochen später wurden 15 Wohnungen gerazzt. Am 20. Dezember 2023 wurden weitere Wohnungen, meist von jungen FLINTA*s, sowie das Cafe Karanfil und das Interbüro durchsucht. Diesmal unter dem Vorwand, dass die feministische Gruppe Zora auf Instagram Propaganda für die Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) geteilt hätte.Der Widerstand geht trotz der eskalierenden Repression weiter. Jede Woche finden zahlreiche Proteste statt, die sich gegen die verschiedenen Institutionen richten, die die Repression durchsetzen und befeuern. Menschen protestieren an Schulen, Universitäten, vor dem Axel-Springer-Haus und vor unterschiedlichen Parteibüros. In verschiedenen Kiezen gehen die Menschen auf die Straße und kämpfen gegen die Cops, die mit allen Mitteln versuchen den Widerstand zum Schweigen zu bringen. Wir sind solidarisch mit Allen, die Repression erfahren, weil sie für Freiheit kämpfen! Wir wollen das Verbot einer Solidaritätsgruppe für Gefangene nicht unkommentiert lassen. Solidarität mit Menschen die Repression erfahren muss möglich sein, auch ohne alle Ideen zu teilen! Lasst uns das Schweigen brechen und gemeinsam kämpfen!
Unsere Leidenschaft für die Freiheit ist größer als ihre Repression!