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Dennis ist tot. Der Mörder steht vor Gericht, doch was auch immer der Ausgang dieses Prozesses ist, der Mensch, der getötet wurde, wird nicht zurückkommen. Wir kannten Dennis nicht. Trotzdem bedauern wir seinen Tod zutiefst und empfinden Hass und Verachtung für seinen Mörder.
Doch Dennis ist nicht der Erste, der durch den Staat und seine Schergen umgebracht wurde. Einige Namen von Toten sind uns bekannt, aber von vielen erfahren wir vielleicht nie. Sie sterben weit weg, dort, wohin sie abgeschoben oder weggesperrt wurden.
Die Polizei ist immer wieder Thema in den Medien – jedoch selten als Täter, sondern meist als sogenannte Opfer. Eine kürzlich erschienene Studie beschäftigt sich in diesem Sinne mit dem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Wenn im Herbst der zweite Teil der Studie herauskommt, wird darin beklagt werden, dass diese sogenannten Opfer im Polizeidienst durch die Gegenwehr derer, die sie bedrohen, traumatisiert werden. Dies dient wiederum als Legitimation eines noch härteren Vorgehens des Staates.
Mit keinem Wort werden die Vielen genannt, die durch Handlungen der Polizei traumatisiert wurden, die ihnen nahe stehende Menschen oder sogar das eigene Leben verloren haben.
Auch der Mörder von Dennis behauptet, in Notwehr gehandelt zu haben. Seine Kollegen decken ihn. Wird das Handeln der Polizei kritisiert, folgt nicht selten der Schulterschluss von Polizei, Justiz und einem großen Teil der Medien. Eine Klage vor Gericht wird abgewiesen und mit einer Gegenanzeige wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte beantwortet, oder endet mit einem Freispruch für die Beamten. Plötzlich gibt es keine Täterinnen und Täter mehr, und die Betroffenen stehen vor einer Mauer des Schweigens. Dagegen anzurennen, kostet Kraft und Mut. Es ist kein leichter Kampf, doch in der Mauer zeigen sich Risse, jedes mal mehr, wenn das Schweigen durchbrochen wird.
Wir möchten uns mit euch in diesem Kampf solidarisieren und wünschen euch viel Kraft und Erfolg!
Polizei zur Verantwortung zu ziehen bedeutet, zukünftig Menschen zu schützen, die der staatlichen Willkür ausgeliefert sind. Und wenn der Polizei schließlich ihre Legitimität aberkannt und ihrem Handeln entschieden entgegengetreten wird, so findet auch staatliche Willkür immer weniger Raum.
Kein Vergeben, kein Vergessen! Wut und Trauer zu Widerstand!